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    Rückblenden

    Durchs Lesen des Prologe-Threads kam ich auf den Gedanken, falls ich einen entsprechenden Diskussionsthread bei der Suche übersehen habe, nennt ihn mir bitte und löscht das hier einfach.

    Rückblenden sind ein Thema, bei dem viele die Nase rümpfen, und ich glaube, ich falle damit ziemlich aus der Reihe, denn ich liebe sie. Mich stören solche Reisen in die Vergangenheit der Charaktere überhaupt nicht, ich habe auch nichts gegen ganze Kapitel, die auf einmal in der Vergangenheit spielen. (Wobei da je nach Story und Thema noch am meisten Verständnis für herrscht, soweit ich das bisher mitbekommen habe. Aber auch kleinere Passagen innerhalb eines Kapitel sind mir willkommen und ich schreibe sie auch immer wieder gern, wenn sie passen.

    Wie sind eure Meinungen hier dazu? Und wie würdet ihr z.B. damit verfahren, wenn es in eurer Geschichte um Reinkarnationen geht und Dinge aus dem früheren Leben aufgegriffen werden sollen?

    #2
    Ich gehöre eher zur Naserümpf-Fraktion, aber ich würde Rückblenden auch nicht generell verteufeln.

    Bei Rückblenden besteht, denke ich, die große Gefahr, dass der Autor sie nur nutzt, um sich selbst das Leben einfacher zu machen. Viele Autoren schreiben Rückblenden nur, weil sie die Informationen, die in den Rückblenden stecken, einfach nicht in ihre Geschichte eingebaut kriegen. Dann sind die Rückblenden reiner Info-Dump.
    Oder sie haben sich für ihre Charaktere ein soooo super detaillierte Vorgeschichte ausgedacht, die sie jetzt in der Haupthandlung des Romans nicht unterbringen, aber sich von dieser Vorgeschichte nicht trennen können. Dann sind die Rückblenden meist schlicht unnötig.

    Aber: wenn ein Roman z.B. auf mehreren Zeitebenen spielt, dann können Rückblenden durchaus reizvoll sein. Oder der/die Prota erfährt immer mehr über sich und seine eigene Vergangenheit, auch da können Rückblenden gut funktionieren.
    Bei dem Beispiel von Dir würde ich spontan sagen: wenn Reinkarnation das Thema des Romans ist, dann erwartet der Leser ja wahrscheinlich schon Zeitsprünge anstatt einer rein chronologisch-linearen Handlung. Da passen Rückblenden wahrscheinlich ganz gut.
    Always avoid alliteration.

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      #3
      In den meisten Punkten stimme ich Alys II. zu. Auch Rückblenden können Sinn ergeben und die Geschichte vorwärts bringen.
      Filme wie Hangover würden ohne Rückblenden nicht funktionieren.

      Persönlich benutze ich so gut wie keine Rückblenden. Ich bin daran interessiert, wie die Geschichte sich in die Zukunft entwickelt, nicht daran, was früher geschehen ist.
      Entweder ist das Verhalten der Figur logisch und kann durch ein oder zwei Sätze im Text untermauert werden, falls nicht, würde ich eher an der Figur arbeiten, als die Krücke der Rückblenden zu benutzen.


      I love deadlines. I like the whooshing sound they make as they fly by.

      Douglas Adams

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        #4
        Ich bin da zwiegespalten, denn ich arbeite selbst mit einer Form von Rückblenden. Ich kenne natürliche die ganzen Gegenargumente, aber ... ist mir ehrlich wurscht. Es kommt auf die Umsetzung an. Es gibt Rückblenden, die mich absolut nerven:

        1) Der Leser wird künstlich dumm gehalten und dann _plötzlich_ klärt sich irgendwas durch eine Rückblende. Wirkt immer etwas wie Deus ex Machina. Da unterstelle ich dem Autor gerne Plotlöcher.
        2) Sie zerstört den Lesefluss einer Geschichte.
        3) Sie bringt generell keinen Mehrwert für die Geschichte/Figur usw.

        Alles andere finde ich in Ordnung.
        Nein das war ich nicht.
        Ach so, das!
        Ja, das war ich.

        Kontakt: administrator@wortkompass.de

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          #5
          Ich bin ein großer Freund gut gemachter und gut platzierter Rückblenden. Natürlich möchte ich niemanden kapitelweise damit zuschaufeln, aber kurz und knackig zurückgeblendet, macht mir das einen Riesenspaß, sowohl das Lesen als auch das Schreiben. Das kann von Einzeilern bis zu mehreren Absätzen und im Ausnahmefall auch Kapiteln reichen.
          Die Vorgeschichten meiner Figuren feile ich meist sehr weit aus, mehr, um mich mit den Charakteren vertraut zu machen, als es dem Leser unter die Nase zu reiben. Aber wenn die Vergangenheit verhaltensrelevant wird, dann präsentiere ich lieber einen atmosphärisch stimmigen Moment der Vorgeschichte an der richtigen Stelle im Fließtext, als es zur epikritischen Kurzbeurteilung verkommen zu lassen. Dazu braucht man mE aber meist keine große Einführung darüber, wie z B der duftende Zitronenkuchen der Kindheit auf der Fensterbank abkühlt (es sei denn, das wäre die relevante Information), sondern der Fließtext sollte klar die Rahmenbedingungen für die Rückblende stecken, sprich: die Rückblende wird Teil des Fließtextes, keine Unterbrechung, sondern Show don't tell.

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            #6
            Ich habe grundsätzlich auch nichts gegen Rückblenden. Wenn sie ein wichtiger Teil der Geschichte sind, ohne die sie nicht funktionieren würde ("Hangover" wurde schon erwähnt), dann ist es natürlich toll, aber auch bei einer Geschichte, die eeeeeeeiiiiiigentlich keine gebraucht hätte, kann das richtig gut sein.

            Was mich neulich allerdings sehr erschlagen hat, war ein Roman, in dem es (lt. Klappentext) darum gehen sollte, dass ein Mann bei seinen Nachbarn durch die offene Hintertür reinplatzt und da irgend etwas sieht, was er nicht sehen sollte. Aber bevor es überhaupt dazu kommt, wird erstmal lang und breit erklärt, wie er seine Exfrau kennengelernt hat und was er davor gemacht hat, und was sie davor gemacht hat, und warum sie jetzt geschieden sind ... ich habe nicht verstanden, was das sollte. Und das sollte eine Rückblende natürlich nicht bewirken. Wahrscheinlich wird noch irgendwann aufgeklärt (hoffentlich), warum man erstmal diesen ganzen Kram erzählt bekommt, und dann erschließt sich einem womöglich alles, aber es hilft ja alles nichts, wenn der Leser das Buch vorher weglegt (wie ich es getan habe), weil er keine Ahnung hat, warum er das gerade lesen soll.

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            • Amilyn
              Amilyn kommentierte
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              Milch Möglich ... hat nicht funktioniert

            • Milch
              Milch kommentierte
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              Hat bei dir nicht funktioniert.
              Andere Leser sehen es vielleicht anders.

            • Amilyn
              Amilyn kommentierte
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              Milch Ja, davon gehe ich aus (auch, dass ich das nicht dazu schreiben muss )

            #7
            In Manga finde ich Rückblenden völlig in Ordnung (wenn sie optisch gekennzeichnet sind, beispielsweise durch einen anderen Hintergrund der Panels, sonst ist es total verwirrend für mich). Aber in Geschichten kommen sie mir eher vor wie das Unvermögen des Autors, die Vergangenheit der Figuren besser darzustellen. In meinen Augen kann man das geschickter einbinden. Selbst im Fanfiction-Bereich, in dem ich eine zeitlang (wenn auch nur am Rande schreibend) unterwegs war, sind Rückblenden ("Flashbacks") bei den ambitonierteren Autoren verpönt, eben weil sie den Beigeschmack haben, dass unerfahrenere Schreiber sich nicht besser zu helfen wissen, um bestimmte Informationen unterzubekommen.

            Für mich wären Rückblenden nur akzeptabel, wenn sie beispielsweise als Flashbacks bei Traumata/Erkrankungen/Suchtproblemen (oder aus anderen triftigen Gründen) auftreten oder wenn es die Struktur der Geschichte erforderlich bzw. sinnvoll macht. Ich hab die Hangover-Filme nie gesehen, aber wenn wir bei Filmen bleiben, fiele mir beispielsweise auch Forrest Gump ein, der ja quasi eine einzige Rückblende mit ein bisschen Rahmenhandlung ist.
            Wartest du dort hinterm Horizont? Schmiegt die Erde sich so müde an das Himmelreich? Sturm zieht auf mit dunkler Wolkenfront. Ganz egal wie schnell ich lauf, der Abstand bleibt doch gleich. Die alte Sehnsucht ist mein einziger Begleiter. Und trotzdem steh ich auf und gehe taumelnd weiter. — ASP, Ziel

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              #8
              Da ich mich nicht daran halte, Geschichten chronologisch zu erzählen, habe ich vermutlich technisch gesehen häufiger Rückblenden und auch Vorblenden. Mir macht das nichts aus. Hauptsache die Geschichte liest sich gut und man kann als Leser mit der Figur mitfühlen, gerade da kann eine Rückblende von Vorteil sein.
              Wichtig ist, dass die Rückblende ein gutes Mittel für deinen Erzählzweck ist. Da sie eine potentielle Verwirrung darstellt (wegen der unterschiedlichen Zeitebenen und dem veränderten Lebensumstand verglichen zum Hauptstrang), musst du sicher sein, dass es das Wert ist für den Leser und er aus der Rückblende einen Mehrwert ziehen kann, den er nicht hätte, würde er jene Informationen "normal" erfahren.
              Ayo, my pen and paper cause a chain reaction
              to get your brain relaxin', the zany actin' maniac in action.
              A brainiac in fact, son, you mainly lack attraction.
              You look insanely whack when just a fraction of my tracks run.

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                #9
                Ich habe prinzipiell nichts gegen Rückblenden, aber selbst verwende ich bisher keine (mal von tatsächlichen Flashbacks abgesehen, aber da war der Leser auch bei den ursprünglichen Situationen schon dabei). Dafür plaudern meine Figuren im Moment gerade selbst ein wenig über ihre Vergangenheiten. Der Vorteil ist, dass sie da die Informationen zurechtstutzen können, wie es ihnen passt

                Ich würde sagen, es kommt sehr auf den Inhalt und auch auf den Erzählstil an, ob Rückblenden passen. Eine Geschichte, die in mehreren Zeitebenen spielt, kann sehr reizvoll sein. Ein unmotiviertes Herumspringen in der Handlung (oder auch außerhalb der Handlung ...) ist dagegen eher störend.

                Zu den Informationen – ich finde eine gut platzierte Rückblende oft schöner als eine bloße Behauptung. Show (the past), don't tell. Wie bei allen Infos ist es natürlich nötig, sie dahin zu platzieren, wo sie den Leser auch interessieren, weil sie für ihn Relevanz haben, und nicht einfach irgendwohin, wo noch Platz ist (in den Prolog oder so ...).
                Poems are never finished.
                Just abandoned.

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                  #10
                  Danke für eure Meinungen und die interessanten Gedanken.

                  Info-Dump ist tatsächlich unpraktisch, ja. Auf der anderen Seite finde ich persönlich es oft auch stilistisch schöner, ein wiedergegebenes, wichtiges Ereignis als Rückblende zu lesen, als in Zusammenfassung, wo man dann noch so extrem auf die Zeitform achten muss und dergleichen. Wenn es also etwas so Tiefgreifendes ist, das es mit drei Sätzen nicht erklärt ist, kommt eine ganze Rückblendenszene in meinen Augen besser. (In Filmen/Serien finde ich das auch immer ganz nett.)

                  Bei dem Beispiel mit der ausgedachten, nicht untergebrachten Vorgeschichte, die der Autor aber gerne irgendwie mit drinnen hätte, wie würdest du das lösen, @Alys II.?

                  Dass es eher um die Gegenwart/Zukunft gehen sollte, finde ich einen legitimen Ansatz, mich persönlich interessiert nur auch oft, woher Gedanken/Meinungen/Verhaltensmuster der Figuren kommen.

                  @Dodo: Das kommt meiner Meinung über Rückblenden sehr nahe, würde ich sagen.

                  Das Beispiel mit dem Buch, in dem es dann wirklich um ganz viel Unnötiges geht, würde selbst mich auch abschrecken. So ganz zusammenhang- und sinnlos mag ich sie dann auch nicht mehr.

                  Das Argument, Rückblenden machen es dem Autor leichter, verstehe ich, teile es aber nicht, weil ich es manchmal wirklich einfach griffiger finde. Den Unterschied zum Manga finde ich interessant, SaKi. Was genau macht da für dich den Unterschied? Weil Dinge aus der Vergangenheit zeichnerisch schwerer darzustellen wären?

                  Vorblenden sind auch nicht schlecht. Für mich persönlich finden die sehr selten Anwendung, das muss dann gut in den Plot passen; z.B. wäre der Bericht eines Zeitreisenden, der in die Vergangenheit gereist ist und etwas aus der Zukunft erzählt, dann ja quasi eine Art Vorblende; aber finde ich interessant. Beim Reinkarnationsbeispiel könnte man so ja z.B. auch Erlebnisse aus späteren Leben aufgreifen – wobei man dann schon wieder schauen müsste, ob es zum Erzählstil passt. Ein personeller Erzähler würde das ja z.B. eher nicht wissen können.

                  Direkte Flashbacks finde ich auch nicht schlecht, gibt es bei mir auch und die lassen sich ja auch gut mit dem, was aktuell um den Charakter herum passiert, verbinden und das Ganze bis hin zu einem ganz bizarren Erlebnis bringen.

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                  • Jadelyn
                    Jadelyn kommentierte
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                    Das stimmt. ^^

                    Im Endeffekt kommt's da wirklich aufs Thema und die Umsetzung an, ja.

                  • Alys II.
                    Alys II. kommentierte
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                    Just my two cents:
                    Ich finde, als Leser fühlt man, ob ein Autor seine Charaktere richtig gut kennt. Umgekehrt ist es mir als Autor deshalb wichtig, die Geschichte meiner Charaktere gut ausgearbeitet zu haben.
                    Also arbeite ich auch die Vorgeschichte oft sehr detailliert aus und weiß z.B. - ganz willkürliches Beispiel - dass mein Prota gerne die Pfefferminzblättchen, die als Deko auf dem Dessert liegen, nascht, weil ihn das an die Pfefferminzsträucher im Garten seiner Oma erinnert.
                    Vielleicht komme ich irgendwann im Schreiben zu einer Szene, in der sich deshalb ganz automatisch ergibt, dass Prota jemand anderem dieses Pfefferminzblatt wegnascht. Oder er denkt mal wehmütig an seine Oma. Oder kauft sich Kaugummi mit Pfefferminzgeschmack, obwohl Zimt gerade die große Mode ist.
                    Solche Kleinigkeiten machen den Prota für den Leser (hoffentlich) lebendiger. Aber die Vorgeschichte mit Omas Garten, die ist vollkommen unwichtig für den Plot und hat im Buch nichts zu suchen.
                    Natürlich ist die Versuchung groß, solche Vorgeschichten mit aufzunehmen. Man hat sie sich ja so liebevoll ausgedacht. Aber bringen sie dem Leser was? Machen sie das Buch spannender? Treiben sie den Plot voran? Meist nicht. Und da muss man dann einfach radikal weglassen und kürzen. Ist zugegebenermaßen für den Autor keine besonders befriedigende Lösung, weil man will ja die Geschichte drinne haben. Nur zählt halt in dem Fall nicht, was der Autor will, sondern was der Leser will.

                  • Dodo
                    Dodo kommentierte
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                    Alys II. Genau das ist es, was ich meine. Es muss relevant sein. Das Naschen von Pfefferminzplättchen mag eine Vorgeschichte haben, aber sie wird nur dann interessant, wenn die Vorliebe für Pfefferminzplättchen erklärt werden muss (= Plotrelevanz), ansonsten ist es ein spezifischer, lebensnaher Zug der Figur. Omas Garten ist eben keine Vor-_Geschichte_, sondern höchstwahrscheinlich Blabla. Das schreibe ich nicht einmal für mich selbst.
                    Ich meine mit Rückblenden schon Geschehnisse, die das Verhalten der Figur plotrelevant bestimmen, nicht irgendeine putzige Episode in der Vergangenheit, die ich nur für mich als eigene FF verfasst habe. FF sollte man dann lieber für sich behalten, sonst bringt man eben die Rückblende als wertvolles Erzählmittel in Verruf.
                    Zuletzt geändert von Dodo; 27.08.2019, 15:50.

                  #11
                  Es ist aber nicht "einfach", den Charakter in eine gelungene Rückblende zu schicken, sondern eine Kunst. Deswegen finde ich die undifferenzierte Verpönung von Rückblenden falsch; es gibt ja sogar den einen oder anderen gelungenen Prolog (hab ich gehört ). Es wird nur von einigen fauler Zauber getrieben, weil sie nicht anders können. Das gilt aber auch für andere Erzählmittel.

                  Das Mittel der Rückblende ist nicht unbedingt subtil, soll es aber auch nicht sein, sondern es soll die Vergangenheit für den Leser so lebendig werden lassen, wie sie für den Charakter ist - dann ist sie richtig eingesetzt. Ich kann sagen: Er erinnerte den ersten Kuss *gähn*. Matter of fact - wenn der Chara so drauf ist und dabei "Samstag, 13. 5. 2004, 16.34, Zunge an Oberlippe" mit Tastaturgeklapper denkt. ... Nein, sogar das wäre Rückblende. Ich kann seine Lippen aber auch wieder prickeln, den Geschmack von Erdbeer aufkommen lassen, ihn hören lassen, was sie in sein Ohr flüsterte etc pp. DANN fängt sein Herz auch in der Gegenwart wieder an zu rasen. Subtil wäre hier imA (in beiden Varianten) falsch, wenn der Kuss eine Bedeutung gehabt haben soll. Wenn der Kuss allerdings keine Bedeutung für die Figurengegenwart hat, dann sollte man ihn weglassen.

                  Kommentar


                  • Jadelyn
                    Jadelyn kommentierte
                    Kommentar bearbeiten
                    Jetzt überlege ich, wie ich das Kussbeispiel lösen würde. ^^ Ich denke, wenn es rein der Kuss ist, würde mir das Erwähnen in Form des inneren Monologes reichen. Wenn mehr dran hängt, wie die Beziehung lief, wie sie zueinander standen, was es für den Charakter verändert hat, hätte es Rückblenden- (oder eigenständige KG/Kapitel dazu, wenn es zu sehr ausufert und je nachdem in welcher Form der gesamte Text gehalten ist) Potential.

                  • Dodo
                    Dodo kommentierte
                    Kommentar bearbeiten
                    Genau Jadelyn Es ist immer, wie alles beim Schreiben, eine individuelle Entscheidung für die konkrete Geschichte.
                    Man kann nicht pauschalisieren: Es reicht, wenn er an den Kuss denkt, auch nicht: Es muss eine Rückblende von einem Absatz oder mehr geben.
                    Bei meinem Beispiel bin ich übrigens in Gedanken bei einer konkreten Szene, die eben mehr braucht als "er denkt an den Kuss", weil die ganze Story an diesem Kuss und was danach geschehen ist, hängt. Groß ausbreiten will ich diesen Kuss auch nicht, weil die Story in der Figurengegenwart spielt und nicht in der Vergangenheit - daher lieber kurze aussagekräftige Rückblenden.
                    Rückblenden sind imA ein tolles Erzählmittel, aber eben (leiiiider) nicht für jeden Pups, den man sich müh- und figurenselig ausgedacht hat.

                  • Jadelyn
                    Jadelyn kommentierte
                    Kommentar bearbeiten
                    Das klingt bei dir ja dann nach einer guten Umsetzung.
                    Jup, so lässt sich das gut zusammenfassen, denke ich.

                  #12
                  Ich finde Rückblenden, wenn sie gut platziert und durchdacht sind, durchaus sinnvoll. Die Figur kann dadurch mehr herausgearbeitet werden ,denke ich. In meinen Romanen nutze ich Rückblenden, um den Charakter der Protagonisten zu vertiefen und den Leser mehr in die Psyche der Person eintauchen zu lassen, durch das, was diese erlebt hat.

                  Bei manchen Büchern, die ich lese, denke ich aber oft: Das hätte man sich sparen können. Es wirkt dann wie ein unnötiger Platzhalter.

                  Aber es ist wie überall im Leben - alles hat seine Vor- und Nachteile

                  Kommentar


                    #13
                    Ich gehöre wohl eher zur "Naserümpf"-Fraktion. Allerdings liegt das wohl daran, dass viele Rückblenden leider schlecht gemacht sind. Da ist man z.B. mitten im spannenden Konflikt – und dann wird man in die Vergangenheit geworfen, wo mit Infodump irgendein unwichtiges Detail erklärt wird.

                    Meiner Meinung muss man da halt als Autor ehrlich sein, ob man diese Rückblende wirklich (in der Ausführlichkeit) braucht. In vielen Fällen dürfte hier auch ein kurzer Rückblick, d.h. ein knapper Gedanken des PoVs, auch reichen. Oder man streicht es komplett. Eine ausführliche Rückblende erscheint einem halt erstmal einfacher und logischer, wie die wirklich wichtigen Details in die Geschichte einzuflechten.

                    Aber wie bei allem beim Schreiben gilt auch bei Rückblenden, dass es funktionieren kann, wenn es zur Geschichte passt und gut gemacht ist
                    »Elezeis Blut schien in Aufruhr zu sein und brannte unerwartet kalt durch ihren Körper. Es war ein Gefühl, das nach Zerstörung dürstete.« – Blutgesang

                    Kommentar


                      #14
                      Ich habe vor einiger Zeit mal versucht, eine Geschichte durch die Rückblende auf das Jetzt zulaufen zu lassen.

                      https://www.fanfiktion.de/s/4fe4af21.../1/Das-Buetzel

                      Schlagfertigkeit ist etwas, worauf man erst 24 Stunden später kommt.
                      Mark Twain

                      Kommentar


                        #15
                        Ich nutze diesen Thread mal für eine Frage, die bei mir gerade aufkommt. Wie verpacke ich eine Rückblende richtig, sodass direkt klar ist, dass es sich hier um eine Rückblende handelt?
                        Präferiert ihr einen schnellen Einstieg in die Szene oder hilft es euch einige Sätze einleitung zu haben, wann und wo man sich in der Zeit befindet?

                        Kommentar


                        • Scribere
                          Scribere kommentierte
                          Kommentar bearbeiten
                          Ich mag es persönlich lieber (sowohl als Autorin, als auch als Leserin) wenn es eine zeitliche Einordnung gibt. Ein schneller Einstieg in die Szene ist am besten, weil Rückblenden meiner Meinung nach an sich schon meistens das Tempo rausnehmen, aber ich mag gerne, zu wissen, wo und wann ich in der Geschichte bin. Da reichen ein paar Worte, kann ja auch nur grob sein, mehrere Sätze Einleitung muss nicht sein.

                        • Schneeregen
                          Schneeregen kommentierte
                          Kommentar bearbeiten
                          Hey, vielen Dank für die Rückmeldungen. Das hilft mir sehr weiter, dass ich doch kurz die zeitschiene anschneiden sollte und dann in die Rückblende einsteige. Da die Rückblende in den kürzlichen timeskip von 9 Wochen liegt ist es auch nicht so schwer sie schnell einzuordnen.
                          Ich weiß selbst gar nicht was ich präferiere.

                        • Badabumm
                          Badabumm kommentierte
                          Kommentar bearbeiten
                          Ich komme bereits durcheinander, wenn die Szenen einfach so anfangen und bloß räumlich getrennt sind. Bei unvermuteten Rückblenden ist es noch schlimmer.

                          Man kann Rückblenden ganz platt mit einem Datum versehen, sie in Kursiv drucken, einrücken oder einfach nur abwechseln: Wenn ich weiß, dass die geraden Kapitel 10 Jahre oder 9 Wochen vorher spielen, reicht mir das.

                          Manchmal ist es hilfreich, Protagonisten (oder Orte) zu verwenden, die nur in der entsprechenden Zeit vorkommen. Liest man also von einer Birgit, so spielt das im Jahr 1970, weil die Birgit 2018 nicht mehr vorkommt.

                          Dann gibt es Autoren, die Vergangenheits- und Gegenwartsform zur Unterscheidung wählen.

                          Im Grunde gibt es Romane mit längeren Rückblenden, die quasi aus der Erinnerung erzählt werden, und Romane, in denen Rückblenden etwas erläutern und nur hilfsweise eingeschoben werden. Beides muss anders strukturiert werden.
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