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Was sind für euch gelungene Prologe?

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    #16
    Ich bin inzwischen relativ gleichgültig bei Prologen. Früher habe ich sie geliebt (und auch selbst geschrieben), aber inzwischen sind sie mir nicht mehr so wichtig. Aber vielleicht liegt das auch daran, dass ich - gerade in der Fantasy - so viele schlechte oder auch unnötige gelesen habe. Am meisten nerven mich hier die mit Infodump Á  la "so ist damals die Welt entschaden und das ist die Geschichte des Landes und der tausend Götter und ... zzz ..." Ich weiß nicht, in wie vielen Fällen ich mir da schon gedacht habe, dass man die Info genauso in die normale Geschichte hätte einflechten können. Das sind definitiv die Prologe, die ich nicht brauche.

    Gute Prologe ... gibt es sicher, aber die fallen mir nicht so eindeutig auf, da sie einfach ein Teil der Geschichte sind. Aber nachdem Alys II. "Die Säulen der Erde" angesprochen hat. Da fande ich den Prolog insofern passend, da er zusammen mit dem Ende eine Art Klammer bildet sowie der Inhalt durchaus Relevanz hat. Ob er einen Wow-Effekt hatte, kann ich nach der langen Zeit nicht mehr sagen.

    Ich würde mir als Leser durchaus mehr Prologe mit Wow-Effekte wünschen. Selbst schreibe ich aber keine (mehr), da ich bisher nicht das Gefühl hatte, dass meine Geschichten einen brauchen.
    »Elezeis Blut schien in Aufruhr zu sein und brannte unerwartet kalt durch ihren Körper. Es war ein Gefühl, das nach Zerstörung dürstete.« – Blutgesang

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      #17
      Was ein Prolog für mich unbedingt haben muss, um eine Berichtigung seiner Existenz zu haben, ist eine klare Distanz zum restlichen Roman. Wenn es genauso gut "Kapitel 1" sein könnte, nur halt "im Prolog der Konflikt angeschnitten wird, der den ganzen Roman umreißen wird!", dann ist mir das zu wenig.
      Und - er muss irgendeinen tieferen Zweck erfüllen. Sehr häufig soll er einfach nur den Protagonisten charakterisieren, auch das finde ich nicht ausreichend. In "Rot wie das Meer" von Maggie Stiefvater, so schön ich diesen Roman auch finde, hat der Prolog bspw. meines Erachtens seinen Zweck verfehlt.

      Andererseits fällt mir bei den guten Prologen zu allererst immer "Die Pferdefrau" von Jutta Beyrichen ein und da trägt er wirklich nicht zu einem tieferen Verständnis der Geschichte bei. Er ist atmosphärisch, er führt hervorragend auf die Insel Irland ein, er ist sprachlich gelungen - aber einen wirklichen Inhalt hat er nicht.
      Trotzdem glaube ich, wäre mir das Buch ohne diesen Prolog nicht so in Erinnerung geblieben.

      Grundsätzlich lese ich Prologe gerne. Für mich geben sie Geschichten etwas Vollständigeres. Ich weiß aber auch, wie enorm groß die Gefahr ist, sich da einen Fehltritt zu leisten.
      Derweilen ist auf dem Feld schon alles gewachsen, bevor die wussten, warum und wie genau es gedeiht. - Franziska Alber

      So nah, so fern.

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        #18
        Der eine gelungene Prolog, den ich erinnere, ist eine Parabel auf die Hauptgeschichte, wobei der Prolog den Mythos der entsprechenden First Nations mit viel Gewitzheit in der Erzählstimme erzählte, während die Hauptstory sich auf die spirits aus dem Prolog direkt bezog. Dennoch wäre die Hauptstory auch ohne den Prolog verständlich gewesen, aber der Prolog hob sie auf eine weitere Ebene.

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          #19
          Ich mag Prologe und sie haben mich eigentlich noch selten gestört. Gerne auch, wenn sie vor der eigentlichen Geschichte spielen und etwas aus dem Leben des Protaonisten (oder Antagonisten) aufgreifen, das nicht unbedingt nötig zu wissen ist, aber einen netten Hintergrund bietet. Oder einen generellen Einblick in die Welt, bevor es dann konkret zur Handlung mit und um die Figuren herum kommt, das ist auch schön, weil man dann schon mal die Welt ein bisschen kennt.

          Witzigerweise finde ich sie, obwohl ich sie gerne lese, schwer zu schreiben. Ich habe schon versucht, welche einzufügen nachträglich, aber es hat sich einfach nicht griffig angefühlt. Da sind Epiloge wesentlich zugänglicher. Also haben meine Geschichten im Zweifelsfall eher einen Epilog als Prolog, obwohl ich sie gerne lese.

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          • Lia Roger
            Lia Roger kommentierte
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            Ich finde, ob ein Prolog sich leicht schreibt oder nicht, kommt auch sehr auf die Geschichte an. Bei manchen passt er einfach, weil er eine Information enthält, die man sonst lange nicht zu lesen bekommen würde und die dabei hilft, das Geschehen zu verstehen, oder den Beginn der Handlung aus einem anderen Blickwinkel zeigt, oder ein örtlich und/oder zeitlich von der Haupthandlung abgetrenntes Ereignis, das für das Verständnis der Geschichte wichtig ist. Wenn dir das Schreiben schwer fällt, dann "will" deine Geschichte vielleicht einfach keinen Prolog. Oder sie will einen, aber hat noch nicht entschieden, was sie darin haben will.

            Ich stell mir witzigerweise dafür Epiloge viel schwieriger zu schreiben vor als Prologe (nicht dass ich jemals weit genug gekommen bin, um einen zu schreiben). Beim Prolog weiß ich meistens schon, was ich darin haben will und warum, bei Epilogen ... die fühlen sich immer etwas aufgesetzt und erzwungen an, und ich hab keine Ahnung, was ich reinpacken soll und wozu überhaupt. Entweder es ist etwas, was direkt an die Handlung anschließt und dann passt es auch ins letzte Kapitel, oder es spielt weiter in der Zukunft und dann mag ich es nicht, so viel Entwicklung zu überspringen und vorwegzunehmen, wenn ich sie nie ausarbeite.
            Dürfte ich fragen, wie du Epiloge angehst und was du für gewöhnlich reinpackst?

          • Jadelyn
            Jadelyn kommentierte
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            Ja, das stimmt. Zu allem passen sie eben auch einfach nicht. Erzwungen habe ich das dann auch nicht weiter. Weil dann liest es sich einfach mistig. ^^

            Haha, also genau umgekehrt wie bei mir. Epiloge kommen wie von selbst. Ich springe bei ihnen meist ein paar Jahre in die Zukunft und zeige, wie sich die Dinge dort so entwickelt haben und wie sich noch nicht aufgelöste Konflikte dann gestalten. Zum Beispiel Dinge, die sich politisch geändert haben. Oder was sich im Innenleben einer Figur noch tun wird. Sowas finde ich in Filmen/Büchern aber auch immer interessant. Einfach noch ein kleiner Ausblick, wie es auf ein bisschen Zeit gesehen weitergeht. Meist denke ich also einfach voraus, in welche Richtung das laufen kann/wird und springe dann quasi noch mal in eine Szene hinein. Es gibt dann also noch mal Charakterinteraktion und nicht nur statisches Erzählen, aber eben gleichzeitig über diesen Weg ggf. dann eben auch noch Informationen über allgemeinere Entwicklungen.
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