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Mittwochsfrage #121: Darüber redet man nicht!

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    #16
    Was für ein schöner Thread

    Plotrelevanzmäßig habe ich solcherlei Dinge auch nicht oft. Ich meine, dass ich hin und wieder mal Pannen-beim-Sex-Erinnerungen habe, um einen Charakter zu beschreiben. Allerdings - apropos Sex und Menstruation - frage ich mich in Liebesromanen (die ja immer häufiger mit vielen ausdauernden und perfekten Sexszenen geschrieben werden), warum da nicht mal eine Dame ihre Tage hat und das ggf ein Hindernis für sofortiges Übereinanderherfallen sein könnte. Könnte ich mir mal im Hinterkopf behalten ...

    Ich finde so etwas oder pupsen, popeln, Schuppen ausschütteln etc. allerdings auch schwierig in der Umsetzung, da es einem bestimmt schnell ins slapstickmäßige abrutschen kann, wie hier schon mal erwähnt wurde.

    Im Debutroman von Ethan Hawke, fällt mir gerade ein, kriegt es das Paar sehr lange nicht hin, Sex zu haben, wril sie es beim ersten Mal verpeilen und es anschließend jedes Mal seltsam wird oder es irgendein Problem gibt. Das fand ich sehr gut und sehr realistisch umgesetzt. Müsste ich nochmal lesen, aber so, wie ich es in Erinnerung habe, ist ihm das exellent gelungen.

    Und Schorf abknibbeln habe ich schon öfter mal gelesen, glaub ich ...

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    • Victoria
      Victoria kommentierte
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      Schorf abknibbeln finde ich SO WAS VON EKLIG! Wenn jemand von euch das schreibt, werde ich euren Roman NICHT lesen. NICHT!

    • Badabumm
      Badabumm kommentierte
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      Kommt in Kinderbüchern häufig vor (mein Gefühl). Gerne bei Knieverletzungen. Aber das ist bei Kindern ja Alltag...

    #17
    Hm, ich mag es, solche Dinge in Maßen einzubringen, einfach weil ich einen Hang zum Realismus habe. Wenn ein Charakter ewig lange irgendwo Schlange stehen muss, dann erwähn ich schon mal, dass irgendwann zusätzlich zum nervigen Warten auch noch die Blase drückt, und eine Protagonistin von mir bekommt von einer Kräuterfrau und Apothekerin tatsächlich sogar eine Kleinigkeit mit, damit die Menstruation bei einer längeren Zugfahrt nicht so stört. Bei dieser sind auch Erkältungen, allgemein widerlich und verschwitzt fühlen, etc ein Thema.
    Allerdings baue ich solche Sachen nicht soo oft ein, wenn sie nicht zum Plot beitragen, und baue sie auch nicht aus, sondern erwähne sie eher in einem Nebensatz. Sie dienen dann vor allem dazu, zur Grundstimmung oder dem Realismus beizutragen und aufzuzeigen, dass die Charaktere eben auch nur Menschen sind und keine immer makellosen, wohlriechenden Elfen ohne Darm, Blase und Schweißdrüsen. Sie schwitzen, sie werden krank, sie haben Körperfunktionen und in ungemütlichen Situationen können die sich auch mal bemerkbar machen und sind für die Charaktere genauso unangenehm, wie sie es für uns wären.
    There are many ways to make music.

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      #18
      Hatte gestern abend den Overkill in "Amnesie" von Michael Robotham (Thriller): Erst am Schorf knibbeln, dann pinkeln, ohne die Tür zu schließen und noch ein weiteres Klospülungsrauschen aus der oberen Etage mit anschließendem Fensteröffnungsgeräusch ... alles auf einer Seite

      Na ja, es war in sofern dann doch kein Overkill, weil es zur Situation gepasst hat (der Polizist sucht frühmorgens in einer WG voller zugedröhnter Typen nach einem Verdächtigen). Und es ist mir natürlich nur aufgefallen, weil wir diese Diskussion hatten (und musste sehr grinsen beim Lesen). Wer weiß, wie vollgestopft von menschlichen Bedürfnissen alle anderen Bücher so sind, und man überliest es bloß, weil es so alltäglich ist ...? Vielleicht bauen wir in unseren Geschichten solche Sachen auch viel öfter ein, als uns bewusst ist ...?

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      • Dodo
        Dodo kommentierte
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        Ich zumindest bau einen Klogang tatsächlich häufiger ein, als mir ... sagen wir mal ... erinnerlich ist. Es ist dann so folgerichtig, dass ich es mir nicht aktiv ausdenken muss, es steht dann da, also hab ich es auch geschrieben.
        Nur wie weit ich die Figur zum Porzellan begleite, das variiert. Genaugenommen habe ich bisher nur einer Figur die Haare aus dem Gesicht gehalten, weil ihr Brechdurchfall wichtig genug war, um genauer erwähnt zu werden. DAS allerdings war harte Schreibarbeit. Die erinnere ich immer noch.

      #19
      Toilettengänge (ohne weitere Ausführung), generelles ins Bad gehen und solche Dinge werden schon erwähnt, wenn sie passen. Ich bin mir nicht sicher, ob ich Menstruation schon bewusst erwähnt habe, aber es wäre kein NoGo für mich, wenn ein Charakter den Impuls geben würde. Genauso ist es mit an Wunden herumspielen und solchen Dingen. An solche Beispiele wie Schuppen wegklopfen oder so denke ich beim Schreiben einfach nicht, käme es mir, würde ich es wohl auch nicht mit Gewalt rausschmeißen. Also generell bin ich da recht unempfindlich, auch beim Lesen, man muss es ja nicht bis ins kleinste Detail zelebrieren dann. Alle drei Szenen muss ich keinen Toilettengang lesen, aber wenn es vielleicht sogar zur Charakteristika beiträgt, weil ein nervöser Magen oder so, warum nicht erwähnen?

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        #20
        In den letzten Tagen hat meine Twitter-Bubble einen Thread gestreift, in dem es darum ging, warum Menstruation in Vampir-Romanen nicht ein größeres Thema ist.
        Deshalb werfe ich diese Frage auch mal hier in den Thread.

        Vampire werden meist so beschrieben, dass sie Blut sehr gut riechen können. Dass es manchmal sogar eine so starke Anziehungskraft auf sie ausübt, dass sie sich dann kaum beherrschen können. Ein gern gesehener Trope ist ja z.B. auch der menschliche Freund des Vampirs, der irgendwann im Roman eine Bagatellverletzung erleidet (an Papierkante schneiden z.B.), und die drei Tropfen Blut, die da austreten, treiben den Vampir fast zum Wahnsinn.
        Müssten dann nicht Vampire ständig durchdrehen? Irgendeine menstruierende Frau ist doch immer in der Nähe.
        Always avoid alliteration.

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        • Zwielicht
          Zwielicht kommentierte
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          In diesem speziellen Fall enthält der O-Saft nicht nur Fruchtfleisch, was viele abtörnt (mich z.B.), sondern er riecht auch völlig anders als der ohne Fruchtfleisch. Ich kann mir lebhaft vorstellen, dass Vampire da einen Unterschied machen.

        • Badabumm
          Badabumm kommentierte
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          Der mit Fruchtfleisch erweckt eher den Eindruck, er sei "echt", was ja mit dem Begriff "naturtrüb" unterstützt wird. Ist natürlich Bauernfängerei, denn Säfte stammen heutzutage immer aus Konzentrat.

        • Dodo
          Dodo kommentierte
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          https://de.wikipedia.org/wiki/Erythrozyten-Konzentrat

          Gab schon irgendeine Serie, wo die Vampire damit ... arbeiten. Ohne Fruchtfleisch.
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