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Mittwochsfrage #108: Achtet ihr auf das Geschlecht des Autors

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    Mittwochsfrage #108: Achtet ihr auf das Geschlecht des Autors

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    Die letzte Woche gab es auf Social Media und auf der Buchmesse einige Diskussionen, weil Wikipedia-Moderatoren meinten, es braucht keine Liste für deutschsprachige Science Fiction-Autorinnen, weil das Geschlecht ja keine Rolle spielen würde. Aber ich denke, jeder von uns hat es auf die eine oder andere Art mitbekommen, dass es eben doch immer wieder einen Unterschied macht.

    Wie geht ihr damit als Lesende um? Achtet ihr aktiv auf das Geschlecht des Autors bzw. der Autorin? Beeinflusst es euch, wie ihr die Geschichte wahrnehmt oder was ihr erwartet?

    Und wie ist es als Schreibende für euch? Schreibt ihr in einem Genre, wo ihr das "falsche" Geschlecht habt? Oder habt ihr euch da noch nie Gedanken drüber gemacht?
    »Elezeis Blut schien in Aufruhr zu sein und brannte unerwartet kalt durch ihren Körper. Es war ein Gefühl, das nach Zerstörung dürstete.« – Blutgesang

    #2
    Für mich als Leserin spielt das Geschlecht des Autors keine Rolle. Oft schaue ich mir gar nicht an, von wem das Buch ist. Das mache ich erst, wenn mir das Buch besonders gefällt, damit ich eventuell weitere Bücher von ihm kaufen kann. Ich erwarte auch nichts, wenn ich den Autor schon von anderen Büchern oder gar persönlich kenne. Nur wenn der Stil plötzlich grottig ist, bin ich enttäuscht.

    Ich selbst habe noch keine Auswirkungen bewusst bemerkt, die sich auf mein Geschlecht beziehen. Ich bekomme aber auch wenig von meiner Außenwelt mit.

    Trotzdem finde ich das, was Wikipedia abgezogen hat, merkwürdig. Entweder gibt es eine Übersicht, auf der wirklich alle Autoren und Autorinnen aufgelistet sind, oder es gibt zwei getrennte, was die Übersichtlichkeit steigern könnte. Ersteres würde ich bevorzugen, weil ich mit der Faulheit der Menschen rechne. Die geben einen einzelnen Begriff ein und wollen nicht noch groß einen zweiten eingeben. In dem Fall glaube ich, dass wir Autorinnen eher wahrgenommen werden als wenn wir separat aufgeführt werden.

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      #3
      Mir ist das Geschlecht des Autors vollkommen egal. Technisch gesehen ist mir der Autor an sich so lange egal, bis ich ein Buch von ihm gelesen habe und es mir so gut gefiel, dass ich mehr lesen möchte. Erst dann nehme ich in der Regel sogar erst vom Namen an sich Kenntnis. Vorher muss mich einfach nur der Inhalt und das Genre überzeugen.

      Ich schreibe nicht im Genre, in dem ich das "falsche" Geschlecht habe. Und selbst wenn, wäre es mir auch egal, da ich kein Problem hätte, ein männliches Pseudonym zu wählen, da ich ohnehin niemals unter meinem aktuellen Namen veröffentlichen möchte.
      Zuletzt geändert von Arynah; 27.03.2019, 23:51.

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        #4
        Ich finde, das hat einen unglaublichen Einfluss.
        Und ich finde es unglaublich schade, dass sich mein Kanon besonders im Studium, auf cis Männer beschränkt hat. Deshalb achte ich nicht nur aktiv darauf, sondern habe dieses Jahr auch eine besondere Vereinbarung mit mir selbst: Ich kaufe keine Bücher von weißen cis Männern zum vollen Preis. Nur gebraucht oder als Mängelexemplar.
        Mein Geld bekommen Frauen und andere marginalisiertere Menschen

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        • horihori
          horihori kommentierte
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          In-Genius Wer auch immer festlegt, dass das wissenschaftlich ist. Nur weil ein Wissenschaftler irgendwann mal diesen Begriff eingeführt hat? Egal, ich muss einfach nicht alles und jeden kategorisieren. Und nur weil ich diese ganze Genderisierung an einigen Stellen für übertrieben halte, bedeutet das nicht, dass ich kein Interesse daran habe.

          Alys II. Ja, aber manchmal vermittelt ein Wort auch den falschen Tonfall bzw. wird er falsch interpretiert, da die lesende Person in einer entsprechenden Gefühlslage nicht objektiv liest.
          Gut, dann einigen wir uns auf uneinig und sind uns darin einig, dass sich niemals alle einig sein können.

          Dodo Ich fordere gar nichts. Ich frage nur nach dem Grund. Bisher hat sie sich dazu nicht geäußert und auch das in Ordnung. Und wenn ein Veganer Fleisch isst, ist er kein Veganer mehr. Deshalb darf er das trotzdem tun, wird sich wohl aber nicht als Veganer bezeichnen können.

        • Victoria
          Victoria kommentierte
          Kommentar bearbeiten
          Was stört dich an dem Begriff? Was wäre dir lieber, um solche Personen zu benennen? Meinst du mit "nicht kategorisieren", dass "weiß" und "cis" Personen unbenannt bleiben sollen? Für welche Menschen sind Kategorien okay für dich?

          Als jemand, der mit Sprache umgehen kann, weißt du sicherlich, dass Paraphrasen unterschiedlich wirken. Aus linguistischer Sicht finden sich eindeutig illokutive Äußerungen in den Aussagen wieder. Mit dem Framing "hungriges Wolfrudel" in Kombination mit "am laufenden Bande Sachen unterstellen" zu "das ist wirklich traurig" und "tut mir leid, aber das ist so ein dummer Begriff" stellst du deine Mitmenschen als Aggressoren dar und stellt die Sinnhaftigkeit deren Meinung infrage.

          Es ist nicht "dumm" (übrigens ein ableistisches Wort), es ist die basis der Diskussion.

        • weltatlas
          weltatlas kommentierte
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          horihori, ich finde es gut, das Du Dich für das Thema interessierst und Fragen stellst. Ich befürchte das Dein Ziel einer Diskussion und eines Austauschs nicht funktioniert, da Deine Fragen/Äußerungen stellenweise (anscheinend unabsichtlich) angrifflich rüber kommen. Das Thema ist sensibel und genauso sensibel sollte man es auch behandeln. Dazu gehört es auch dem Gegenüber Raum zu geben zu antworten. Mein persönlicher Eindruck ist, das Dir das nicht immer gelingt. Als emotional nicht Involvierter empfinde ich Deine Fragen/Aussagen stellenweise als festnagelnd und suggestiv bis hin zu persönlich angreifend. Vielleicht liest Du Dir die Diskussionen noch mal mit etwas Abstand durch und erkennst selbst was ich meine. Nur eine Idee.
          Ja, wir wissen nicht wie Du redest. Aber, als Autoren sind wir in der Lage Stimmungen zu transportieren durch Wortwahl, Satzbau usw. Ich denke das funktioniert recht gut und bin mir sicher das Du das beherrschst. Und da Du ja selbst nicht angreifen möchtest, sondern nur nachfragen, was ich gut finde, wäre es vielleicht ebenfalls gut, hier feinfühliger zu sein.
          Das gilt natürlich nicht nur für Dich, sondern eben für jeden User in jeder Diskussion. Mir ist es wichtig, das sich jeder User willkommen fühlt.

        #5
        Ich sehe es leider im Literaturbetrieb (kann nicht für den SP-Bereich sprechen), das Frauen untergehen. Das mag zwar nicht für alle Verlage oder Labels gelten, aber das ist schon der Grundtenor. Es heißt leider immer noch, dass Frauen einige Genres schlechter schreiben, weil sie Frau sind. Ich hab letztens erst eine Anfrage von einer SPlerin gelesen, die explizit einen männlichen Lektor für ihren Sci-Fi-Roman haben wollte.

        Ich muss zugeben, dass es mir lange egal war, wen ich lese. Aber ich möchte bei gleicher Qualifikation lieber eine Autorin lesen – also auf die Weise, wie die Frauenquote generell gedacht ist. Natürlich hat es einen schalen Nachgeschmack. Es wirkt so, als würde man eine Person nur wählen, weil sie Frau ist, migrantischen Hintergrund / Behinderung hat usw. Aber die Diskriminierung existiert. Und wenn man auf Wikipedia ein Buch von einem Mann wählt, weil Wikipedia zu etwa 90 % von Mänenrn geschrieben wird, die Beiträge mit Frauen löschen, weil diese wörtlich "Müll" und "Unfug" seien, dann unterstützt man meiner Meinung nach, dass diese Diskriminierung aufrechterhalten wird.

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          #6
          Ehrlich gesagt achte ich beim Buchkauf nicht auf das Geschlecht der*s Autors*in, weil ich selten auf den Namen einer*s mir unbekannten Autor*in schaue. Wenn ich den Autorennamen nicht kenne, ist diese Information für mich irrelevant und meine Kaufentscheidung hängt davon ab, wie ansprechend die Geschichte auf mich wirkt. Da ich nicht denke, Frauen und Männer und andere Geschlechter schrieben inhärent auf unterschiedlichen Niveaus, ist mir das grundsätzlich egal.
          Außerdem muss ich dazu sagen, dass ein großer Teil meines Buchkaufes Mangas und (übersetzte) fremdsprachliche Literatur mit einschließt und dort die Namen für mich sowieso nicht immer deutlich zuzuordnen sind. Mittlerweile kann ich gerade japanische Namen oft erkennen, aber auch nicht immer. Hinzukommen natürlich Künstlernamen, die gerade im Bereich Comic und Manga gerne keinen Bezug zu real-weltlichen Namen haben und somit noch weniger Aussagen zur Geschlechtsidentität der*s Autors*in mitführen.
          Da mir die Identität der*s Autors*in allerdings in der Regel egal ist, recherchiere ich das kaum bis gar nicht. Erst wenn ich viele Bücher dieses Namens gelesen habe und gezielt danach suche, dann informiere ich mich vielleicht über die Person und das Geschlecht kann dann eine dieser Informationen sein, beispielsweise bei Initialen wird es dann erst deutlich.

          Davon abgesehen schaue ich mir in seltenen Fällen durchaus an, welches Geschlecht der Name verrät (wenn er das tut) - wenn mir etwas an der Geschichte auffällt!
          Zum Beispiel las ich einmal eine Geschichte aus der Sicht eine Polizistin. Die Figur war extrem unglaubwürdig geschrieben, da die Frau exakt wie ein Mann sprach - ein Mann, der sehr auf seine Maskulinität pochte. Das fiel mir negativ auf und dann sah ich mir den Autorennamen an und dachte: "Aha, Mann geschrieben, alles klar." (Das Buch war auch wegen anderer Dinge nicht gut.)
          Es gibt gewisse, feine Merkmale im Sprechen zwischen Männern und Frauen, die in unserer Sozialisation und Erziehung Einfluss auf uns nehmen und je nach Sprache und Umfeld zu größeren oder kleineren Unterschieden führen. Als gute*r Autor*in kann man das in seinem Schreiben berücksichtigen, aber es gelingt nicht immer. In dem Beispielbuch gelang es absolut nicht; oder mir fehlte Hintergrundinformation zur Sozialisation der Figur (bezweifel ich).

          Meine Haltung führt allerdings dazu, dass männliche Namen ein höheres Aufkommen in meiner Bibliothek haben. Übers Knie gebrochen würde ich für die Romane sagen zwei Drittel männliche Namen/Autoren; ein Drittel weibliche Namen/Autorinnen, soweit ich das ableiten kann oder weiß. Männliche Namen/Autoren haben ein höheres Aufkommen in der Literaturproduktion allgemein und sind in bestimmten Genres besonders zahlreich vertreten. Von einem Qualitätsstandpunkt aus halte ich das für blanken Unsinn. Wie gesagt, qualitativ hochwertiges Schreiben ist nicht vom Geschlecht abhängig und entsprechend sollten die Zahlen sich mehr angleichen, wenn es nur um die Qualität ginge.
          Was es leider selten tut.

          Allerdings habe ich bereits nach Listen über weibliche Autoren gezielt gesucht für verschiedene Projekte. Auch als mein ehemaliger Mitbewohner eine Arbeit über Comics für die Uni schrieb, hätten wir gern eine Liste weiblicher Autorinnen/Zeichnerinnen gehabt. Denn alle "Klassiker" waren mit männlichen Namen versehen bzw von männlichen Autoren und das bildet einfach kein umfassendes Bild der literarischen oder gesellschaftlichen Landschaft ab. Dort eine Balance der beiden Geschlechter zu erreichen war schwer und Zeit intensiv und das englische Wikipedia war wesentlich hilfreicher als das deutsche; nicht-binäre Geschlechter mussten wir leider ausklammern.
          Auch für unsere Wortkompass-Leserunde wäre eine Liste weiblicher oder nicht-binärer Autor*en von Vorteil und würde eine balancierte Auswahl vereinfachen. Zumindest solange weibliche Namen/Autorinnen weiterhin unterrepräsentiert und in gewissen Genres festgehalten werden. Von nicht-binären Autor*en ganz zu schweigen natürlich.
          Ayo, my pen and paper cause a chain reaction
          to get your brain relaxin', the zany actin' maniac in action.
          A brainiac in fact, son, you mainly lack attraction.
          You look insanely whack when just a fraction of my tracks run.

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            #7
            Weder über das eine, noch das andere habe ich mir da je intensive Gedanken gemacht.
            Okay, das Einzige was ich da das ein oder andere Mal beim Lesen so für mich gedacht habe, wenn es eine weiblche Prota war und ein männlicher Autor: "Hätte eine weibliche Autorin das auch so geschrieben?" Wenn mir der Gedanke natürlich ein ganzes Buch hinweg kommt, dann denke ich schon etwas lauter, warum er nicht einfach einen männlichen Prota genommen hat. Gibt es wahrscheinlich auch andersherum (männlicher Prota weibliche Autorin), aber da würde mir jetzt kein Beispiel einfallen.
            Aber normalweise bleibt es bei einer Randnotiz. Eher rege ich mich über die Dämlichkeit des Protas komplett auf und das ist mir eigentlich pupsegal, ob das ein Schreiber oder Schreiberin verbockt hat. Es muss ja auch nicht unbedingt etwas mit dem Geschlecht des Protas zu tun haben.
            Bei James Patterson Reihe "Club der Ermittlerinnen" habe ich mich schon das ein oder andere Mal gefragt, ob eine Frau das anders geschrieben hätte. Vielleicht hätte sie den "Club der Ermittlerinnen" tatsächlich mehr in den Fokus gesetzt oder eben auch nicht und es wird auch da nur als gute PR vermittelt. Bei Patterson tritt der Club doch oft in den Hintergrund (zumindest bei den Teilen, die ich jetzt gelesen habe).

            Aber beim Schreiben habe ich mir da noch nie Gedanken drüber gemacht. Schreibe ich als Frau im "falschen" Genre, wenn ich Urban Fantasy, Krimi/Thriller oder Horror schreibe? Ich weiß es nicht. Bei letzteren wahrscheinlich, aber ich finde das sowieso seltsam mit den Geschlechtern... Ich wähle doch nicht ein Buch danach, ob der Autor männlich oder weiblich ist, sondern ob mir der Inhalt und Schreibstil gefällt.

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            • Lael
              Lael kommentierte
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              In-Genius Das ist seltsam ... irgendwie fallen mir mehr "weibliche" Thriller in die Hände, wie es scheint. Insgesamt habe ich da bisher deshalb auch den Eindruck gehabt, dass es geschlechtlich bei Thrillern recht ausgewogen ist.

            • In-Genius
              In-Genius kommentierte
              Kommentar bearbeiten
              Lael Ich lese selten Thriller und denke nicht, dass 20 Titel akurat die Gesamtmenge aller Thriller wiedergeben. Es ist eben eine Stichprobe und in dieser war der sehr große Anteil mit männlichen Namen versehen. Aber ich denke schon, dass die Tendenz richtig ist und Thriller zu den Genres gehört, wo die Verlage männliche Namen bevorzugen.

            • zickzack
              zickzack kommentierte
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              Lael Bei Thrillern kann das mit der Unterkategorie zusammenhängen? Wenn ich jetzt an die Krimi/Thriller denke, dann fallen mir jetzt auch mehr männliche Namen ein, wenn ich an Psycho-Thriller denke, komme ich sofort auf Joy Fielding. Müsste ich jetzt aber genauer forsten, um das herauszubekommen.

            #8
            Mir ist das Geschlecht wurscht. Mir = Konsument. Ich gucke auf den Titel des Buches, lese den Klappentext und entscheide dann ob ich es kaufe oder nicht. So handhabe ich es übrigens auch mit den Bewerbungen - kein Geschlecht angeben, keine Fotos. Die Leistung soll überzeugen. Im Bereich Literatur bedeutet das, das mich das Buch ansprechen muss.

            Ob ich in einem typischen Männergenre schreibe weiß ich nicht und habe mir darüber auch noch nie die Rübe zergrübelt.
            Nein das war ich nicht.
            Ach so, das!
            Ja, das war ich.

            Kontakt: administrator@wortkompass.de

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              #9
              Ich würde lügen, wenn ich sagen würde, dass ich nicht schaue, wer der Autor (muss ich jetzt gendern?) oder die Autorin ist, und somit auch mitbekomme, ob der/die Autor/in männlich oder weiblich ist ... ich müsste aber auch lügen, wenn ich sagen würde, dass mich das beim Kauf des Buches beeinflusst. Mir ist das, auf gut deutsch, ziemlich wurscht. Solange mir der Schreibstil gefällt, kann die Person jedes mögliche Geschlecht haben.

              Was mir aber gerade mit Blick auf mein Bücherregal auffällt, ist, dass die meisten Autoren (=generisches Maskulin), die in meinem Bücherregal stehen, männlich sind ... obwohl mich erst eine (weibliche) Autorin, J.K.Rowling, fürs Lesen begeistern konnte. Paradox, nicht? ;-)
              Man sagt, dass ein Buch Einblick in das Innerste des Autors gibt ... wenn das stimmt, möchte ich mit mir nichts mehr zu tun haben.

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              • In-Genius
                In-Genius kommentierte
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                J.K. Rowling nutzt aber auch dezidiert nicht ihren weiblichen Namen, sondern ihre Initialen. So kann der Käufer projizieren, von wem er/sie lieber eine Geschichte erzählt bekommen will. Erst mit wachsendem Bekanntheitsgrad bleibt in der Allgemeinheit haften, dass sich hinter den Initialen ein weiblicher Name verbirgt.

              • Victoria
                Victoria kommentierte
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                Gendern muss niemand. Für mich im Kopf mach ich es auch noch völlig durcheinander; spreche von mir selbst auch im Singular im Maskulinum. Aber ich möchte mit Leute reden und sie erreichen, und ich weiß, dass sich einige nicht angesprochen fühlen, wenn ich die männliche (oder binäre) Form benutze. Dabei bin ich aber auch nicht konsequent, weil es für mich ungewohnt ist. 30 Jahre versus 2 oder so. Ich hab auch noch nicht gefunden, wie ich gendern möchte.

              #10
              Ich würde gerne sagen, dass ich nicht darauf schaue, aber wenn ich komplett ehrlich bin, tue ich das wirklich, zumindest wenn ich nach neuen Autoren suche. Manchmal habe ich mehr Lust auf eine "weibliche" Sicht, mal mehr auf eine "männliche". Das ist nichtmal etwas sehr bewusstes, aber zum Beispiel habe ich in letzter Zeit öfter Sci-Fi von weiblichen Autoren gekauft ohne vorher auf die Reviews zu schauen, was mir bei männlichen Autoren noch nicht passiert ist.
              Das fällt mir aber auch nur auf, wenn ich nachträglich mal meine Leseliste ansehe.

              Was die Wikipedia Diskussion angeht, kann ich beide Seiten gut verstehen, und es ist meiner Meinung nach etwas, das wirklich diskutiert werden sollte, ohne gleich die andere Seite als den Teufel hinzustellen.

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              • In-Genius
                In-Genius kommentierte
                Kommentar bearbeiten
                Ist die Diskussion nicht: Eine bestimmte Menge an Menschen will diese Information leicht zugänglich haben und eine Enzyklopädie hat den Auftrag Informationen leicht zugänglich zu machen. Dann ist die einzige Antwort: Erstelle die gewünschte Information. Da gibt es nicht viel zu diskutieren.
                Man kann natürlich fragen, in welcher Art präsentiert man die gewünschte Information am besten und sinnvollsten. Aber von Grund auf zu verweigern diese Information zugänglich zu machen, ist keine Diskussion und erst recht nicht für eine Plattform die Informationen jeglicher Art aufbereitet und wiedergibt.
                Im Feld der Autorschaft (künstlerisch wie wissenschaftlich) sind Frauen derartig unterrepräsentiert, dass eine separate Liste am schnellsten die gewünschten Informationen präsentiert. Man stellt ja auch nicht alle Fiction-Literatur auf eine Liste, sondern erstellt verschiedene Listen nach Genre um das Finden und Suchen zu vereinfachen.

              • Ena
                Ena kommentierte
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                Soweit ich die (sinnvolle) Gegenseite verstanden habe geht es um Fragen wie "wer zählt dann überhaupt als Autor" (soll man jeden Selfpublisher, der mal irgendwas irgendwo hochgeladen hat auch mit aufnehmen? Hat es Mehrwert, wenn man selbst die eine Frage nicht einfach eingrenzen kann) und ob es sich dann nicht um eine Platform für Werbung handelt, die man so nicht auf Wikipedia haben will. Vor allem weil so eine Liste schon extrem lang werden kann.

                Die Nützlichkeit von Wikipedia-Artikeln wird auch anderer Stelle diskutiert (aber nicht überall, es gibt auch noch sinnlosere Artikel, das stimmt). Ich halte es schon für wichtig, dass Wikipedias Helfer ein Auge darauf haben, was auf der Seite landet, und solche Diskussionen gehören eben zur Quality Assurance.

              • Victoria
                Victoria kommentierte
                Kommentar bearbeiten
                Ja, das auch.

                Ich denke nur an die Begründungen der Löschanträge. ^^

              #11
              Ich achte nur auf das Geschlecht der Protagonisten, aber mitnichten auf das Geschlecht des Autors/der Autorin. Ich kann mit weiblichen Hauptcharakteren meist nicht viel anfangen, daher habe ich nur wenige bis keine Romane im Regal, bei denen die Hauptfigur weiblich ist. Aber ich habe viele unterschiedliche Autoren und Autorinnen hier stehen. Mir fiele jetzt auf Anhieb auch kein Genre ein, in dem Männer besser als Frauen oder Frauen besser als Männer schreiben können. Selbst LiRos können ja sowohl von Frauen als auch von Männern verfasst werden – ist aber nicht mein bevorzugtes Genre. Ich sehe keinen Grund, warum eine Frau keinen brillianten SciFi Roman abliefern können sollte. Sind solche Stereotypen nicht eh längst überholt? Sicherlich ist es nicht von der Hand zu weisen, dass wir alle ganz tief in unseren Genen irgendwelchen steinzeitlichen Denk- und Handlungsmuster tragen, aber ob man beispielsweise ein Genre »ungewöhnlich« angeht, hängt vielmehr vom eigenen Können oder dem eigenen Vorstellungsvermögen und vielen anderen Faktoren ab und weniger davon, ob man aus den Shneadle Woods stammt oder nicht.
              Wartest du dort hinterm Horizont? Schmiegt die Erde sich so müde an das Himmelreich? Sturm zieht auf mit dunkler Wolkenfront. Ganz egal wie schnell ich lauf, der Abstand bleibt doch gleich. Die alte Sehnsucht ist mein einziger Begleiter. Und trotzdem steh ich auf und gehe taumelnd weiter. — ASP, Ziel

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              • In-Genius
                In-Genius kommentierte
                Kommentar bearbeiten
                Gerade das festkleben auf bestimmte Genres scheint mir ein großes Problem zu sein. Wie oben geschrieben, alle meine Horrorbücher und -mangas sind von männlichen Namen. Meine Romanzen (Buch wie Manga) sind zu 95% von weiblichen Namen. Das finde ich extrem bezeichnend und bei näherer Betrachtung unschön.
                Auf der anderen Seite will ich lesen, was mich interessiert und mich nicht dadurch einschränken lassen, dass die Verlage ein Geschlechterbild aus dem sprichwörtlichen Mittalter haben.

              • SaKi
                SaKi kommentierte
                Kommentar bearbeiten
                Autoren schreiben halt, worauf sie Lust haben und wenn ich als Autorin halt Bock hab, ne Liebesromanze mit allem Schnulz und Schmalz zu schreiben, dann werd ich mir sicher keine Horrorstory aus den Fingern saugen und wenn es da tausendmal weniger Autorinnen gibt. :/ Und als Leser schnappt man sich halt auch, was einen interessiert und nicht das, was für die Frauenquote besser wäre (ich les ja keine schlechten Bücher, nur weil sie vom subjektiv »richtigen« Geschlecht geschrieben wurden). Als Verleger ist man sicherlich auch nicht ganz frei von Vorurteilen, wenn man ein Manuskript auf dem Tisch hat ... auch wenn man den Roman nicht nach dem Namen beurteilen sollte, der drübersteht. Aber vielleicht verknüpft man mit männlichen/weiblichen Autoren ja auch immer noch bestimmte Herangehensweisen oder Storylines und steckt dann in dieser Erwartungshaltung. Und dann ist man überrascht, wenn diesen Erwartungen auf die eine oder andere Weise nicht entsprochen wird. Aber es fühlt sich für mich falsch an, das halt am Geschlecht des Autors festzumachen und nicht an der Geschichte selbst. Vielleicht kommt mir das alles auch nur so falsch und seltsam vor, weil ich selbst halt noch nie so gedacht hab :/

              • Victoria
                Victoria kommentierte
                Kommentar bearbeiten
                Als reiner Konsument (Ha! generisches Maskulinum!) wäre es mir wohl auch egal. Als Feministin weniger. Als Person, die Autor*innen unterstützt und an Verlage vermittelt, finde ich es absolut Kacke, dass Frauen oder Marginalisierte schlechtere Chancen haben.

              #12
              Das Geschlecht ist einer von vielen Faktoren bei meiner Wahl, jedoch kein ausschlaggebender. Da die meisten Autoren sowieso unter Pseudonym veröffentlichen, habe ich realistisch gesehen keine Ahnung wer oder was (z.B. Autorenkollektiv, eine coole KI, ...) sich hinter dem Namen verbirgt.

              Zu meinen ersten SciFi Romanen gehörte die Darkover Reihe, von Bradley-Zimmer. Mit ihren Avalon Sachen bin ich jedoch nie warm geworden.
              Ich oute mich mal als oberflächlicher Schnösel: in meiner Jugend, in der Einöde des Westerwalds, habe ich angenommen, jeder Fantasy Autor mit dem Vornamen Terry, (von Brooks bis Pratchett) sei weiblich. Hat mich nie vom Lesen abgehalten.

              Aber es gibt auch Einschränkungen:
              Bei epischem Highfantasy schaue ich bei Autorinnen, von denen ich noch nichts gelesen habe, etwas genauer in die Leseprobe, seit einige Bücher in der zweiten Hälfte hart in Richtung Romantasy abgedriftet sind. Bei Autoren ist es eher ein Abklopfen auf deren spezielle Art von Humor, die irgendwann schwer erträglich werden kann.
              Auf meinem Kindle befindet sich kein einziger Liebesroman von Jemandem, von dem ich weiß oder vermute, dass er männlich ist. Gerade im SP Bereich kenne ich einige Männer, die Liebesromane und Erotiksachen prinzipiell unter weiblichem Pseudo veröffentlichen.

              EDIT: Habe noch mal nachgesehen, da sind doch ein paar Sachen von John Green.
              Noch ein EDIT: und harte military SciFi geht auch nur über die Ladentheke, falls dein Pseudonym männlich UND englisch ist.

              VickieLinn
              Wiki hat doch Artikel über jeden Mist. Wenn jemand eine Liste mit Autorinnen zu einem bestimmten Thema verfassen will, wüsste ich keinen Grund dagegen. Scheint ein ziemlich chauvinistischer Haufen zu sein.
              Allerdings musste ich doch mal hart grinsen als sie DELIA wegen Irrelevanz löschen wollten. Das bezieht sich nicht auf das vorherrschende Geschlecht bei DELIA, sondern auf deren Einstellung SPlern gegenüber.
              Zuletzt geändert von Peter; 27.03.2019, 22:38.
              I love deadlines. I like the whooshing sound they make as they fly by.

              Douglas Adams

              Kommentar


              • Peter
                Peter kommentierte
                Kommentar bearbeiten
                Und dieses Jahr gingen alle Preise der Leipziger Buchmesse an Frauen.

                Mit der Aussage Frauen (und SPler) wären auf einem guten Weg liege ich scheinbar nicht ganz daneben.

              • Victoria
                Victoria kommentierte
                Kommentar bearbeiten
                Peter
                Ich überlege, ob es an den Themen liegt. 🤔

              • Peter
                Peter kommentierte
                Kommentar bearbeiten
                Der SP Buchpreis ging ebenfalls an eine Frau. Aber das weißt du ja. 😉

              #13
              Nein, das spielt für mich keine Rolle, eher das Thema.
              Warum sind Frauen so unterrepräsentiert im Kanon? Sie sind in der Regel etwas risikoscheuer, das trifft nicht auf Naturwissenschaftlerinnen und Feministinnen zu.

              Kommentar


                #14
                Das Geschlecht eines Autoren ist eigentlich so das letzte worauf ich achte. Mir fällt der Name erst ins Auge, wenn mir der Name schon geläufig ist. Das Geschlecht des Protas ist mir auch egal- sympathisch muss er oder sie sein

                Ich denke mal im (Urban)Fantasy/Mystery Bereich sind Frauen gar nicht mal so unter präsentiert. Wie es im Mantel und Degen Bereich aussieht, weiß ich nicht direkt, aber mir fallen jetzt nur Männer ein.
                ~ We know the songs the sirens sang
                See us dream every tale true ~

                T. Holopainen

                Kommentar


                • Peter
                  Peter kommentierte
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                  Ja. Bei Urban Fantasy sind Autorinnen gut im Rennen.

                  Ich habe mir gerade mal die Top Hundert Urban Fantasy Liste bei amazon eBooks angeschaut.
                  Platz 1 bis 20 ist rein weiblich. Da ist kein einziger Mann dabei.

                  Bei E.A. Lawrence musste ich nachschauen, ist aber auch eine Berliner Autorin. 5 Mal Marah Woolf und genaus oft die beiden Frauen, die unter Rose Snow schreiben.

                  Würde ich da was schreiben, hätte ich ein weibliches Pseudo. Definitiv.

                • Vampirwurst
                  Vampirwurst kommentierte
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                  Ich bin noch am überlegen ob ich ein Pseudonym möchte oder nicht. Vornamen hätte ich bereits...

                  Auf der einen Seite möchte ich Chancen haben auf der anderen Seite möchte ich bei meinem aktuellen Projekt zeigen, dass Frauen in diesem Genre auch bestehen können. Im Zweifelsfall schauen was der Verlag sagt und auch wo ich arbeite, wenn es soweit ist.

                #15
                Diese Wikipedia-Sache fand ich hochspannend. Ich muss gestehen, dass ich persönlich vorher keine derartige Liste vermisst habe - aber ich fand, die Ersteller(innen) der Liste haben überzeugende Gründe vorgebracht, warum diese Liste einen eigenen Wikipedia-Eintrag wert ist. Den folgenden Kleinkrieg fand ich ... befremdlich, um es milde auszudrücken.
                Theresa Hannigs "Die Optimierer" war schon vorher auf meiner Leseliste, aber jetzt werde ich es vielleicht mit einem gewissen Extra-Vergnügen lesen. Genauso, wie ich "The Shelter" von Kris Brynn / Regine Bott jetzt extra gerne lesen werde.

                Abgesehen davon ist mir das Geschlecht eines Autors aber eigentlich ziemlich egal. Männlich, weilblich, divers ... wirklich egal. Ich meide Genres, und manche Genres werden bevorzug von einem Geschlecht bedient - in anderen Worten, mit Romance und YA kann man mich meist jagen, also lese ich halt auch weniger Bücher von Autorinnen.

                Ob ich selbst so sehr außerhalb meines Geschlechts schreibe - keine Ahnung. Meine Schwerpunkte sind Historisches und Fantasy. Da nicken dann immer alle und murmeln "typisch weiblich". Wenn ich dann dazusage, was für dreckig-düster-blutiges Zeug inhaltlich in meinen Geschichten vorkommt, dann kriege ich eher erstaunte Reaktionen - die beziehen sich aber meist eher auf meinen Beruf, und nicht auf mein Geschlecht.
                Always avoid alliteration.

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