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Mittwochsfrage #114: Exposé. *cursor blinkt*

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    Mittwochsfrage #114: Exposé. *cursor blinkt*

    Das Exposé.

    Der Türöffner für eine Verlagsveröffentlichung. Das Mittel des Selfpublishers zur Leseransprache. Nicht zu unterschätzende Visitenkarte und Bewerbung des Autors. Wichtig. (Hände hoch, wer hält es für unwichtig und will trotzdem veröffentlichen?) film-roll-3931374_1920.jpg

    Bei mir stapeln sich gerade die "Erstentwürfe" für zwei Projekte. Und ich bin noch mit keinem zufrieden, diese Buchstaben- und Wortreihenfolge ... Ich knobel noch, und es macht mir sogar Spaß.

    Wie geht es Euch beim Exposé-Schreiben für Eure Projekte?
    Welchen Regeln folgt Ihr? Oder vertraut Ihr Eurem Instinkt? Habt Ihr Spaß daran?

    Habt Ihr Probleme mit dem Verfassen eines Exposés? Welche?
    Wenn ja, wie löst Ihr sie?
    Wenn nein, wie habt Ihr sie gelöst? Euer Zaubertipp?

    Und an die, die viele Exposés lesen (müssen): Was fällt Euch als größte Schwäche auf?

    #2
    Ich halte Pitch und Zusammenfassung der Geschichte auf wenigen Seiten für ausgesprochen wichtig, um sich seiner Geschichte klarer zu werden, Schwachstellen zu finden und den roten Faden beizubehalten.

    Erfahrung:
    Pitch: Ja, immer
    Zusammenfassung: ist Bestandteil meines Plottens, hilft auch beim Briefing der Coverdesignerinnen
    Exposé in der Form für eine Bewerbung bei einem Verlag: noch nie gemacht (und bin zurück beim Überarbeiten )




    I love deadlines. I like the whooshing sound they make as they fly by.

    Douglas Adams

    Kommentar


    • Dodo
      Dodo kommentierte
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      Stimmt, Du warst ja ein Durch-und-durch-Plotter. Da entsteht die Zusammenfassung fast von selbst? Raufst Du Dir wenigstens noch bei Formulierungen in der Zusammenfassung noch die Haare (das mach ich nämlich), oder lässt Du da Fünfe gerade sein?

    • Peter
      Peter kommentierte
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      Dodo

      Dies ist eine automatisierte Antwort des virtuellen Assistenten von Peter, der gerade intensiv sein aktuelles MS überarbeitet, damit er die doch recht enge Deadline fürs Lektorat schafft, und keine Zeit mehr hat, hier abzuhängen.

      Mein Herr und Meister hat leider nur noch so wenige Haare, dass ein Raufen physikalisch kaum noch möglich erscheint.

      Es existiert auch keine säuberlich ausformulierte Zusammenfassung, sondern ein schriftliches, flott geschriebenes Machwerk (Outline) plus Struktur + timeline + Entwicklungsbogen, durch das außer ihm sicherlich kaum jemand durchsteigt.

    • Dodo
      Dodo kommentierte
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      Peter s virtuellen Assistenten:
      Ich bewundere die Standhaftigkeit Deines Herrn und Meisters, mit der er nicht hier abhängt.
      Das mit den Haaren tut mir Leid.
      Das mit dem Durchsteigen hab ich mir gedacht

    #3
    Musste ich kürzlich tatsächlich schreiben und es war befremdlich für mich. Klar, das gehört zum Autorendasein dazu, sofern man nicht Selfpublisher ist. Sehe ich ein und es ist, wie Peter schon erwähnt hat, eine gute Übersicht für mich. Ich bin darin einfach noch ungeübt, deshalb das komische Gefühl dabei. Da ich mit der Schneeflockenmethode arbeite, kommen sowieso Pitch und Exposé, also vielmehr die Zusammenfassung, dabei heraus. Das sind gleich zwei wichtige Bestandteile für die Bewerbung beim Verlag, die ich damit als erledigt abhaken kann. Trotzdem muss das Ganze in eine Form zusammengetragen werden, mit der ein Lektor etwas anfangen kann. Da hatte ich eben kürzlich auch so meine Probleme. Manche mögen Charakterbögen, andere nicht. Dann gibt es die kleinen Infos, die man nicht vergessen sollte (Perspektive(n), zeitliche Einteilung, Weltenvorstellung ...) und die bei mir einfach keinen passenden Platz finden wollten. Außerdem sollte man sich mit den Anforderungen des Verlags auseinandersetzen. Mein Exposé musste z. B. auf maximal 4 Normseiten passen. Nicht gerade ideal für meine etwas ausschweifende Zusammenfassung, weshalb ich kürzen musste und nun natürlich Rückfragen entstanden sind, die sonst mit einem Nebensatz erklärt gewesen wären (so hatte ich zumindest die Hoffnung). Nun gut, auf diese Weise sieben die Verlage eben auch aus, ob jemand bereit ist, sich an Regeln zu halten, oder ob er eher dazu tendiert, die Diva zu spielen. Ich habe mich schon früh dazu entschieden, den Verlagen die Zusammenarbeit mit mir möglichst leicht zu machen, dabei mir selbst aber auch treu zu bleiben, wenn etwas so gar nicht zu mir passt (Ich bleibe dabei: Eingeschobene Sätze werden bei mir mit einem Komma eingeleitet und mit einem weiteren beendet. Finde ich leichter zu lesen, eleganter und prinzipiell ist es auch korrekt so. Wenn ich zu viele Kommata in einem Satz habe, weiß ich zugleich, dass ich daran was ändern sollte. Dann ist er schlichtweg zu lang oder kompliziert.)

    Kommentar


    • Earu
      Earu kommentierte
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      Dodo Ich finde schon, wobei ich das Exposé ja schon schreibe, bevor ich den Roman auch nur angefangen habe. Schlimmstenfalls muss ich am Ende ein paar kleine Eckpunkte anpassen, aber das finde ich dann nicht so schwer.

    • Dodo
      Dodo kommentierte
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      Dann zählst Du auch zu den disziplinierten Plottern.

    • Earu
      Earu kommentierte
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      Na ja, ich versuch es zumindest.

    #4
    Wie geht es Euch beim Exposé-Schreiben für Eure Projekte?
    Danke der Nachfrage. Gut.

    Welchen Regeln folgt Ihr? Oder vertraut Ihr Eurem Instinkt? Habt Ihr Spaß daran?
    Ich folge der Regel: Liegen lassen und wie eine fremde Person über das Exposé lesen. Dann klammert man auch auch nicht zu sehr an "InFos dIE uNbeDinGt ReInMüSsEn!!!11".

    Habt Ihr Probleme mit dem Verfassen eines Exposés? Welche?
    Wenn nur schwammig geplottet ist, kann ich im Exposé keine konkreten Inhalte beschreiben.

    Wenn ja, wie löst Ihr sie?
    Genauer plotten.


    Und an die, die viele Exposés lesen (müssen): Was fällt Euch als größte Schwäche auf?
    1. Infos werden chronologisch aufgelistet, ohne dass rauskommt, welche Handlungen/Geschehnisse welche Auswirkungen haben. Wichtig ist: Warum tut die Hauptfigur? Was macht es mit ihr? (Die Motivation muss deutlich werden.) Geschehnisse, die keine Auswirkungen auf den Plot haben und nur zur Atmosphäre oder für einen Subplot dienen, streichen. Beachte die Relevanz.
    2. Das Exposé fängt mit der Vorgeschichte an. Beginnt mit dem Inciting Incident. Für den Status Quo genügt ein Satz. Wenn ihr glaubt, dass man dem Inhalt des Exposés nicht folgen könnt, stimmt entweder was mit dem Plot nicht oder mit dem unkonkreten Schreibstil. Beachte die Relevanz.
    3. Das Exposé behandelt mehrere Plots. Sorry, ich weiß, dass ihr hervorragend herausgearbeitete Figuren und Subplot habt, aber … die sind egal. Im Exposé wird der Plot der Hauptfigur erwähnt. Da spielen höchstens ein paar impact characters mit rein – also solche, die den Hauptplot anstoßen. Beachte die Relevanz.
    4. Marktschreier-Stil. Sätze voller absoluten Wörter, die irgendwas Krasses ausdrücken wollen … "Nach einem absolut aufreibenden Abend kann XY es nicht fassen, als sie nach Hause kommt und ihre Lieben bei der Vorbereitung eines risikoreichen Unterfangens ertappt, und als sie merkt, welche Rolle sie darin spielt, zerbricht es ihr auf vielen verschiedenen Gründen das Herz." Okay … und was passiert konkret?


    Kommentar


    • Dodo
      Dodo kommentierte
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      Keine Ausreden. Wenn das Exposé steht, dann flutscht der Rest auch noch!

    • Victoria
      Victoria kommentierte
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      Ist das ein Versprechen?

    • Dodo
      Dodo kommentierte
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      Äh ... Joa?

    #5
    Ich hasse und liebe sie gleichzeitig
    Bei meinem ersten Versuch, ein Buch an Verlag oder Agentur zu bringen, hab ich sehr damit gekämpft. Und das lag nicht nur daran, dass der Plot ziemlich unstrukturiert war, und erst gegen Ende immer besser wurde, sondern weil einfach jedes Detail wichtig wirkt.

    Ich finde, mein Exposé war dann aber auch nach etwa fünfzig Mal neu machen richtig gut - für das, was mein Buch hergegeben hat. Angefangen hab ich mit einer sehr langen Zusammenfassung, bestimmt doppelt so lang wie das Exposé maximal sein durfte, und dann streichen, streichen, streichen, zusammenfassen, streichen. Das finde ich persönlich einfacher, als mich von Anfang an kurz zu halten.

    Mittlerweile nutze ich Exposés auch gerne mal, um Plotprobleme und dergleichen zu finden, Themen rauszuarbeiten und dergleichen. Mache ich zwar auch nicht allzu oft, weil ich Exposés schreiben immernoch furchtbar finde, aber es ist trotzdem ein gutes Werkzeug für mich.

    Kommentar


    • Mona
      Mona kommentierte
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      Das mit dem Kürzen hatte ich damals auch so versucht. Aber ich hatte da das gleiche Problem: Ich fand viele Details wichtig.

    • Dodo
      Dodo kommentierte
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      Ena Mona Habt / Hattet Ihr denn Probleme, einen Pitch zu formulieren?

    • Ena
      Ena kommentierte
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      Dodo das kommt ganz auf das Projekt drauf an - manche sind einfach inhaltlich simpler als andere. Gerade wenn bei mir das Setting eine große rolle spielt, und ich das Gefühl habe, die Welt drumrum gleichzeitig mit erklären zu müssen, damit es verständlich ist, wird es kompliziert.

      Was aber hilft, ist Pitches und Exposés von Büchern, die ich kenne, zu lesen bzw für diese zu schreiben, um mich daran zu erinnern, was wirklich notwendig für meine eigenen ist - und was nicht.

    #6
    Wie geht es Euch beim Exposé-Schreiben für Eure Projekte?
    Ist im Moment gerade nicht Priorität.

    Welchen Regeln folgt Ihr? Oder vertraut Ihr Eurem Instinkt? Habt Ihr Spaß daran?
    1. Schau, was der Verlag wissen will
    2. Schau, was deine Geschichte zu sagen hat
    3. Finde die Schnittmenge

    Habt Ihr Probleme mit dem Verfassen eines Exposés? Welche?
    Wenn mein Plot nicht den üblichen Mustern folgt, kann das auch das Exposé nicht.

    Wenn ja, wie löst Ihr sie?
    Genauso wie beim Plot

    Und an die, die viele Exposés lesen (müssen): Was fällt Euch als größte Schwäche auf?
    Ein immer wiederkehrendes Problem ist, dass Autoren nix verraten wollen. Was ja einerseits nachvollziehbar ist, wer will schon das eigene Buch spoilern ... Nur muss man im Exposé eben wirklich mal die Hosen runterlassen. Die Zielgruppe des Exposés ist nicht dieselbe wie die der Geschichte. Wenn der Autor diese geistige (und emotionale) Hürde überwunden hat, dann verschwinden auch die ganzen schwammigen Formulierungen und erzählerischen Ausweichmanöver.
    Poems are never finished.
    Just abandoned.

    Kommentar


    • Dodo
      Dodo kommentierte
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      Wow, das ist ... Disziplin, oder so ähnlich. Ich wäre dafür zu faul, und das hab ich dann davon.

    • Ankh
      Ankh kommentierte
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      Dodo Öhm, wie meinst du das? Diese Zusammenfassung dient lediglich dazu, dass *ich* hinterher noch weiß, was ich mir in irgendeinem geistigen Schwebezustand mal ausgedacht habe, ohne das mühsam hinterher aus irgendwelchen Textfetzen rekonstruieren zu müssen. Das ist ... das Gegenteil von Disziplin Und je länger das her ist, desto weniger hat es am Ende mit meinem tatsächlichen Plot zu tun ...

    • Dodo
      Dodo kommentierte
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      OK, das wiederum kommt mir auch bekannt vor. Nur arbeite ich mit den Textfetzen.

    #7
    Das böse Thema "Exposé" Ich drück mich gerade mal wieder davor, eins oder sogar zwei zu schreiben ...

    Wie geht es Euch beim Exposé-Schreiben für Eure Projekte?
    Wenn ich mich endlich aufraffen kann, damit anzufangen, versuche ich es so schnell wie möglich zu beenden. Ich denke, das sagt schon viel.

    Welchen Regeln folgt Ihr? Oder vertraut Ihr Eurem Instinkt? Habt Ihr Spaß daran?
    Ich vertraue meinem Instinkt und hoffe ganz fest drauf, dass Verlage/Agenturen genug Erfahrung haben, um zu wissen, dass ein mittelmäßiges Exposé passt, solange roter Faden und co erkennbar sind.

    Habt Ihr Probleme mit dem Verfassen eines Exposés? Welche?
    Mein größtes Problem ist ehrlich gesagt der Selbstzweifel. Denn wenn ich mein Projekt auf zwei bis bis drei Seiten zusammenfasse, wirkt es irgendwie immer langweilig und 0815.

    Wenn ja, wie löst Ihr sie?
    Augen zu und durch.
    »Elezeis Blut schien in Aufruhr zu sein und brannte unerwartet kalt durch ihren Körper. Es war ein Gefühl, das nach Zerstörung dürstete.« – Blutgesang

    Kommentar


    • Dodo
      Dodo kommentierte
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      Hast Du dabei das Gefühl, dass Dein Schreibstil sich nicht in der Zusammenfassung abbildet? Oder legst Du darauf weniger Wert? (Immerhin. Du hast ja auch schon einen gewissen Namen. )

    • Julestrel
      Julestrel kommentierte
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      Ich finde, mein Schreibstil ist im Exposé anders. Schwer zu beschreiben, aber viel nüchterner und sachlicher. Man will halt doch alles wichtige auf den Punkt bringen. Für den Stil ist ja dann die Leseprobe da.

    • Milch
      Milch kommentierte
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      Selbst in einem Pitch sollte die Besonderheit des Projektes hervorblitzen, in einem Expose erst recht. Das ist wirklich ein Problem. Die meisten entscheiden sich nach Titel, Autor und Klappentext. Wenn man noch kein Starautor ist, sollte der Klappentext, der nicht identisch mit einem Expose ist, weil er das Ende nicht verrät, bereits verraten, warum das Buch besonders und speziell ist. Man kann daran arbeiten, dass die Grundidee, die nicht unbedingt die Ausgangsidee sein muss, auffällt.

    #8
    *Hände hochnehm*

    Ich hatte mich einmal damit abgequält als ich an zwei Agenturen geschrieben hatte (da wusste ich noch kaum über SP Bescheid), und es war mühsam, weil ich so viele Handlungsstränge hatte, wo halt auch Nebenstränge wichtig waren.
    Mittlerweile brauch ich Exposés nicht mehr in dem Sinn, weil ich mich dann ohnehin lieber für SP entschieden hatte. Ich schreibe zwar jetzt auch noch grobe Zusammenfassungen für neue Projekte, aber so wie ich selbst am besten damit klarkomme und nicht streng nach Exposé-Vorgaben.
    Sollte irgendjemand aus irgendeinem Grund dann doch mal ne Inhaltsangabe erwarten, dann überlege ich, wie ich den Plot jemandem face to face erzählen würde - weil es mir hilft, dann wirklich für Außenstehende relevante Infos niederzuschreiben (wenn ich meine eigene Inhaltsangabe schreibe, ist das ja manchmal etwas anders, ich kenn den Plot ja ohnehin und fokussiere in ner Zusammenfassung dann halt das, was mir grad wichtig ist aus irgendeinem Grund und formuliere auch so, wie es sich mein Gehirn am besten merkt und nicht so, wie es für Außenstehende super klingt ).

    Viel lieber als Exposés schreibe ich Klappentexte. Der hat dann schon wieder so kurz zu sein, dass es ne nette Herausforderung ist. Und da feile ich auch gern dran rum.

    Sollte ich doch mal wieder ein offizielles Exposé schreiben müssen, würde ich es nach folgenden Vorgaben machen: chronologisch, Gegenwart, kein offenes Ende, Charakterbeschreibung extra - und in der Inhaltsangabe tatsächlich nur die Handlung (dass es so besser geht, hab ich aus meinen ersten Versuchen gelernt).
    Aber im Grunde las ich dazu schon verschiedene Anforderungen.

    Kommentar


    • Dodo
      Dodo kommentierte
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      Den Tipp mit dem Face-to-face finde ich gut. Ich übe mich jetzt daran, meine Amtsdeutsch-Zusammenfassung in eine Version zu bringen, wie sie eine ehemalige Kollegin von mir wohl erzählen würde. Die brachte die Dinge immer auf den Punkt, zwar recht drastisch, aber immer treffend.

    • Ankh
      Ankh kommentierte
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      Dodo Diese Methode finde ich auch gut. Ein bisschen aufhübschen kann man es ja hinterher immer noch, aber schreib deinen Plot doch einfach mal so auf, als wolltest du jemandem hier im Forum erzählen, worum es in deinem Buch geht. Ganz formlos und kumpelhaft, aber mit allen Einzelheiten, die derjenige kennen muss, um dir Schreibtipps zu geben. Auf jeden Fall solltest du dann automatisch schon mal von dem verkrampften Nominalstil wegkommen.

    #9
    Wie geht es Euch beim Exposé-Schreiben für Eure Projekte?

    Ach, schwieriges Thema, weil das von Projekt zu Projekt völlig verschieden ist. Generell ist es so: je mehr innere Distanz ich zu dem Projekt habe, umso leichter fällt mir das Exposé.

    Welchen Regeln folgt Ihr? Oder vertraut Ihr Eurem Instinkt? Habt Ihr Spaß daran?


    Regeln: ganz klar denen, die die Verlage vorgeben.
    Instinkt kommt da ins Spiel, wo es um Kleinigkeiten geht - irgendwelche Formulierungen, die typisch für mich sind und hoffentlich meine Persönlichkeit und die meines Projekts im sachlichen Exposé durchscheinen lassen.
    Spaß: Nein. Aber ich finde es auch nicht schlimm, mich damit zu befassen.

    Habt Ihr Probleme mit dem Verfassen eines Exposés? Welche?

    Genau diese oben genannten Instinkt-Kleinigkeiten in der richtigen Dosis in das Exposé einfließen zu lassen. So viele, dass sie erkennbar sind, so wenige, dass es nicht krampfhaft bemüht wirkt.
    Und ich würde mir immer wünschen, mehr auf Nebenplots und Weltenbau eingehen zu können, denn das sind die Dinge, die für mich ein Buch besonders machen.

    Wenn ja, wie löst Ihr sie?
    Wenn nein, wie habt Ihr sie gelöst? Euer Zaubertipp?


    Der einzige Tipp, den ich habe, ist: Exposé schreiben und so lange liegen lassen, bis es einem egal geworden ist. Dann kann man es sachlich überarbeiten.

    Ah, nee, ich habe doch noch einen Tipp: von den Antworten nicht entmutigen lassen. Die Leute, die die Exposés ansehen, sind nämlich auch keine Götter.
    (Ich hab vor Jahren mal ein Exposé-Gutachten gewonnen, von einer professionellen Lektorin, deren Name sicher einigen von Euch was sagen würde. Einreichen sollte ich ein Mini-Exposé, es musste auf 1 Normseite passen. Habe ich auch gemacht. Feedback war: Buchidee klingt gut, Exposé gut geschrieben aber: das muss viel ausführlicher. Sie hätte sich für diesen Plot ein vierseitiges Exposé gewünscht. WTF?)
    Always avoid alliteration.

    Kommentar


    • Ankh
      Ankh kommentierte
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      Das ist natürlich blöd. Aber vielleicht wollte sie dir damit auch sagen, dass deine Geschichte eben komplexer ist als der Durschschnitt und einfach mehr Raum braucht. Entsprechend würde ich damit dann auch an Verlage herantreten, die eben nicht ein einseitiges Exposé wollen (und vielleicht eher geradlinige Geschichten bevorzugen), sondern an die, die dir auch schon im Exposé ein bisschen mehr Luft lassen. Denn was bringt es, wenn du deinen 985-Seiten-Wälzer dann auf ein kleines Mini-Exposé runterbrichst, nur damit der Verlag dir dann sagt, dass ihre Bücher auch maximal 400 Seiten haben sollen und du bitte die ganzen Nebenstränge streichen sollst?

    • Dodo
      Dodo kommentierte
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      Seh ich ähnlich. Man muss sich im klaren sein, für wen ein Exposé sein soll. Das liest jemand, der das MS auf Verlagseignung und Marktfähigkeit abklopfen soll, nicht der geneigte Leser.

    • Alys II.
      Alys II. kommentierte
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      Besonders komplex war die Geschichte nicht. Das war mein erster Roman, historischer Krimi, der immer noch als Rohfassung in der Schublade liegt (weil ich ihn inzwischen nicht mehr gut genug finde, um ihn überhaupt überarbeiten zu wollen.) War ein total simples Whodunnit-Plot mit minimaler Nebenhandlung.
      Ich glaube eher, dass damals der Veranstalter des Wettbewerbs der Lektorin selbst nicht sauber kommuniziert hat, dass es eine Seite sein sollte. Oder sie hatte es vergessen. Wie gesagt: auch nur Menschen, und die machen Fehler.

    #10
    Wie geht es Euch beim Exposé-Schreiben für Eure Projekte?
    Früher fand ich es richtig schwierig. Mittlerweile geht es mir etwas leichter von der Hand, aber ich stelle dennoch immer wieder fest, dass jedes Exposé seine ganz eigenen Fallstricke hat.

    Welchen Regeln folgt Ihr? Oder vertraut Ihr Eurem Instinkt? Habt Ihr Spaß daran?
    Spaß hätte ich meistens daran, wenn ich es nicht schreiben muss. Dann fallen mir so geniale Sätze ein, die ich in dem Moment, wo ich das Exposé dann schreiben muss, natürlich längst nicht mehr zustandebringe. Meistens schreibe ich am Anfang die gesamte Handlung auf, ehe ich sie in einem zweiten Durchgang straffe. Vom Oktoberkurs vor einigen Jahren habe ich zudem die sehr wichtige Regel für mich mitgenommen, das Exposé mit dem Schwerpunkt auf dem Protagonisten zu schreiben. Das hilft sehr, um den Überblick über die Handlung zu behalten.

    Habt Ihr Probleme mit dem Verfassen eines Exposés? Welche?
    Wenn ich beginne, nimmt die Vorgeschichte häufig den Großteil des Exposés ein, während die eigentliche Handlung sehr heruntergebrochen wird.

    Wenn ja, wie löst Ihr sie?
    Mehrmals schreiben.

    Und an die, die viele Exposés lesen (müssen): Was fällt Euch als größte Schwäche auf?
    Die Detailverliebtheit und Länge der Exposés. Die Schwierigkeit, die Handlung verständlich nachzuerzählen ohne sich in Nebenhandlungen und Chronologien zu verzetteln, die scheinbar vollkommen losgelöst dastehen, zumindest aber nicht deutlich genug mit der Haupthandlung verbunden werden.
    Derweilen ist auf dem Feld schon alles gewachsen, bevor die wussten, warum und wie genau es gedeiht. - Franziska Alber

    So nah, so fern.

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      #11
      Inwieweit ist ein Exposé dasselbe wie ein Klappentext oder doch nicht? Bekommt nur der Verlag das Exposé zu lesen?

      Schlagfertigkeit ist etwas, worauf man erst 24 Stunden später kommt.
      Mark Twain

      Kommentar


      • Kelpie
        Kelpie kommentierte
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        Das Exposé ist sicherlich in erster Linie für Verlage und Agenturen.
        Mit dem Klappentext absolut nicht zu vergleichen, denn ein Klappentext soll neugierig machen, indem er große Teile der Handlung verschweigt. Ein Exposé soll neugierig auf die Ausarbeitung machen, weil die ganze Geschichte erzählt wird.

      • Badabumm
        Badabumm kommentierte
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        Das heißt, ein Exposé ist eine Inhaltsangabe, die auch die Auflösung verrät.

      • Dodo
        Dodo kommentierte
        Kommentar bearbeiten
        Es ist eine konzentrierte Inhaltsangabe, die das Ende verrät. Konzentriert, weil in den allermeisten Fällen nur der Hauptplot gefragt ist. Man folgt im Exposé üblicherweise nur einer Figur durch die Geschichte.
        Wie immer, Ausnahmen gibt es immer.
        Ich hab immer wieder mehrere POVs, aber im Exposé folge ich dem Protagonisten.
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