Falls ich mich hier zu konfus ausdrücke, dann haut mir die Frage bitte wieder um die Ohren. Mir ist in den letzten Tagen (eher: Wochen) etwas über die eigene Arbeitsweise klargeworden, und ich frage mich seitdem, ob andere Autor*innen da ähnlich ticken.
In den letzten Jahren habe ich es geschafft, einige Projekte fertigzuschreiben. Von diesen sind ein paar richtiger Murks, ein paar sind (nicht als Eigenlob gemeint) richtig gut geworden. Jetzt ist mir plötzlich klargeworden, wie unterschiedlich meine Herangehensweise an all diese Projekte war.
Und was ich auf einen gemeinsamen Nenner bringen kann, ist:
- bei den missratenen Projekten ging ich von den Charakteren aus, und habe ihre Geschichte aus ihren inneren Konflikten heraus entwickelt.
- bei den guten Projekten hatte ich eine fest stehende äußere Handlung, an der es nichts zu rütteln gab, und die Charaktere mussten sich daran anpassen.
Beispiel zu schlechtem Projekt:
Ich habe hier in der Schublade immer noch einen historischen Krimi liegen, bei dem eine Novizin durch ihre "Ermittlungen" immer weiter aus dem Kloster herausgelockt wird, im Klima der Reformationszeit die "echte" Welt kennenlernt, und sich am Ende entschließt, das Kloster zu verlassen. Ihre innere Entwicklung war mir da das Anliegen und ich finde sie immer noch spannend, aber das Manuskript ist von vorne bis hinten ganz großer Mist.
Beispiel zu gutem Projekt:
Historische Fantasy, die ich gerade geschrieben habe. Ort und Zeit waren vorgegeben, dadurch hatte ich gewisse historische Eckpunkte, die geschehen mussten - das große Feuer, historische Personen, die zu bestimmten Terminen vorkommen müssen, Zeitungsartikel, die eingebaut werden mussten. Meine Charaktere wurden in diese feststehende Handlung hineingeworfen und mussten sich anpassen, und das schrieb sich quasi wie von selbst.
Diese Erkenntnis hat mich ziemlich überrascht. Bisher ging ich davon aus, dass zunächst einmal die Charaktere für den Leser interessant sind bzw. sein müssen. Wenn sich in den Charakteren keine mitreißende innere Wandlung vollzieht, sie keine Konflikte spüren und nicht aus ihren Emotionen heraus unvernünftig handeln, dann wird das Buch nicht spannend - oder? Predigen wir das nicht die ganze Zeit? Deswegen arbeiten wir doch mit solchen Modellen wie Scene/Sequel, aktiven und reaktiven Szenen usw.? Die äußere Handlung darf gerne die innere Handlung reflektieren und unterstreichen (Char sitzt grübelnd in seinem Auto am Straßenrand, endlich kommt ihm der erlösende Gedanke, und dann lässt er mit neuer Entschlossenheit den Motor an und fährt los), aber wichtig(er) ist die innere Handlung.
Trotzdem merke ich: alle Projekte, bei denen ich die innere Handlung als Leitfaden genommen habe, sind versandet oder endeten als völlig verkorkstes Manuskript. Wenn ich eine äußere Rahmenhandlung hatte, nach der ich mich zwingend richten musste, dann kam etwas Gutes dabei raus.
Deswegen würde mich sehr interessieren, was Ihr zuerst plottet - die innere oder die äußere Handlung.
In den letzten Jahren habe ich es geschafft, einige Projekte fertigzuschreiben. Von diesen sind ein paar richtiger Murks, ein paar sind (nicht als Eigenlob gemeint) richtig gut geworden. Jetzt ist mir plötzlich klargeworden, wie unterschiedlich meine Herangehensweise an all diese Projekte war.
Und was ich auf einen gemeinsamen Nenner bringen kann, ist:
- bei den missratenen Projekten ging ich von den Charakteren aus, und habe ihre Geschichte aus ihren inneren Konflikten heraus entwickelt.
- bei den guten Projekten hatte ich eine fest stehende äußere Handlung, an der es nichts zu rütteln gab, und die Charaktere mussten sich daran anpassen.
Beispiel zu schlechtem Projekt:
Ich habe hier in der Schublade immer noch einen historischen Krimi liegen, bei dem eine Novizin durch ihre "Ermittlungen" immer weiter aus dem Kloster herausgelockt wird, im Klima der Reformationszeit die "echte" Welt kennenlernt, und sich am Ende entschließt, das Kloster zu verlassen. Ihre innere Entwicklung war mir da das Anliegen und ich finde sie immer noch spannend, aber das Manuskript ist von vorne bis hinten ganz großer Mist.
Beispiel zu gutem Projekt:
Historische Fantasy, die ich gerade geschrieben habe. Ort und Zeit waren vorgegeben, dadurch hatte ich gewisse historische Eckpunkte, die geschehen mussten - das große Feuer, historische Personen, die zu bestimmten Terminen vorkommen müssen, Zeitungsartikel, die eingebaut werden mussten. Meine Charaktere wurden in diese feststehende Handlung hineingeworfen und mussten sich anpassen, und das schrieb sich quasi wie von selbst.
Diese Erkenntnis hat mich ziemlich überrascht. Bisher ging ich davon aus, dass zunächst einmal die Charaktere für den Leser interessant sind bzw. sein müssen. Wenn sich in den Charakteren keine mitreißende innere Wandlung vollzieht, sie keine Konflikte spüren und nicht aus ihren Emotionen heraus unvernünftig handeln, dann wird das Buch nicht spannend - oder? Predigen wir das nicht die ganze Zeit? Deswegen arbeiten wir doch mit solchen Modellen wie Scene/Sequel, aktiven und reaktiven Szenen usw.? Die äußere Handlung darf gerne die innere Handlung reflektieren und unterstreichen (Char sitzt grübelnd in seinem Auto am Straßenrand, endlich kommt ihm der erlösende Gedanke, und dann lässt er mit neuer Entschlossenheit den Motor an und fährt los), aber wichtig(er) ist die innere Handlung.
Trotzdem merke ich: alle Projekte, bei denen ich die innere Handlung als Leitfaden genommen habe, sind versandet oder endeten als völlig verkorkstes Manuskript. Wenn ich eine äußere Rahmenhandlung hatte, nach der ich mich zwingend richten musste, dann kam etwas Gutes dabei raus.
Deswegen würde mich sehr interessieren, was Ihr zuerst plottet - die innere oder die äußere Handlung.
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