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Mensch »verbindet« sich mit Tier: Wie beschreiben?

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    Mensch »verbindet« sich mit Tier: Wie beschreiben?

    Hallo ihr Ich hoffe, hier ist die Frage richtig aufgehoben.
    Ich zerbreche mir in meinem Manuskript bei einer Sache den Kopf und weiß nicht so recht, wie ich es lösen soll. In meiner Geschichte (ab 10 Jahre) gerät meine Protagonistin in eine Siedlung, die ihr hilft, wieder nach Hause zu kommen; und zwar mit einem Vogel. Meine Protagonistin lernt also das Fliegen, und mit diesem Vogel, der ihr »eigenes« Tier wird sozusagen, kommt sie nach Hause (ihr Ziel).
    Aber ich weiß nicht so recht, wie diese »Verbindung« von statten gehen soll. Hier sind einige bereits umgesetzte Beispiele:
    Suzanne Collins, Gregor-Reihe: Dort »verbindet« sich ein Mensch mit einer Fledermaus durch einen »Eid« sozusagen (ähnlich wie bei einer Hochzeit)
    Avatar, der Film: Dort findet der Na'vi sein passendes Tier, wenn es signalisiert, dass es ihn töten will (ein Kampf sozusagen, in dem das Tier bezwungen wird)

    Ich finde die Idee von Avatar mega spannend, und habe den Prozess abgeschwächt bei mir ähnlich beschrieben (»Du merkst, dass es ”ºdein‹ Vogel ist, wenn er nicht vor dir zurückscheut und dich beißen will«). Das ist ein super spannender und interessanter Konflikt. Ich mache mir zwar noch weitere Gedanken, doch ich glaube, das ist die aufregendste Lösung. Aber: Würde das beim Lesen sauer aufstoßen, weil die Parallele so offensichtlich wäre oder wäre das noch »okay«? Was meint ihr? Ich bin verwirrt! :-O

    Edit: Oh ich glaube, das gehört eher in die Offene Textwerkstatt. Kann man das noch verschieben? :-O

    #2
    Können Vögel beißen? Sie haben doch einen Schnabel?
    Informiere dich über Vögel? Soll es nun ein Neuntöter, ein Braunkehlchen oder eine Blaumeise sein?
    Beim Avatar-Konzept würde der Mensch ja nicht seine Umgebung verändern, sondern nur sein Avatar.
    Oder soll er sich in einen Vogel verwandeln?

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      #3
      Hi alicia,
      es ist leider sehr schwierig bei so einer eher offenen Frage zu helfen, vor allem ohne den Text zu kennen, aber ich versuche es mal mit ein paar Denkanstößen.

      Ich würde mir erstmal keine Sorgen über Originalität machen, sondern eher, was gut zu deiner Geschichte und deinem Protagonisten passt. Wäre ein Kampf oder derartiges ein interessanter Konflikt für deinen Protagonisten? Was sind charakterliche Eigenschaften deines Protas, die ihm im Weg stehen könnten, um sich mit dem Vogel zu verbinden? Was sind die Themen deiner Geschichte und wohin soll sich dein Prota entwickeln?
      Wenn dein Prota noch Kämpfen lernen muss, oder noch zu viel Angst hat wäre deine Idee zum Beispiel ein guter Konflikt. Wenn dein Prota aber eigentlich für seine Entwicklung noch lernen muss, dass Pazifismus der beste Weg ist (nur zum Beispiel), wäre ein unumgänglicher Kampf vielleicht nicht der beste Konflikt um ihn in dieser Entwicklung zu unterstützen.
      Ich hoffe, ich hab mich jetzt nicht zu verwirrend ausgedrückt

      Übrigens, das mit dem Bekämpfen-um-sich-zu-Verbünden hat Avatar auch nicht erfunden, das gabs schon in den 90ern bei Pokémon

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        #4
        Das was Avatar (und Pokemon und viele andere) machen, ist dass sich der Mensch als würdig erweisen muss, diese Verbindung eingehen zu dürfen. Weil es eine besondere Verbindung ist und man die nicht mit jedem Hans und Franz macht, muss man eine Art von Prüfung (im übertragenen oder wortwörtlichen Sinne) bestehen und sich so als würdig erweisen. In Avatar hast du außerdem das Element von Dominanz, dass die Na'vi trotz ihrer Verbundenheit mit der Natur (das ist ja das Thema des Films) immer noch über andere Wesen herrschen und sie bezwingen, deswegen das Kampfmotiv.
        Das ist ein sehr altes Motiv, dass du auch in alten Legenden und Sagen wiederfindest. Also nichts, dessen Wiederverwendung man sich schämen müsste. Die Frage ist nur, ist dass das Richtige für deine Geschichte.

        Denn ein Kampf muss nicht sein. Das andere Avatar (Der letzte Luftbändiger) hat zwar auch starke Mensch-Tier-Verbindungen, teilweise auch mit der Übertragung von Wissen, aber da geht die Verbindung nur über Freundschaft und Verständnis. Mensch und Tier sind eine Gemeinschaft, weil sie einander respektieren und verstehen; Prüfung nicht notwendig. In Drachenzähmen leicht gemacht, wo auch ein starkes Verhältnis zwischen Tier und Mensch entsteht, ist Kampf ebenfalls die falsche Vorgehensweise, aber Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft obsiegen.
        Ich mein, Kampf ist eigentlich eine aggressive Tätigkeit und nicht zwingend eine gute Basis für Vertrauen und Einheit. Je nach Geschichte und Welt eben.

        Es kommt also darauf an, wie Ena bereits sagte, ob der Akt des Verbindens bei dir selbst ein Plotpunkt oder eine lehrreiche Situation für den Protagonisten sein soll oder nicht. Und wenn ja, was der Protagonist an dieser Stelle lernen soll (Kampferfahrung? Mut? Demut? Dominanz? Vertrauen? etc). Da musst du vielleicht schauen, welche Thematiken deine Geschichte sonst so behandelt und inwieweit Themen wie Zähmen und Kampf oder Mut und Vertrauen und so weiter darin bereits vorkommen und wie diese Situation darin mitspielt.
        Ayo, my pen and paper cause a chain reaction
        to get your brain relaxin', the zany actin' maniac in action.
        A brainiac in fact, son, you mainly lack attraction.
        You look insanely whack when just a fraction of my tracks run.

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          #5
          In "Der Goldene Kompass" von Philip Pullman gibt es etwas Ähnliches. Jeder Mensch besitzt dort einen tierischen Begleiter, den "Dämon", der seine endgültige Form erst mit der Pubertät annimmt und bis dahin in der Erscheinungsform wandelbar ist - letztlich personifiziert (animalisiert?) er grob den Charakter desjenigen Menschen. Die Beziehung ist alles andere als kämpferisch, sondern eher etwas entfernt Symbiotisches und höchst Psychologisch-Magisches. Wenn Deine Figur also das Fliegen lernen soll, nur um sich fortzubewegen, dann fände ich das übertrieben, aber wenn Du auch noch eine innere Verbundenheit oder "Seelenverwandschaft" ausdrücken willst, wenn die Figur gut durch das Bild des Vogels "gespiegelt" wäre, dann käme durchaus ein vielleicht freundliches "Aussuchritual" in Betracht, wo sich Mensch und Tier finden müssten.

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            #6
            Zitat von In-Genius Beitrag anzeigen
            Ich mein, Kampf ist eigentlich eine aggressive Tätigkeit und nicht zwingend eine gute Basis für Vertrauen und Einheit. Je nach Geschichte und Welt eben.
            Stimmt; genau das fand ich damals beim Film so interessant: Es ist so widersprüchlich und man muss ein Weilchen darüber nachdenken. Wie kann das sein? Andererseits macht das schon »irgendwie« Sinn. Zwei starke Persönlichkeiten finden zueinander, die keinen Konflikt miteinander scheuen. Das ist schon stark. Wenn sich Sully z.B. ein Tier ausgesucht hätte, das vor ihm weggelaufen wäre (und somit Angst oder Desinteresse gezeigt hätte), dann wäre das irgendwie »unpassend« gewesen, oder? Den Konflikt suchen, um jemandem näher zu kommen ... interessant.

            Vielen, vielen Dank für eure Gedanken!
            Ich wusste gar nicht, dass die Idee nicht originell war (also ich wusste nicht, dass es zB bei Pokemon auch auftaucht)! Da bin ich »beruhigt«.
            Stimmt, über Vögel habe ich mich gar nicht genauer informiert :-O Aber beißen können sie schon. Die genaue Rasse weiß ich auch nicht genau ... es sind auch sehr große Vögel, nicht real, denn man kann sich auf sie setzen Ich werde das noch genauer klassifizieren / präzisieren.

            Meine Protagonistin muss sich vom wohlbehüteten Mäuschen zur Kämpferin entwickeln. (Das erinnert mich an die eine Protagonistin von Honigtot, die erst völlig naiv und kindlich agiert und später für das Wohl ihrer Kinder kämpft!) Am Ende wird sie es sein, die es schafft, das »Böse« zu besiegen und ihre Stadt zu befreien. Vorher hat sich die Stadt, in der sie lebte, versteckt. Dieses Versteckspiel fliegt auf; die »Bösen« greifen an. Der übergeordnete Sinn ist: Man muss sich dem Konflikt stellen. Man kann und darf nicht immer weglaufen / sich verstecken / ignorieren / wegsehen.

            Ich werde mir aber noch mehr Gedanken darüber machen. Euer Input hat sehr geholfen, danke!!

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            • In-Genius
              In-Genius kommentierte
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              In dem Zusammenhang was deine Protagonisten lernen soll, sich dem Konflikt zu stellen, macht eine Art Kampf oder andere Art von Prüfung bezüglich Mut und Kampfgeist guten Sinn.

            • Kady
              Kady kommentierte
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              Wobei Kampfgeist und Mut auch nicht zwingend mit Gewalt und Unterdrückung gezeigt werden müssen. Es zeugt auch von Kampfgeist und Mut, einen zerklüfteten Felsen bis hoch in die Wolken zu besteigen, um das Nest des Vogels zu erreichen.

            • alicia
              alicia kommentierte
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              Das stimmt natürlich. Ich werde weiter darüber nachdenken.

              Hätte jemand von euch Lust, über die besagte Stelle drüber zu lesen?

            #7
            Mal so eine Idee wie wäre es denn wenn der Vogel dem Prota ein Symbol schenkt als Beweis das er ihm gehört. Mir wäre da ganz spontan ein Stein oder Edelstein eingefallen? Oder eventuell eine Feder von ihm selbst?

            Ich hoffe das passt ein wenig zu deiner Geschichte. Bin gespannt zu hören was es letztendlich geworden ist.

            LG Quit

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              #8
              Du hast ja schon viele tolle Hinweise bekommen und bist sicher schon mitten im Denkprozess, was davon wie in deiner Geschichte umsetzbar ist.

              Mir fällt gerade noch Harry Potter Teil 3 ein, in dem Hagrid einen Hippogreif in den Unterricht schleppt. Diesem Tier muss man vorsichtig und respektvoll begegnen, es legt großen Wert auf Höflichkeit, Demut und Respekt, aber es gehört auch eine Menge Mut dazu, sich einem solchen Geschöpf (vor allem auf diese Weise) zu nähern. Man verbeugt sich vor ihm und ist darauf angewiesen, dass es einen anerkennt und sich auch selbst verbeugt – sonst hat man schlechte Karten. Unlautere Motive und versteckte Ängstlichkeit durchschaut es sicherlich sofort. Wenn sich das Tier auch verbeugt, kann man näher ran gehen und versuchen, es zu berühren. Wichtig dabei ist, dass das Tier den letzten Schritt machen darf. Ist das überwunden und das Tier hat die Person anerkannt, kann man versuchen, es zu reiten – wobei das immer noch das Risiko birgt, dass es einen aus großer Höhe runterwirft Dafür braucht es also auch eine gute Portion Mut.

              Vielleicht passt das Motiv, dass man sich den Respekt des Tieres durch Demut und Mut verdienen muss, auch ein kleines bisschen in deine Welt. Vielleicht nicht als Hauptmotiv, aber als Ergänzung. Besonders wenn das Tier eine beeindruckende (und vielleicht sogar gefährliche) Erscheinung ist, muss ein wohlbehütetes Mäuschen sich sicherlich ganz schön überwinden. Und demütig zu sein vor den Geschöpfen, die die Natur (oder Magie) geschaffen hat, zeugt ja auch von einem guten Herzen.
              Wartest du dort hinterm Horizont? Schmiegt die Erde sich so müde an das Himmelreich? Sturm zieht auf mit dunkler Wolkenfront. Ganz egal wie schnell ich lauf, der Abstand bleibt doch gleich. Die alte Sehnsucht ist mein einziger Begleiter. Und trotzdem steh ich auf und gehe taumelnd weiter. — ASP, Ziel

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                #9
                Spontan fallen mir zu diesem Thema folgende Dinge ein:
                1. Erdsee Saga. Dort wandelt ein Magier seine Gestalt durch Magie und wird zum Raubvogel
                2. Terry Pratchett: Oma Wetterwachs benutzt das 'Borgen' Der Körper liegt im Bett und der Verstand/Geist begibt sich auf geistiger Ebene in den Kopf eines oder mehrer Tiere, und borgt sich den Körper. Der Verstand des Tieres wird in den Hintergrund gedrängt (Körper bleibt erhalten 'ich binne nicht tot ')
                3. Weitseher Saga von Robin Hobb: Dort wird es als die 'Alte Gabe' beschrieben und ist ein Talent/Makel des Menschen der sich auf einer mehr emotionalen Ebene mit einem Tier verbindet. Diese Verbindung besteht latent immer und kann verstärkt werden, um den 'Bruder' zu rufen
                4. Der Hobbit: Beorn der Hautwandler, der sich in einem Bären verwandelt.
                5. Nochmals Terry Pratchett: Angua, der Werwolf der Stadtwache. Auch hier findet eine aktiv initiierte Verwandlung statt, die Fähigkeit dazu ist genetisch bedingt.
                6. Drachenreiter von Pern: Die Verbindung des Menschen / Reiters mit dem Drachen findet zum Zeitpunkt des Schlüpfens der Drachen in einem Ritual statt. Der Mensch hilft dem Drachenkind und sorgt für es, dadurch entsteht die telepathische Verbindung. Das Motiv ist mir nochmals bei den Feuerreitern begegnet.

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