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Mittwochsfrage #113: Recherche - aber wie viel?

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    Mittwochsfrage #113: Recherche - aber wie viel?

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    Jeder kennt das: Man arbeitet an seinem Projekt, kommt zu einem Thema, bei dem man sich kaum auskennt und weiß, dass man da noch recherchieren muss. So weit, so klar. Aber wie macht ihr das bei Dingen, wo ihr euch relativ sicher seid oder wo ihr meint, es zu wissen? Recherchiert ihr trotzdem nochmal nach? Vertraut ihr euch?

    Und wie ist das für euch als Leser, wenn ein Autor scheinbar offensichtliche Dinge falsch macht, die mit einem kurzen Blick nach Wikipedia vermieden hätten werden können?
    »Elezeis Blut schien in Aufruhr zu sein und brannte unerwartet kalt durch ihren Körper. Es war ein Gefühl, das nach Zerstörung dürstete.« – Blutgesang

    #2
    Jeder kennt das: Man arbeitet an seinem Projekt, kommt zu einem Thema, bei dem man sich kaum auskennt und weiß, dass man da noch recherchieren muss. So weit, so klar. Aber wie macht ihr das bei Dingen, wo ihr euch relativ sicher seid oder wo ihr meint, es zu wissen? Recherchiert ihr trotzdem nochmal nach? Vertraut ihr euch?
    "Relativ sicher" ist mir dann zu wenig und ich recherchiere noch mal nach.
    Und wenn ich es weiß, dann weiß ich, dass ich es weiß (bzw. glaube zu wissen, dass ich weiß, dass ich es weiß , weshalb ich dann ja nicht mehr recherchiere).
    Das muss aber btw. nicht heißen, dass meine Erzählstimme ebenfalls Ahnung hat. (Und ich krieg die Krise, wenn Autor mit Erzähler/POV gleichgesetzt wird).

    Und wie ist das für euch als Leser, wenn ein Autor scheinbar offensichtliche Dinge falsch macht, die mit einem kurzen Blick nach Wikipedia vermieden hätten werden können?
    Wenn sie nur scheinbar offensichtlich sind, kann ich meist drüber weglesen. Wenn ein kurzer Blick auf Wiki gereicht hätte, ist es für mich schon offensichtlicher - aber ja auch nur, wenn ich Ahnung vom Thema hab ^^.
    Wobei es für mich aufs Gesamtwerk ankommt. "Verhaspler" verzeihe ich gerne, wenn andere Dinge sonst gut ausgearbeitet sind. Und bei Nebensächlichkeiten finde ich Wiki auch ausreichend. Bei materiellen Fehlern bin ich auch generell weniger penibel, als wenn es um Psychokram oder bzw. Zwischenmenschliches geht; wahrscheinlich, weil ich in Letzterem halt selbst mehr drinsteck, und da gibt es bei einigen Büchern so viele offensichtliche Kopf-Tischplatte-Momente, dass ich manche Genres bzw. Autoren einfach kaum mehr lese (ich will meinem Kopf nicht zu sehr weh tun ). Aber auch da würde ich drüber hinwegsehen, wenn da mal ein, zwei auffällige Ungereimtheiten vorkämen, wobei es eben auch Bücher gibt, die quasi permanent auffällig nicht recherchiert sind, und solche lese ich einfach nicht.
    Dafür kann ich eben z.B. ohne Herzinfarkt darüber hinweglesen, wenn ein Bäcker, der fürs Hotel Sacher eine Sachertorte bäckt, Kakao statt Schokolade in den Teig mischt. Ich denk dann zwar "Uh, upsi, da hast du was verwechselt, lieber Autor, Traditionsrezept, ganz leicht zu ergoogeln", finds aber nicht so schlimm. Einem Bäcker wiederum geht es da vielleicht anders und er erlebt ebenfalls einen Kopf-tischplatte-Moment und verbrennt das Buch dann im Ofen ^^.
    Bei Übersetzungsfehlern bin ich auch nicht so heikel, da weiß ich meistens eh, wie das gemeint ist.
    Außerdem bin ich ja selbst garantiert auch nicht fehlerfrei, so sehr ich mich bemühe; ich denke, Fehler können immer und jedem Autor passieren, und solange nicht das gesamte Buch voll davon ist (die, die ich meide, sind leider voll davon), kann ich damit als Leser leben. Auch in Hollywood-Filmen passieren Fehler. Wir sind halt keine Computer, die man stumpf mit Daten füttern kann.
    Und ich finde, man merkt beim Lesen schon einen Unterschied, ob ein engagierter Autor halt mal was "vermasselt" hat oder ob der Autor generell nicht recherchiert, weil es ihn gar nicht interessiert.
    Zuletzt geändert von Mona; 01.05.2019, 10:10.

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      #3
      Ich recherchiere gern und zuviel. Weil ich der Meinung bin, dass der Autor mehr wissen muss, als im Buch herüberkommt. Sprich: bloß nicht mit Recherche"müll" im Buch aufwarten, nur weil man es herausgefunden hat; das nervt. Außerdem habe ich nichts dagegen, meinen eigenen Wissenshorizont zu erweitern, abgesehen davon, dass ich das meiste sowieso wieder vergesse.
      Meist überzeugt mich auch ein eher menschliches Detail oder ein flacher Insider, dass sich derjenige mit der Thematik auskennt. Ich schrieb schonmal irgendwo anders als Beispiel, dass man den Ablauf einer Autopsie leicht recherchieren kann, aber nicht das, was zwischen Arzt, Präparator und eventuell Patient abläuft (ja, es gibt auch störrische Leichen). Ich hab jetzt gerade etwas testlesen dürfen, und da ist ein Satz, der mich sofort glauben lässt, dass sie sich mit dem entsprechenden Berufsbild auskennt, der einen Aspekt zeigt, an den man sonst nicht so leicht denkt. Ich jedenfalls nicht. Daher glaube ich es sofort.
      Und daher kann ich über manche "technischen" Recherchefehler hinweglesen, der sich mir zufällig auftut - ich recherchiere niemandem hinterher, und ich weiß eben auch nicht alles besser (verdammt). Im schlimmsten Fall lege ich das Buch als Schwachsinn beiseite, wenn mich die Story nicht fesselt.
      Blöd finde ich die sich fortpflanzenden Recherche-Idiotien in medizinischen Dingen, weil sie mir halt auffallen, besonders eminent bei den sogenannten Rechtsmedizinern im Buch und TV. Man sollte eben bei Fachleuten (habe eben Fachleuchten geschrieben, das gefällt mir) recherchieren, nicht bei der Bild oder beim Tatort. Und zu medizinischen Fragestellungen den Facharzt für das Gebiet fragen, nicht den für das Nachbargebiet und auch nicht den Apotheker.
      Es ist also weniger eine Frage der Quantität als der Qualität.

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        #4
        Ich hab mir für mein (einziges, großes) Projekt einen Haufen Themen ausgesucht, von denen ich nicht die geringste Ahnung habe bzw. hatte Meeresbiologie, Fischerei, Kraken, Drogenhandel, Kokainsucht ... Polizeiapparat und Politik in einem anderen (realen) Land ... entsprechend zahlreich sind die Jahre, in denen ich fast ausschließlich recherchiert habe. Jo, das ist nicht effizient. Aber es geht nicht anders *schulterzuck* Stichwort Herzensprojekt.

        Ja, ich recherchiere eigentlich ALLES nochmal schnell nach (und verzettel mich dann), auch das, was ich eigentlich weiß. Ich vertrau mir da grundsätzlich nicht so sehr. Wenn ich als Leser auf offensichtliche Recherchefehler oder -lücken treffe, nervt mich das ungemein. Ist ein Grund, das Buch wegzulegen, wenn es nicht unfassbar spannend oder sonstwie genial ist.

        Ansonsten krieg ich bei einigen meiner Themen langsam ein Gefühl dafür, welcher Bruchteil der Recherche im Text auftauchen kann, ohne zu langweilen / Infodump zu sein.
        and it's not what we think
        rather the opposite
        it's staring at the end of you.

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        • Zwielicht
          Zwielicht kommentierte
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          Mona danke für den Respekt Ich find mich da meistens nicht mutig, sondern eher blöd. Aber alles, was einfacher zu schreiben wäre, langweilt mich. Ich hab schon auch an meine eigene Geschichte den Anspruch, dass ich in sie abtauchen ... und meinen Alltag verlassen kann

        • Mona
          Mona kommentierte
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          Ja, den Anspruch hab ich auch Und ich recherchiere ja selbst sehr gern (und lerne auch gerne Neues dazu), aber ... hm ... wenn ich so GAR keine Ahnung habe ... Ich überlege gerade. Bei mir ist es vielleicht meistens eher umgekehrt - mich interessiert etwas, ich recherchiere, und dann fällt mir dazu eine Story ein. Dann habe ich davon quasi schon Ahnung. (Keine Ahnung, ob das jetzt verständlich formuliert war von mir XD).
          Ich würde mich zum Beispiel nicht an einen Prota wagen, dessen Hobby Tennisspielen ist. Das interessiert mich einfach zu wenig, als dass ich dazu nen Bezug hätte.
          Recherchierst Du auch zu Dingen, die Dich anfangs nicht interessieren, also wo Du irgendwie gar keinen Bezug dazu hast? Oder recherchierst Du nur dann, wenn Dich das Thema grundsätzlich interessiert?

        • Zwielicht
          Zwielicht kommentierte
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          Ich recherchiere ausschließlich für die Story Ich wäre sonst viel zu faul dafür. Aber wenn plötzlich eine Nebenfigur ein Hobby hat, dass unglaublich aufwändig zu recherchieren ist .. dann überleg ichs mir auch nochmal anders Außer, das Hobby ist plotrelevant und alle Alternativen wären schwächer. Dann habich einfach Pech gehabt (mal wieder).

        #5
        Was mir generell noch einfiel (hab ich glaub ich in nem anderen Thread geschrieben), weil Zwielichts Posting mich irgendwie dran erinnert hat: Manchmal hab ich auch so meine Bedenken, ob sich das Recherchierte überhaupt anwenden lässt, also ob Leser, die sich nicht tiefer mit der Materie befassen, Mögliches überhaupt "schlucken" (klappt nicht immer, wie ich bereits festgestellt habe). Das heißt, ich hab schon Kritik erhalten zu Dingen, die ich entweder tatsächlich aus dem realen Leben so kenne oder 1:1 so in seriösen Quellen recherchiert hatte. Das ist jetzt auch dem Leser gegenüber nicht böse gemeint und soll kein Vorwurf sein. Ich hadere dann bloß immer wieder mit mir selbst, ob ich dann eher auf allgemein übliche Meinung setzen soll, oder eben auf das Recherchierte. Mal ein ganz unverfängliches Rechtschreib-Beispiel: Mein Prota trinkt gern Kaffee und brüht den gern mit dieser originalen italienischen Kanne. Sie nennt sich Moka(-Kanne). Mit einem "k". Darüber stolpern bestimmt viele Leser, die dachten, ich habe "Mokka-Kanne" schreiben wollen und mich vertan. Und ich hab hin- und her überlegt, ob ich nun einfach ein zweites "k" dazupacken soll, weil es sowieso häufig so geschrieben wird (hab mich dann dagegen entschieden).

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        • Mona
          Mona kommentierte
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          Milch Das stimmt schon. Aber wenn man dann verrissen wird, weil man etwas "falsch" wiedergegeben habe, ist das dann auch schade. Und ich bin jetzt nicht der Autor, der dann öffentlich unter irgendwelchen Verrissen maßregeln wollen täte, weil ich persönlich das ein bisschen unprofessionell finde und jedem seine Meinung natürlich zugestehe.

        • Kady
          Kady kommentierte
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          Je nachdem wie es zur Geschichte, den Figuren und dem Stil passt, kann man auch ein Fähnchen dranhängen. Dazu lässt man dann eine der Figuren eine entsprechende Bemerkung zu dem machen, was eben gerade anders ist als die Allgemeinheit es annimmt (gut, bei Schreibvarianten ist es wohl im Schnitt etwas schwieriger ). Aber wie gesagt, wenn, dann so, dass es organisch zum Gesamtbild passt.

        • Mona
          Mona kommentierte
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          Kady Das ist wirklich eine sehr gute Methode, danke für die Erwähnung!

        #6
        Es kommt auf das Projekt an. In dem einen recherchiere ich vor allem Medikamente und Wirkstoffe, in dem anderen viel mittelalterlichen Kram. Ich versuche möglichst nachvollziehbar zu schreiben, mit wenig Fehlern, auf die mich dann Hoffnungsweise meine Testleser schubbsen.
        Generell habe ich ein Gefühl dafür welche Fakten ich brauche (gefühlt ein Pozent von dem, was ich recherchiere), alles was darüber hinaus geht mache ich nur für mich und um meine Neugier zu befriedigen.
        Nein das war ich nicht.
        Ach so, das!
        Ja, das war ich.

        Kontakt: administrator@wortkompass.de

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          #7
          Das schönste an der Recherche sind Details, die man sich nie im Leben hätte ausdenken, weil sie so schräg sind, so etwas lockert den Text auf und macht ihn aufregend.
          Ich prüfe nicht nach, ob alles so stimmt, wie beschrieben wurde. Ich störe mich nur, wenn es gefährlich falsche Vorstellungen hervorruft.

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          • Dodo
            Dodo kommentierte
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            Schließe mich an. Nervig sind Pseudo-Polizisten, die hinterher schnüffeln, ob Sherpas im Himalaya des 14. Jahrhunderts Rucksäcke aus Ziegenfell verwendeten, und genauso schlimm diejenigen, die unter dem Etikett "geil recherchiert" mit falschen Fakten (die keiner Meinung unterworfen sind) um sich werfen.

          #8
          Ich recherchiere gerne und auch eher zu viel. Selbst bei Themen, bei denen ich mich wirklich, wirklich gut auskenne - denn gerade da wäre es peinlich, wenn mir ein Fehler unterläuft.

          Recherchefehler in Büchern stören mich massiv. Da bin ich streng und im Zweifelsfall nerven sie mich so sehr, dass ich das Buch dann auch nicht weiterlese.
          Always avoid alliteration.

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          • Dodo
            Dodo kommentierte
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            Seh ich ähnlich. Ich hab noch nie soviel vermeintlich Banales recherchiert wie für meinen Pathologen (weil ich mir eine schöne Molekular-Analytik ausdenken wollte). Dieses "Macht man das wirklich so oder arbeite ich vielleicht unaufmerksam"-Detail. (TU ich natürlich NICHT.)

          #9
          Hi ich bin die Neue und gebe auch mal meinen Senf dazu ;-)

          So richtig an einem großen Schreibprojekt gearbeitet habe ich noch nicht, aber prinzipiell tendiere ich dazu, zu viel zu recherchieren. Kommt bei mir vermutlich davon, dass ich noch nicht so lange aus der Uni raus bin und mir die Recherche und das Exzerpieren beim Schreiben von wissenschaftlichen Arbeiten fast am meisten Spaß gemacht hat...und irgendwie ist Recherche halt immer so ne never ending story.

          Meistens setze ich mir ein zeitliches Limit und recherchiere danach nicht mehr, sonst komme ich nicht voran. Wenn ich dann aber doch merke, dass ich auf jeden Fall noch irgendeine Info brauche, die ich vorab nicht bedacht habe, weil die Geschichte eine neue Wendung nimmt, dann recherchiere ich auch nochmal nach...

          Zum Thema Fehler in Büchern...wenn das Bereiche sind, in denen ich mich super gut auskenne und wo es auch wirklich um Herzensangelegenheiten geht, dann tut's doch arg weh...gleichzeitig würde ich von mir behaupten, dass mir viele Fehler gar nicht auffallen. Und bei weniger gravierenden Fehlern, also beispielsweise in Bereichen, die mich nicht so sehr interessieren, stört es mich auch nicht großartig.
          “A creative life is an amplified life. It’s a bigger life, a happier life, an expanded life, and a hell of a lot more interesting life. Living in this manner””continually and stubbornly bringing forth the jewels that are hidden within you””is a fine art, in and of itself.”
          ”• Elizabeth Gilbert, Big magic: Creative Living beyond Fear

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          • Alys II.
            Alys II. kommentierte
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            Wahrscheinlich ist es wirklich so, dass einem viele Fehler in Büchern gar nicht auffallen, das ist ein guter Punkt.

            Und das nachrecherchieren, oh ja, das kenne ich auch. ("Ich kann jetzt nicht weiterschreiben, wenn ich nicht herausfinde, wie in dieser einen Nacht vor hunderten von Jahren der Mondstand war ...!")

          • Juliregen
            Juliregen kommentierte
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            jaaaaaa genau...ganz böse diese Nachrecherchiererei..

          #10
          Ich mag Recherche. Ich lese Fachbücher und Abhandlungen, klicke mich durch Foren und Websites und habe auch nochmal vor mich durch die Uni-Bibliotheken zu arbeiten.

          Bis auf mein Seattleprojekt (Lonely Planet Reiseführer benötigt!) spielt ja alles in eigens erdachten Welten.
          Trotzdem ist mir ein Hauch von Realismus und damit die Recherche wichtig. Sodass man sagen kann, joa plausibel - könnte durchaus so passiert sein, wenn es in dieser Welt stattgefunden hätte. Gerade liegt mir im Moment der medizinische Aspekt bei meinem aktuellen Projekt am Herzen. Dass es realistisch und recherchiert ist. Dass man merkt, dass ich informiert bin. Auch wenn das alles nicht wg. Infodumpgefahr im Roman landet, ist es doch schön bei Leserfragen antworten zu können. Und daher ist Recherche mir extrem wichtig. Zumal sehr vieles mittlerweile auch leicht zu finden ist, sei es durch fragen oder suchen.
          Zumal kann Recherche auch wunderbar inspirierend sein.
          Recherche setze ich immer dann ein, wenn ich nicht weiß oder mir sicher bin, wie was gehandhabt wird (z.B. Wenn jetzt mein Prota aus Seattle eben beim stöbern im Lost Place von Cops oder Security aufgegriffen wird). Ein Limit setze ich mir nicht.

          Ich heule nicht los oder möchte wen mit dem Hölscher verprügeln, wenn da einer nicht weiß, dass im alten Griechenland viele Säulen oder Statuen eher bunt als weiß waren. Das ist eine Information, die vor 5 Jahren eher schwer zu finden war und auch nur Archäologie Studenten bekannt war, wenn sie die richtigen Dozenten hatten.

          Wenn aber in einem dramatischen Abenteuer Roman, der im Jahr 3000 v.Chr. Uuargh der Höhlenmensch in Dinokacke tritt- dann weiß ich nicht ob ich mit Kopf auf den Tisch knallen will oder mit dem Tisch gegen den Kopf.
          ~ We know the songs the sirens sang
          See us dream every tale true ~

          T. Holopainen

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          • Milch
            Milch kommentierte
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            Was keine Taubenscheiße mehr? (Vögel sind flugfähige Dinos.)
            Ich habe nichts gegen die Dinos bei der Familie Feuerstein.

          • Vampirwurst
            Vampirwurst kommentierte
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            Die Feuersteins sind aber auch im Grunde eher humoristisch aufgezogen- man beachte die ganzen Küchengeräte. Und auch ich habe die Serie geliebt und würde sie gerne mal wieder sehen.

            Bei den Dinos fand ich es auch nicht soooo schlimm, weil es eher satirisch aufgezogen war.


            Das Beispiel mit Uuargh ist allerdings ein bierernster Roman, der sich in Mitteleuropa abspielt. Und der Autor hat von einem Authentischen Abenteuer gesprochen.

          #11
          Ich finde es kommt grundsätzlich imm darauf an was für eine Geschichte erzählt werden soll. Wenn jetzt jemand z.b einen Historienroman schreiben möchte dann finde ich schon dass eine Menge Recherche nötig ist. Ansonsten bin ich da recht unproblematisch als Leser. Schließlich lese ich ein Buch weil ich in eine andere Welt abtauchen will - sonst würde ich mir einen Reiseführer oder ein Fachbuch zur Hand nehmen.

          Bei mir selber siehts da n bisschen anders aus. An mich habe ich höhere Ansprüche und wenn ich etwas schreibe will ich immer das alles total logisch ist und einen Sinn ergibt (wobei ich mich dabei meistens dann selbst blockiere) Wobei ich inzwischen glaube wenn mam einige Themen grob recherchiert und an den richtigen Stellen einbaut, dass das völlig ausreichen für den normalen leser ist, der sich jetzt nicht gerade von Berufwegen mit z.B Quantenphysik beschäftigt

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          • Juliregen
            Juliregen kommentierte
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            Ich glaube in deiner Beschreibung finde ich mich sehr gut wieder ;-)
            Gerade das mit dem "Abtauchen" kann ich echt gut verstehen, mir geht es oft genauso...

          #12


          Jeder kennt das: Man arbeitet an seinem Projekt, kommt zu einem Thema, bei dem man sich kaum auskennt und weiß, dass man da noch recherchieren muss. So weit, so klar. Aber wie macht ihr das bei Dingen, wo ihr euch relativ sicher seid oder wo ihr meint, es zu wissen? Recherchiert ihr trotzdem nochmal nach? Vertraut ihr euch?

          Also, auch ich müsste noch sehr viel recherchieren aber das schwierige ist, dass man nicht an alle Informationen so einfach dran kommt. Trotzdem gebe ich mir immer mühe es plausibel und logisch da zu stellen. Ich finde es hilft, wenn man sich bei bekannten/Verwandten/Freunden mal umhört, die können auch immer einen guten Teil dazu beitragen und wissen eventuell Dinge die man garnicht geahnt hätte. Auch ein Ausflug in die Bibliothek kann helfen seinen Wissensstand mal ein wenig auf zu frischen. Natürlich kann man auch das Internet nutzen wenn man möchte. Ich habe zum Beispiel, auch für meinen Plot, die Garda (Irische Polizei) per Mail angeschrieben und um ein paar Informationen gebeten. Das war zwar nicht so erfolgreich aber ich bin mir sicher wenn man da dran bleibt kommen auch über diese Informationsquelle gute Ergebnisse raus.

          Und wie ist das für euch als Leser, wenn ein Autor scheinbar offensichtliche Dinge falsch macht, die mit einem kurzen Blick nach Wikipedia vermieden hätten werden können?

          Ich finde es kommt darauf an was es ist. Wenn es kleinere Fehler sind, ist das in Ordnung aber wenn es größere Fehler sind, die sich immer wieder wiederholen, dann kann das schon störend sein beim lesen.

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            #13
            Da mir Faktenfehler in Geschichten meist nicht auffallen, recherchier ich nur so viel, bis ich einen guten Überblick habe - und alles andere ist Spaß am Thema.
            Viel wichtiger als korrekte Fakten ist mir Logik und Plausibilität und das sind auch Dinge, die mir in Geschichten selbst übel aufstoßen, wenn der Autor dort Schindluder betreibt.

            Mein liebstes Beispiel, um mich auf die Palme zu treiben: Der Nebensatz im Film "Prometheus", wo der Android die Ursprache der Menschen/Erschafferaliens lernt.
            Es ist mir Schnurzwumpe, ob die im Film gesagten Wörter wirklich zu einer Proto-Sprache gehören und tatsächlich etwas sagen. Diese korrekten Fakten sind unerheblich, denn es ist unplausibel und logisch nicht möglich, dass Linguisten mehrere hunderttausend Jahre zurück in die Sprachgeschichte gucken. Wir können nur etwa drei- bis fünftausend Jahre (je nach Sprache) zurückgucken und dann ist Sense. Wir haben schlicht nicht das Material, um weiter zurück zu gehen, also ist es unerheblich ob die genannte Proto-Sprache im Film korrekt gesprochen wird oder nicht - sie macht an der Stelle einfach keinen Sinn.

            Alle Fakten nützen nichts, wenn sie unplausibel und unlogisch im Film verarbeitet werden. Also reicht mir für meine eigenen Geschichten so viel Information, dass ich über Plausibilität und Logik urteilen kann. Zu tief gehen die meisten Fakten in Geschichten sowieso nicht, sonst würde man ein Sachbuch schreiben.

            Wofür ich allerdings viel recherchiere, ist bei der Ideenfindung. Wenn mir das Thema noch nicht ganz klar ist, lese ich eine Menge Hintergrundinformationen zu möglichen Themen und fixen Ideen, um herauszufinden, ob meine Geschichte in diese Richtung gehen kann und wenn ja wie - oder eben nicht. Das ist für mich der wichtige Teil an Recherche.
            Ayo, my pen and paper cause a chain reaction
            to get your brain relaxin', the zany actin' maniac in action.
            A brainiac in fact, son, you mainly lack attraction.
            You look insanely whack when just a fraction of my tracks run.

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