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Mittwochsfrage #116: Welchen Schreibtipp findet ihr überbewertet?

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    #16
    Ich habe natürlich meinen absoluten Favouriten: „Nicht erzählen, sondern beschreiben“.

    Man kann es oftmals übertreiben: nämlich wenn man stundenlang versucht, das Geräusch einer Kreide auf einer Tafel zu definieren, anstelle zu schreiben: „Die Kreide quietschte fürchterlich...“ Auch das Erraten von Mimik und Gesten gehört dazu: ich muss dann aus irgendwelchen Gesichtsverzerrungen schlussfolgern, dass jemand sich ärgert oder traurig ist. Anstatt dass man schreibt: „er ist verärgert oder traurig“...

    Aber zusammenfassend möchte ich sagen, dass man die Schreibregeln erstmal beherrschen sollte, bevor man sie missachten darf. Das betrifft ja auch Kunst, Musik oder Sport...

    Schlagfertigkeit ist etwas, worauf man erst 24 Stunden später kommt.
    Mark Twain

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      #17
      Charakterbögen fand ich immer schlimm. Aber inzwischen muss ich zugeben: manchmal helfen sie! Meine Charaktere driften gerne ab, weil sie während des Schreibens "reifen" (oder reife ich?). Wenn während der Romanzeit Jahre vergehen, mag das gehen, aber nicht innerhalb von 24 Stunden Romanzeit! Oft fließt zu viel von der Art ein, wie ich handeln würde - dann ist es hilfreich, wenn ein Bogen einen daran erinnert, dass mein Prota ein eiskalter Serienkiller ist mit Arschl...-Garantie und Ganzkörper-Tätowierung, der bereits Vater und Mutter ermordet hat...
      Immerhin sitzt man einige Tage, Wochen, Monate an der Story - da sollte der Charakter in Romanzeit mitwachsen, nicht in Echtzeit...
      Aber ich würde einen "Sheet" nur für Stichpunkte wählen, das reicht. Lieblingsmusik? Farbe seiner Hausschuhe? Chipnummer seines Hundes? Naja, nur wer's braucht...

      Schlagfertigkeit ist etwas, worauf man erst 24 Stunden später kommt.
      Mark Twain

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        #18
        Ich habe nun lange über diese Frage nachgedacht, aber ich würde nun sagen, dass ich keinen Tipp an sich überbewertet finde. Kritisch wird es nur, wenn man die Tipps für sich selbst überbewertet und sie mehr als eiserne Regeln sieht. Wenn man dagegen mit etwas gesundem Menschenverstand an die Tipps geht, sollte man eigentlich merken, was für einen selbst funktioniert und was nicht.

        Deswegen mag ich ungern über "überbewertete Tipps" reden, da das bei jedem anders aussehen dürfte. Zum Beispiel finde ich das permanent gebetete "show don't tell" manchmal auch schon zu viel (und schon beinahe als DAS Gesetz für Autoren rübergebracht), aber es gibt sicher auch genug Menschen, denen dieser Tipp hilft.

        Ich schließe mich übrigens Badabumm an: Ich persönlich für mich finde Charakterbögen und -interviews furchtbar Auch wenn ich es immer wieder probiere, es funktioniert bei mir einfach nicht. Gut, ich habe eine knappe Liste mit den wichtigsten Faken, dass sich z.B. die Augenfarbe nicht ändert oder die Verletzung an der falschen Stelle ist ... aber das war es auch.

        Allgemein bin ich der Meinung, dass mich sich mal mit jedem Schreibtipp auseinander setzen sollte, da man auf die eine oder andere Weise immer etwas lernen kann - und wenn nur, um am Ende genau das Gegenteil zu machen
        »Elezeis Blut schien in Aufruhr zu sein und brannte unerwartet kalt durch ihren Körper. Es war ein Gefühl, das nach Zerstörung dürstete.« – Blutgesang

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