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Weiß wie Schnee, grün wie Klee, schwarz wie Ebenholz - das Aussehen Euer Protagonist*Innen

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    Weiß wie Schnee, grün wie Klee, schwarz wie Ebenholz - das Aussehen Euer Protagonist*Innen

    Wie sehen Eure Protas aus?
    Wisst Ihr es? Wie genau wisst Ihr es? Wieviel davon erklärt Ihr dem Leser?
    Ist Euch das Aussehen egal? Warum?

    #2
    So, Geständnis: Meine Figuren sehen in meinem Kopf oft mal anders aus, als ich sie beschreibe. Ich beschreibe sie zwar konsistent, aber das ist eben konsistent anders, als sie in meinem Kopf aussehen. Verklagt mich!

    So oder so, haben meine Figuren meistens ein sehr genau definiertes Aussehen. Ich versuche mich allerdings zurückzuhalten, sie bis ins kleinste Detail zu beschreiben, weil ich sowas weder selbst gerne lese noch nützlich finde. Wenn ich schreibe "er sieht verdammt gut aus", dann darf sich jeder Leser das Bild selbst zu Ende zeichnen, je nachdem, war er unter gutaussehend versteht. Wenn ich dagegen von kantigen Kinnen oder hohen Wangenknochen anfange, dann denken die einen oh! und die anderen ugh!, und letztere werden nie begreifen, warum alle Weiber auf den Typen abfahren oder sind davon nur genervt.

    Allerdings gebe ich zu jeder Figur eine Handvoll auffälliger Merkmale mit. Ob das jetzt Haar- und Augenfarbe sind oder eher eine besondere Statur, hängt davon ab, was ich eben als das Auffälligste an ihnen empfinde. Das, was jedem, der sie zum ersten Mal sieht, zuerst ins Auge springen würde und womit man sie jemandem beschreiben würde, der sie finden soll. Ich finde, eine visuelle Vorstellung macht es dem Leser leichter, bei einer großen Zahl von Figuren den Überblick zu behalten.
    Poems are never finished.
    Just abandoned.

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    • Ankh
      Ankh kommentierte
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      Dodo dass sie schwammig werden, passiert mir auch. Aber meistens weiß ich schon ziemlich genau, wie sie aussehen, nur beschreibe ich sie halt anders. Scratch hat zum Beispiel in meiner Vorstellung eine sehr milchige Hautfarbe, was an diversen Referenzbildern liegt, die ich mit ihm verbinde, aber das passt halt nicht so dolle zu einem Mexikaner. Manche Nebenfiguren beschreibe ich komplett anders, damit da ein bisschen Varianz reinkommt, können ja nicht alle schlank und hochgewachsen und modelgleich sein.

    • Kelpie
      Kelpie kommentierte
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      Dodo, sie hatte Oberweite und er Bart oder wie meinst du das? xD

    • Dodo
      Dodo kommentierte
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      Kelpie
      *überleg* Nein, kein Bart.

    #3
    Wie sehen Eure Protas aus?

    Das weiß ich leider nicht. Mir wird das immer von den Testlesern verraten. Meist kenne ich nur die Statur - groß/klein oder dick/dünn, mehr nicht.

    Wisst Ihr es? Wie genau wisst Ihr es? Wieviel davon erklärt Ihr dem Leser?

    Nein. Ich weiß neben der Statur nur noch, was sie tragen und das ändert sich zumindest bei Sergej nicht wirklich über die Geschichte hinweg. Was ein Prota trägt ist mir teilweise sogar recht wichtig, und das beschreibe ich auch, denn das ist meist individueller und charakterisiert mehr, als reines Aussehen.
    Aber das physiognomische (jibbts ditte?) Aussehen ergibt sich meist durch das Handeln/Verhalten meines Protas. Ein Typ der bis 3:00 ein PC-Spiel zockt? Da lobe ich mir doch die Stereotype.

    Ist Euch das Aussehen egal? Warum?

    Mir ist es im Grunde egal, ja. Weil ich mir einfach ein Bild von dem Prota mache aufgrund seiner Handlungen usw.
    Schlimm finde ich, wenn man sich bereits ein Bild gemacht hat und auf Seite 254 wird dann detailliert plötzlich erkläret wie er aussieht und das deckt sich nicht mit meinen Vorstellungen. Kann ich dann leider nicht weiterlesen.
    Nein das war ich nicht.
    Ach so, das!
    Ja, das war ich.

    Kontakt: administrator@wortkompass.de

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    • weltatlas
      weltatlas kommentierte
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      Vielleicht muss ich doch noch einen Bademantel einbauen ... *grübel* Aber, das wäre dann zu Douglas Adams.

    • Ankh
      Ankh kommentierte
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      Das letzte, was du ansprichst, ist auch ein Grund, warum ich doch ein wenig Äußeres beschreibe. Wenn meine Sanis am Ende von Band fünf in irgendwelchen Lüftungsschächten herumkriechen sollen, dann ist es irgendwie ein bisschen spät zu erklären, warum die einen durchpassen und die anderen nicht. Da sollte der Leser schon vorher mal ne Ahnung haben, wie die so gebaut sind. Später das eigene Kopfkinobild ändern zu müssen finde ich auch extrem störend.

      Aber wenn du dir bei anderen Protas mit der Zeit ein Bild machst, finde ich es umso erstaunlicher, dass du es bei deinem eigenen nicht tust. Den hast du doch noch viel präsenter im Kopf?

    • weltatlas
      weltatlas kommentierte
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      Ja, das ist ein wichtiger Punkt Ankh, aus dem Grund kenne ich die Statur meiner Protas. Oder bspw. ein Muttermal links über den Augen kann egal sein beim Schachtkriechen, aber relevant für den Plot an einer anderen Stelle... wer weiß und dann würde ich es erwähnen.

      Ich sehe sehr durch die Augen von Sergej. Am ehesten würde ich mich selbst sehen.

    #4
    Ohne das Aussehen der Hauptfiguren zu kennen, kann ich, selbst bei weit geplanter Story und Charakterisierung, nicht wirklich anfangen zu schreiben. Es ist essenziell für mich.

    Meinen Pathologen hatte ich zunächst fehlbesetzt und bekam kein Wort zu Papier. Dann klatschte mir ein anderes Aussehen vor die Nase (ich orientiere mich meist an Schauspielern*), und die Tastatur brummte. Umgekehrt, wenn ich das korrekte Aussehen (wie aktuell bei meinem Trope-Projekt) kenne, kleckern mir schon beim Geschichte-schollig-Plotten Szenen aus den Fingerspitzen.
    Was teile ich den Lesern mit? Das, was den Love Interests oder anderen wichtigen Figuren im ersten Moment auffällt, und das, was anderweitig wichtig werden könnte. Die meisten Leser werden nicht _mein_ exaktes Bild vor Augen haben (und das ist auch gut so). Obwohl eine Testleserin eine Figur verdammt gut zugeordnet hat - das hat mich verdammt gefreut.

    *Ich nehme an, dass ich mich auch an deren Sprech- und Bewegungsweise orientiere, was mir auch beim Ausgestalten meiner Figuren hilft.

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    • Jane Doe
      Jane Doe kommentierte
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      Kann es sein, dass ich die betreffende Testleserin kenne

    • Dodo
      Dodo kommentierte
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      Jane Doe
      Die kennst Du.

    #5
    Bei mir ist es ähnlich wie bei Ankh und Dodo

    Ich habe eine sehr genaue Vorstellung von meinen Leuten (oft sind es reale Personen - Schauspieler, Sänger etc), beschreiben tue ich die meisten nur sporadisch, vor allem, weil mich es beim Lesen meistens stört, wenn da wie losgelöst von allem plötzlich eine detaillierte Anleitung steht, wie man sich den wunderschönen kantigen (Iiiieeehhh) Protagonisten vorzustellen hat. Also ist dann mal jemand groß und dürr oder hat ein aufgeschwämmtes Gesicht oder bei einem Ritual bekommt eine Figur das Element Feuer zugeteilt, weil es zu ihrer Haarfarbe passt. Damit hat es sich meistens.

    Genau beschrieben werden nur Figuren, deren Aussehen wichtig ist, wie bei meiner Gothic-Protagonistin, die ihr Äußeres sehr zur Schau stellt und ein Kunstwerk daraus macht.

    Ich weiß, dass manche Leser so was als negativ empfinden, weil sie sich kein genaues Bild machen können. Ich selbst habe aber oft schon bei bestimmten Namen unwillkürlich ein genaues Bild im Kopf, weil ich jemanden kenne, der auch so heißt oder eine Filmfigur mal so-und-so hieß. Bei mir sind viele Vornamen mit S z.B. automatisch blond. Keine Ahnung, warum. Vor einer Weile habe ich einen Roman über Wikinger gelesen und dachte beim Clanführer natürlich sofort an diesen sexy blonden Typen aus "Vikings", aber der Kerl im Roman war schwarzhaarig. Das hat mir echt ein bisschen den Tag versaut Aber die Autorin hat ihn so konsequent schwarzhaarig sein lassen, dass ich es mir gegen Ende sogar habe gefallen lassen.

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    • Dodo
      Dodo kommentierte
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      "konsequent schwarzhaarig"

    • Amilyn
      Amilyn kommentierte
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      Dodo Es war wirklich sehr lästig, dass der auf Seite 600 immer noch schwarzhaarig war ... pff!

    • Dodo
      Dodo kommentierte
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      Ja, das klingt aufdringlich.

    #6
    Bei mir entwickelt sich während dem Schreiben ein Bild. Am Anfang habe ich als erstes das Geschlecht, dann meist die Haar- und Augenfarbe im Kopf. Ich beschränke mich da beim Beschreiben auch nur auf ein paar Eckdaten und lasse sie (hoffentlich unauffällig) mit einstreuen.
    Wenn ein Merkmal besonders ist, wird es auch gern öfter betont.

    Früher hatte ich immer ein ganz genaues Bild von meinen Figuren im Kopf, da sie einfach so aussahen wie meine Lieblingssänger/innen. Das hatte zur Folge, dass ich sie gar nicht beschrieben habe, sondern wenn es wirklich hart auf hart kam, diese dann auch noch den gleichen Namen hatten wie diese.
    Und manchmal passiert mir das heute noch, zugegeben, aber ich meine... gewisse Typen mag man einfach und wenn sie immer wieder vorkommen, warum nicht. Der langhaarige Kerl und die blonde Frau... muss halt sein. XD

    Ich mag das sowieso nicht, wenn die Figuren im Detail beschrieben werden, egal an welcher Stelle. Ist es am Anfang, könnte es bis zum Ende wieder vergessen sein, da ich mir sowieso mit der Zeit ein eigenes Bild schaffe. Ist die Beschreibung mittendrin, kann mich das rausbringen, da ich sowieso ein Bild von der Figur entwickelt habe und diese Beschreibung dann nicht mehr brauche.
    Wenn es etwas Auffälliges ist, sollte es zeitnah erwähnt werden und nicht plötzlich mitten im Buch. Wenn der Prota beispielsweise unterschiedlich lange Beine hat und daher etwas holprig läuft, kommt das etwas selten, wenn man das erst in der Mitte des Buches erwähnt...

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      #7
      Ungelogen, ich hab es der Zeichnerin überlassen. Ich kannte ihren Stil und dazu schrieb ich die Geschichte.
      Textlich habe ich die Protagonistin gar nicht beschrieben.
      Sie erscheint auf dem Cover. Wie bei Heidi, Michel oder Pippi.
      Ich setzte bewusst darauf. Übrigens, der Drache ist am besten beschrieben. Und er ist bestimmt nicht so, wie ihn ihr euch gerade vorstellt.

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        #8
        Wie sehen Eure Protas aus?
        Wisst Ihr es? Wie genau wisst Ihr es? Wieviel davon erklärt Ihr dem Leser?
        Ich habe ein sehr genaues Bild im Kopf, wie meine Protas aussehen (und nicht nur die, auch die Nebendarsteller).
        Das ist mir ziemlich wichtig, um zu schreiben.
        Ich plotte nicht super detailliert, sonder eher grob. Wenn es gut läuft, ist es dann wie ein Film in meinem Kopf, über den ich schreibe

        Dem Leser erzähle ich nicht alles, was ich über das Aussehen meiner Protas weiß.
        Haarfarbe erwähne ich meistens, einfach weil ich das als Leser selbst ganz gerne weiß, und auch die ungefähre Statur.
        Es kommt auch auf die Figur selbst an, wie wichtig sie mir ist, oder welche Rolle sie in der Geschichte spielt, oder welchen Wert sie selbst auf (ihr) Aussehen legt...

        Einer meiner Protas legt bei Frauen sehr viel Wert auf Äußerlichkeiten, wenn ich in seinem POV schreibe, wird die eine oder andere Frau schon mal genauer beschrieben.

        Ist Euch das Aussehen egal? Warum?
        Das Aussehen ist mir nicht egal, weder beim Schreiben (aus oben genannten Gründen), noch beim Lesen.
        Wenn das Aussehen so gar nicht beschrieben wird fehlt mir einfach etwas, was aber nicht heißen soll, dass ich seitenlange, bis ins Detail gehende Beschreibungen von Augenform, Wangenknochen und Haarfarben-Schattierungen lesen möchte.
        Zuletzt geändert von Jane Doe; 11.08.2019, 01:11.
        Ich arbeite dran ...

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        • Ankh
          Ankh kommentierte
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          Einer meiner Protas legt bei Frauen sehr viel Wert auf Äußerlichkeiten, wenn ich in seinem POV schreibe, wird die eine oder andere Frau schon mal genauer beschrieben.
          Das mit dem Auge des Betrachters finde ich einen wichtigen Punkt. Einer meiner Protas beschreibt eine Figur, der er begegnet, nicht mit Alter, Haarfarbe oder weibliche Rundungen, sondern nur mit Rang- und Statusabzeichen und ihrer derzeitigen Stimmung, weil ihn allein das interessiert. Da kann man gleich die Perspektivfigur ein bisschen mitcharakterisieren

        #9
        Das sind echt spannende Fragen, und ich musste jetzt wirklich eine Weile darüber nachdenken, um sie beantworten zu können. Was ich dabei herausgefunden habe: je größer das Projekt, umso genauer weiß ich, wie die Figuren aussehen.

        Bei meinen Kurzgeschichten habe ich meist keine Ahnung, wie die Protas (und auch alle anderen Figuren) aussehen. Ich habe ein Gefühl, wie sie sind, und es reichen ein oder zwei angedeutete Beschreibungen, um dieses auszudrücken. (Der Junge mit den schmalen Händen. Das stupsnasige Mädchen. Die Frau, die auf ungewohnten High Heels unsicher den Weg entlang stöckelt.) Wie sie ansonsten aussehen, oder wie der Leser sie sich vorstellt, ist mir vollkommen egal.

        Bei allen großen Projekten weiß aber sehr ich sehr genau, wie die Personen aussehen. Jedes Detail, das auch nur im kleinsten Nebensatz über die Person festgelegt wird, landet sofort in der Figurendatenbank - von Haar- und Augenfarbe bis hin zu eingerissenen Zehennägeln. Das hat aber auch den Hintergrund, dass ich nicht 300 Seiten später grübeln und blättern will, was ich schon alles festgelegt habe und was noch nicht.
        Deshalb mag ich v.a. bei Nebenfiguren Charakterbilder - 1x Bild speichern ist viel weniger Arbeit als Haarfarbe, Augenfarbe, Gesichtsform, charakteristische Narben, Hautton, Zahnstatus, Körperbau, Allgemeinzustand, Ernährungszustand, Schuhgröße und wasnichtnochalles aufzuschreiben. Bei Nebenfiguren tue ich mich auch relativ leicht, Charakterbilder zu finden, da reicht einmal "Frau mit schönen Lippen" bei Deviantart & Co zu suchen und schon hab ich was Passendes. Bei den Protas ist das schwieriger. Von denen habe ich oft ein so genaues Bild vor Augen, dass ich in keiner Figurendatenbank geeignete Bilder finde.

        In größeren Projekten versuche ich die Nebenfiguren etwas ausführlicher zu beschreiben bzw. auf bestimmte, wiedererkennbare Körpermerkmale zu reduzieren. Einfach, weil es dem Leser dann leichter fällt, sie auseinanderzuhalten. Die Leibwachen des Königs sind eh alle groß, kräftig, durchtrainiert, ungefähr gleich alt, und dann tragen sie auch noch die gleiche Uniform - da muss also einer rothaarig sein, einer hat schiefe Zähne, einer hat ein charakteristisches Lachen und einer riecht immer nach Zwiebeln.
        Die Hauptpersonen beschreibe ich spärlicher, erwähne aber die Faktoren, die mir wichtig sind. Und wichtig sind Dinge des Aussehens, die den Charakter der Person beeinflussen. (z.B. wenn jemand unter seinem pockenarbigen Gesicht leidet, oder mit der eigenen Körpergröße hadert z.B.) Oder Dinge, die für den Plot wichtig werden (z.B. wenn jemand einfach zu groß/dick ist, um durch einen bestimmten Durchgang zu fliehen). Den Rest darf sich der Leser selbst vorstellen, obwohl ich ein viel präziseres Bild der Person vor Augen habe.
        Always avoid alliteration.

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          #10
          Wie sehen Eure Protas aus?

          *hust*

          Ich meinte, gut. Weil ich Romanzen in der personalen Perspektive schreibe, sehen besonders die Love Interest gut aus. Die anderen werden nicht beschrieben. Mit denen wird ja auch keine Liebe gemacht.

          Wisst Ihr es?

          Ja.

          Wie genau wisst Ihr es?

          Bei früheren Werke alle Details, weil ich meine Geschichte damals als Graphic Novel konzipiert habe. Bei den aktuellen weiß ich bei den meisten recht genau wie sie aussehen, andere haben nur eine Aura. Als Synni mit Prosopagnosie ist mir die Wirkung auch wichtiger als das Aussehen.

          Wieviel davon erklärt Ihr dem Leser?

          Bei meinem aktuellen Projekt nenne ich nur Haarfarbe der Protagonistin und ihrer Mentorin, ansonsten gibt es keine Farben. Durch die Handlungen der Figuren, durch ihre Sprechweise und durch ihre Auftreten hatten die Leser*innen dennoch ein Bild, was auch gar nicht so unterschiedlich war. Es war eigentlich ein Experiment, aber das Resultat gefällt mir so, dass ich es weiterhin so schreiben werde.

          Wenn sich eh alle ein individuelles Bild machen (wollen), will ich auch nicht so viel vorgeben. Es geht um die Leser*innen. Die sollen meine Figuren anschmachten, nicht ich. Ich gebe eine sexy Aura um die Figur, und die Leser*innen dürfen selbst wählen, ob die Gesichtszüge kantig oder weich sind. Hauptsache ich kriege meine Lederjacken irgendwo unter.


          Ist Euch das Aussehen egal? Warum?

          Als Autorin: Mittlerweile ja. Aus oben genannten Grund. Wer ältere Sachen von mir liest, wird aber von kantigen Kiefern, meerestürkisen Augen und Hakennasen lesen – wobei die Prota aus dem einen Band das hässlich findet und die aus dem anderen Band superheiß. (Jupp, handelt sich um den gleichen Typen.)

          Als Leserin: Ist mir sehr egal, weil die Figuren aus den Schmonzetten und High-Fantasy-Schwurbels alle gleich aussehen. Ich kann es mir nicht merken, wenn sie nur aus Haar- und Augenfarben bestehen. Prosopagnosie eben.
          Edit: Was ich ganz und gar nicht mag ist, wenn Romanfiguren mit realen Berühmtheiten verglichen wird. "Sieht aus wie [eine jüngere/ältere Version von) XY." Erstens kenne ich mich nicht aus, und zweitens treffen diese Stars nie meinen Geschmack. Eher im Gegenteil.
          Zuletzt geändert von Victoria; 11.08.2019, 11:30.

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          • Alys II.
            Alys II. kommentierte
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            Zum Thema *hust* - Einer aus meiner Rollenspielgruppe hat mal auf seinem Charakterbogen bei "Aussehen" nicht das übliche Gedöns eingetragen von wegen 185 groß, muskulös, blonde schulterlange Haare, grüne Augen, Barbarenschwert auf dem Rücken ... Stattdessen stand da nur "geil". Reichte als Beschreibung des Chars vollkommen aus.

          • Victoria
            Victoria kommentierte
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            Beste Beschreibung!

          • Ankh
            Ankh kommentierte
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            Haha, bei der Prosopagnosie kann ich nur zustimmen "Ja, der sieht halt ... irgendwie aus. Er hat ne Lederjacke an! Weißt schon, so der Typ halt."

          #11
          Ich kann mir Haarfarben und Augenfarben nicht merken, sie sind auch nicht wichtig. Manchmal erzählt das Aussehen auch Geschichten und Haltung, wenn damit Entscheidungen verknüpft sind, das kann den Modestil betreffen.

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            #12
            Ich habe meist ein ungefähres Bild vor Augen. Die wichtigen Details dazu notiere ich mir kurz im Character Sheet: Augen- und Haarfarbe, Größe, Alter, Spezies oder Ethnizität (je nach Welt halt), ein paar Worte zum Kleidungsstil und falls vorhanden etwas über besondere Tattoos oder Narben oder Prothesen.

            Manchmal suche ich mir Bilder aus dem Internet heraus, die mir als Ankerpunkte dienen. Gerade wenn ich die Figur konzipiere mit dem Gedanken an bestehendes Werk oder Schauspieler oder sowas. Für meine Long Play-Reihe mit dem Rapper, der große Anklänge an Eminem hat, ist Eminem natürlich vom Aussehen her der Ankerpunkt, auch wenn die Details anders sind. Oder für meine Oktopusfrauen habe ich mir natürlich Bilder von Oktopussen an den Ordner geheftet.
            Ayo, my pen and paper cause a chain reaction
            to get your brain relaxin', the zany actin' maniac in action.
            A brainiac in fact, son, you mainly lack attraction.
            You look insanely whack when just a fraction of my tracks run.

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              #13
              Wie sehen Eure Protas aus?
              Öh, gute Frage. Meist habe ich nur eine sehr vage Ahnung vom Aussehen, da mir das Gefühl für den Charakter und dessen Wesen deutlich wichtiger sind.

              Wisst Ihr es? Wie genau wisst Ihr es? Wieviel davon erklärt Ihr dem Leser?
              s.o. Meist habe ich für den Leser ein oder zwei eindeutige Merkmale, die eben diesem Charakter zugeordnet sind. Ich finde das Aussehen nicht wirklich wichtig, außer es weicht deutlich von der Norm in der Geschichte ab bzw. ist aus irgendeinem Grund sehr auffällig. Was mir allerdings wichtig ist, dass ich das Aussehen der Charakter immer durch die Brille des jeweiligen PoV beschreibe. Nur weil Person A den Postboten hübsch findet, muss das nicht für Person B gelten. Dem fallen dafür vielleicht die Katzenhaare auf der Hose auf.
              »Elezeis Blut schien in Aufruhr zu sein und brannte unerwartet kalt durch ihren Körper. Es war ein Gefühl, das nach Zerstörung dürstete.« – Blutgesang

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                #14
                Also sofern die Augen jetzt keine wichtige Rolle spielen, brauche ich auch nicht zu wissen, welche Farbe sie haben. Als Leserin meine ich.

                Meine Protagonisten bzw. Romanfiguren allgemein haben meist ein Aussehen auf dem Papier, aber nicht vor meinem inneren Auge. Ich kann ihnen also Wörter zuordnen, die passen, aber ein Gesicht sehe ich deswegen noch lange nicht vor mir. Bei einigen bin ich daher dazu übergegangen, Bilder aus dem Netz zu verwenden. Auch die Protagonisten in Programmen nachzustellen, kommt für mich nicht infrage, weil die Kombination aus den Details dann häufig doch nicht das ergibt, was mich zufriedenstellen würde. Wie gesagt, kein komplettes Bild.

                Bei der Beschreibung halte ich mich zurück, Nebenfiguren werden tendenziell detailreicher beschrieben als Protagonisten. In meinem Raubritter-Projekt (bei den anderen Romanen habe ich es gerade nicht im Kopf) konzentrieren sich die Beschreibungen aber auch eher auf das, was der POV in dem Moment in der Person zu sehen glaubt. Ich denke, in einer Extremsituation ist die Unterscheidung zwischen "gnadenlos - mitleidig" auch wichtiger als "blond - schwarzhaarig".
                Derweilen ist auf dem Feld schon alles gewachsen, bevor die wussten, warum und wie genau es gedeiht. - Franziska Alber

                So nah, so fern.

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                  #15
                  Das ist bei mir unterschiedlich. Manchmal habe ich es ziemlich direkt und (für meine Verhältnisse) konkret vor Augen, und bei anderen wiederum nicht mal so wirklich ein Gefühl. Details fallen mir auch grundsätzlich schwer, wenn der Charakter mir nicht per se eine Narbe, Tätowierung etc. verrät. Was ich noch am ehesten weiß sind Augen- und Haarfarben. Lachfalten, -grübchen und solche Dinge fallen mir tendenziell eher nicht ein, außer es ist vielleicht situationsbedingt und passt, weil es sich aus der Handlung/Szene ergibt.

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