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Originalität um jeden Preis?

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    #16
    Wirklich neu sind Ideen ja nie. Es ist immer die Mischung die sie originell macht. Und da ist es egal vorher die Ideen kommen.

    Ich selbst habe viel mit Freundinnen zusammen geschrieben und schreibe immer noch mit meiner Theatergruppe zusammen Stücke. Für die Stücke bedienen wir uns sogar reichlich an Serien und bekannten Klischees.

    Wenn man im Team arbeitet ist es natürlich immer unterschiedlich wer welche Aufgaben übernimmt. Meistens findet da jeder irgendwie seine Stärke. Da ich meistens die mit der meisten Schreiberfaheung bin presse ich dann die Ideen in den fertigen Text und plotte drum herum damit nen Schuh draus wird.

    Als ich mit Freundinnen geschrieben habe, haben wir meistens zusammen geplottet oder einfach geschaut wo es hingeht. Da flossen von beiden Seiten Ideen ein, die man dann schön verwurschtelt hat. Dabei merkt man auch, dass die besten Ideen dann doch kommen, wenn mal mehr als einer mitdenkt, da man ganz neue Blickwinkel bekommt. Es entsteht etwas ganz anderes als wenn ich es alleine schreiben würde und in meinen Augen ist fast alles was ich im Team produziert habe, deutlich besser als wenn es nur meine Ideen gewesen wären. (meine Ideen setzen sich natürlich durch )

    Bei meiner Theatergruppe legen wir Thema und groben Ablauf der Geschichte im Team fest. Dann sucht sich jeder noch einen Charakter. Ich koordiniere das ganze dann. Ich packe die Idee in ein Konzept, dass auf der Bühne umsetzbar ist. Und ich passe die Ideen einem Handlungsverlauf an, der die Grund Tricks vom storytelling deckt. (Ich habe auf der Bühne ja nur 1 Stunde, da muss man alles anwenden).
    Wir übernehmen auch fertige Charaktere aus anderen Serien, da wird meistens dann nach Sympathie entschieden. Auch hier koordiniere ich, ob die Charaktere zusammen funktionieren, um eine interessante Geschichte zu erzählen oder ob wir einen anderen Charakter nehmen müssen. Für das fertige Stück werden die Charaktere dann auch auf einfache Schubladen reduziert (ich hab ja nur ne Stunde). Hier muss man also bei einem fertigen Charakter sehr gut darauf achten, wie man diesen vereinfacht aber gleichzeitig zutreffend darstellt.
    ”‹”‹”‹”‹”‹”‹Dazu kommen weitere Ideen für Szenen, Dialoge, usw. Die das Team hat und die irgendwo eingebaut werden wollen.
    Im gesamten Prozess verwerte ich also einen Haufen von fremden Ideen und sogar fertige Charaktere. Aber ich mache sie zu etwas eigenem. In den Details und wie ich das ganze Aufziehe merke ich überall, dass da Konzepte und Ideen drin sind, die ich in all meinen Geschichten finde auch wenn vieles vorgegeben ist.
    Was das ganze dann originell macht ist dann aber weder meine Art Geschichten zu erzählen oder die fremden Ideen, sondern die Mischung die sich zahnradmäßig ineinander fügt und zu etwas neuem wird. Auch wenn ich dabei uralte Witze recycle oder mich an fremden Material bediene.
    ”‹”‹”‹”‹

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      #17
      Ich sehe das mit dem Ideenraub sehr locker, seit ich ein Büchlein namens "Alles nur geklaut" gelesen habe. Man kann nun mal das Rad nicht neu erfinden. Es hat jede Idee, jeder Plot, jedes Plotelement und Thema schon mal gegeben, und alles, wirklich alles was uns einfällt, ist gewissermaßen "geklaut" - also von äußeren Faktoren inspiriert und beeinflusst. Das könnenNachrichten sein, Musik oder eben andere Geschichten, und wir können es gar nicht verhindern. Allerdings ist es auch unmöglich, selbst wenn man es wollte, eine zu 100% exakte Kopie von etwas anzufertigen. Jeder bringt etwas eigenes mit rein, eben weil man ein Individuum ist und neben äußeren Einflüssen sich eben auch persönliche Erfahrungen und das eigene Innenleben auf die eigene Idee auswirkt. Dabei gehe ich natürlich davon aus, dass die meisten Autoren nicht gezielt plagiieren oder einen Abklatsch mit nahezu identischem Plot schreiben.
      Bei mir persönlich habe ich beobachtet, dass so gut wie alles, was ich lese, erlebe oder in den Nachrichten sehe, sich irgendwie auf meine Geschichte auswirkt und sie bereichert. Allerdings werden diese Elemente mit der Zeit an meine Geschichte und meine Charaktere angepasst. Mein aktuelles Projekt wurde beispielsweise maßgeblich von Avatar und Good Omens inspiriert, ist aber völlig anders als diese beiden Werke. Mein Hirn hat den Plot ganz automatisch ausgebaut, als ich ein YouTube-Video über verschiedene Themen in Avatar geschaut habe und wie diese umgesetzt werden, aber es hat keineswegs eine identische Geschichte geschaffen. Insofern denke ich, es ist trotzdem absolut möglich, etwas eigenes, originelles zu schreiben, ohne sich abzuschotten und Inspiration von außen abzulehnen - mit persönlich hilft es sogar, sie zuzulassen und mich von ihr motivieren zu lassen.

      Was gemeinschaftliche Projekte angeht ... hm, ich kann gar nicht pauschal sagen, ob das etwas für mich wäre. Ich müsste die Geschichte schon irgendwie ... "spüren", auch in meiner Freizeit Freude daran haben, mir Geschichten dazu auszumalen. Denn wenn ich mich nicht richtig einfühlen kann, dann kann ich auch nicht wirklich schreiben (ich habe einmal versucht, eine Idee umzusetzen, die nicht meine eigene war (sie wurde in einem Ideenbörse-Thread auf einem anderen Forum zur Verfügung gestellt), aber der Funke war einfach nicht da, und ich habe sie schnell abgebrochen. Für mich persönlich wäre es wohl am besten, die Idee gemeinsam mit der Person, mit der ich kooperiere, weiterzuspinnen. Mir hilft es ja auch, mit anderen über meine Ideen für meine eigenen Projekte zu reden und ihre Meinung und ihre Vorschläge dazu zu hören, mit einem anderen Schreiberling wäre das sicher genauso hilfreich. Außerdem muss es dann natürlich auf persönlicher Ebene stimmen, und mein Schreibtempo akezptiert werden. XD Aber grundsätzlich wäre ich einer gemeinsamen Geschichte nicht abgeneigt, allerdings dann wirklich eher in Kooperation mit einem anderen Autoren, wobei wir beide zur Idee beitragen und beide schreiben. Eine "fremde" Idee für jemand anderen allein schreiben, das wäre eher nichts für mich - aber das ist meinfach meine persönliche Präferenz und ich finde, es ist nichts dabei, das zu tun. Und wer weiß, falls jemand mal eine Idee zu verschenken hat, für die ich sofort Feuer und Flamme bin, dann ändere ich meine Meinung vielleicht auch.

      Also ja, ich denke, keine Idee ist zu 100% nur die eigene, egal ob man allein schreibt, in Kooperation oder allein die Grundidee einer anderen Person. Jede Idee ist von außen beeinflusst. Aber man bringt immer etwas eigenes mit rein. Die Originalität ist allein dadurch schon gegeben, dass man nicht gezielt kopiert und ein einzigartiger Mensch mit individuellen Erfahrungen, Gedanken und Gefühlen ist. Das beste was man m.M.n. tun kann ist die Geschichte zu schreiben, für die man selbst Leidenschaft und Begeisterung aufbringt, und sich über den Rest keinen Kopf zu machen. ^^
      There are many ways to make music.

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        #18
        Der Autor James Patterson macht das übrigens seit Jahren so: Der liefert die Grundidee und den Plot, und sein Team arbeitet die Geschichten aus. Und wenn man den Erfolg der Bücher anschaut, scheint das durchaus zu funktionieren ich denke, es spricht nichts gegen Arbeitsteilung, wenn alle Partien damit einverstanden sind.

        Und was die Originalität angeht: Das hängt meiner Meinung nach nicht von der Anzahl der Autoren ab. Und die Frage ist ja auch, ob man das unbedingt will. Es gibt genug Autoren, die Spaß an 0815-Geschichten haben und damit auch ihre Leser finden. Warum also nicht, solange man seinen Spaß dabei hat?
        »Elezeis Blut schien in Aufruhr zu sein und brannte unerwartet kalt durch ihren Körper. Es war ein Gefühl, das nach Zerstörung dürstete.« – Blutgesang

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          #19
          Das Rad neu erfinden kann man nicht. Originalität heißt für mich, dass ein Stoff ansprechend umgesetzt wird. Und wenn man in einem bestimmten Genre gerne liest, ist es ja auch schön, dort viele verschiedene Ansätze zu sehen und vergleichen zu können, wer was wie geschrieben. Geschichten zu Vorgaben schreiben und danach lesen finde ich auch sehr spannend - in solchen Fällen würde ich persönlich aber z.B. nichts schon Fertiggestelltes von anderen dazu lesen, um nicht aus Versehen in dieselbe Richtung zu laufen, weil es mich beeinflusst, oder mir nachsagen lassen zu müssen, ich hätte mich beeinflussen lassen. Da bleibe ich dann bei meinem Text, bis er fertig ist.

          Zusammenarbeit mit anderen hatte ich schon, allerdings hatte jeder seinen POV und vieles waren Chatmitschnitte, so dass wir passagenweise eher ein Rollenspiel als einen Fließtext hatten. Aber auch die Fließtexte gingen ganz gut, weil wir sie uns dann gegenseitig korrigiert und noch ein bisschen angepasst und ausgeschmückt haben, so dass man keine großen Stilbrüche gemerkt hat, und das, was es an Unterschieden gab, hat insoweit Sinn gemacht, dass die Abschnitte auch jeweils aus anderem POV waren. Eine derartige Zusammenarbeit geht aber (für mich) nur, wenn man mit dem anderen Schreiberling wirklich auf einer Wellenlänge liegt.

          Ansonsten finde ich Ideenaustausch, gegenseitige Inspiration (und Motivation) super. Mich stört es z.B. überhaupt nicht, Ideenvorschläge zu machen, wenn jemand hängt, ich habe nicht das Gefühl, dass ich da von mir was verschenke, weil es ja sowieso schon etwas spezifisch Überlegtes für eine Situation ist, die mir geschildert wurde. Dieselbe Idee wäre mit meinen Charakteren oder meinen restlichen Ideen ja schon wieder etwas vollkommen anderes.

          Ob ich etwas schreiben könnte, das komplett von wem anders geplant ist, weiß ich nicht, das stelle ich mir schwierig vor, weil ich auch eher Bauchschreiber bin und bei was Vorgegebenem dann zusätzlich die Bedenken hätte, dass ich es nicht gescheit umsetze. Umgekehrt könnte ich für jemand anderen vermutlich auch schlecht etwas, das über ein paar Ideen hinausgeht, vorgeben, weil ich ja kaum plane. Fanfiktion finde ich besonders schwierig, weil ich am liebsten mit meinen eigenen Charakteren schreibe. In ein paar Ausnahmen gingen Fanfiktion recht gut, aber grundsätzlich brauche ich zumindest den eigenen Cast. Den wiederum könnte ich aber schon in eine vorgegebene Welt bringen, wenn die Welt offen gehalten ist, wie bei Star Wars z.B.

          Jetzt habe ich Lust auf Vorgaben, zu denen verschiedene Leute etwas schreiben. *g* Gibt es so Aktionen hier? ^^ (So weit bin ich mit meinem Durchstöberprozess noch nicht.)

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            #20
            Herzlich Willkommen, Jadelyn. Du findest hier eine ganze Menge Schreibimpulse.
            Z. B. gibt es jeden Freitag eine neue Freitagsinfusion. Tob dich ruhig aus!
            Alles ist Gift. Es kommt nur auf die Dosis an. (Paracelsus)

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              #21
              Dankeschön, dann schaue ich mir die doch mal an. Und danke fürs Willkommen. Ein schöner Empfang hier.

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