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Mittwochsfrage #105 – Warum soll ich DEINEN Roman lesen?

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    #16
    Ohhh, da schaut man nach ein paar stressigen Monaten mal wieder im Forum vorbei und ... Diese Frage trifft momentan meinen wunden Punkt. ;_;

    Keine Ahnung.

    Irgendwie habe ich natürlich immer daran geglaubt, eine gute Geschichte zu schreiben. Eine geniale Geschichte! Eine Geschichte, die ihre Leser berührt, sie mitnimmt, sie verzaubert. Aber jetzt ist diese Geschichte fertig und ich frage mich: Habe ich das wirklich?
    Ich finde nichts, was meine Geschichte von anderen abhebt, was sie besonders macht. Da ist nicht einmal etwas, was mich persönlich überzeugen würde, meinen eigenen Roman zu kaufen - wenn er denn veröffentlicht wäre. Und das ist schon irgendwie bitter.

    Ich weiß noch nicht wirklich, was ich mit dieser Erkenntnis anfangen soll. Aber im Moment denke ich mir irgendwie: Na und? Ich lese schließlich auch nicht immer nur geniale Bücher.

    Also: Du willst eine nette Abendlektüre? Ein bisschen Fantasy? Mal ohne Mittelalter, ohne Schlachten, dafür aber mit einer Prise Magie? Du suchst Helden, die mit Intelligenz überzeugen, nicht mit Fäusten? Was klassiches? Ein bisschen Gut gegen Böse mit ein paar liebenswerten Charakteren für den entspannten Leseabend?
    Dann wirst du bei mir fündig. Viel Spaß.

    Mal im Ernst: Wahrscheinich muss ich mir selbst erstmal klar darüber werden, ob ich wirklich hinter meinem "Roman" stehen kann oder ob er meinen Ansprüchen letztendlich doch nicht gerecht wird. ^^'

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    • In-Genius
      In-Genius kommentierte
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      Ich denke, diese Gedanken haben wir alle über unsere Projekte. Mir geht es auch immer wieder so, dass ich mir denke: Du willst zu viel und du stopfst zu viele Dinge dort hinein und nichts davon gehört zusammen und das ist etwas, was sowieso nur dich interessiert, niemand sonst will sowas bescheuertes lesen, und schreib doch einfach so, wie alle das tun, dann hast du weniger Frust. Mach's dir einfach, Junge!

      Aber ich weiß aus Erfahrung, dass das nicht stimmt. Es gibt Menschen, die meine Geschichten gut finden, die meinen Schreibstil mögen - eben weil er so ist, wie er ist. Es gibt Menschen, die Dinge mögen, die ich auch mag - manche davon kenne ich, den größten Teil davon kenne ich nicht. Trotzdem, ich bin nicht allein. Es ist nur nicht immer einfach, diese Leute zu finden.
      Mich beruhigt immer der Gedanke, dass Menschen nicht so individuell sind, wie wir oft tun. Wenn einer von uns etwas denkt und mag, dann stehen die Chancen gut, dass irgendjemand das gleiche denkt und mag. Warum sollte meine Geschichte das einzige Werk in der Geschichte der Menschheit sein, das absolut niemandem zusagt? Also schreibe ich weiter.

    • Chandramukhi
      Chandramukhi kommentierte
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      Danke, ihr beiden. Ich denke, dass ihr recht damit habt, dass bei jedem irgendwann die Phase der Ernüchterung kommt. Bei mir ist es gerade besonders schlimm, weil ich mein Projekt damals ziemlich spontan angefangen habe, ohne groß zu überlegen und jetzt erst die ganzen Fehler und Unebenheiten bemerke und mich einfach frage, ob es das wirklich wert ist.

      Ich denke, ich sollte einfach mal eure Tipps befolgen und schauen, ob ich dann immer noch so unzufrieden bin. Ein bisschen mit Abstand auf das Ganze gucken. Irgendwie bin ich ja auch zu stolz, um das ganze einfach in die Tonne zu werfen.

    • Milch
      Milch kommentierte
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      Ich finde es traurig, wenn es nichts gibt, was dich selbst überzeugt. Natürlich ist man nie so perfekt, wie man gern wäre,
      Ich finde die Anforderung, eine Geschichte zu schreiben, die ihre Leser berührt, mitnimmt und verzaubert. Vielleicht wäre es besser, wenn du definierst, wenn eine Geschichte deine Meinung die Leser berührt, mitnimmt und verzaubert.

      Ich würde dich fragen, was wäre deine genaue Beschreibung für deine Geschichte. beispielsweise Joseph hasst es, Gewalt anzuwenden, dennoch entschließt er sich die Welt, die an die barocke Welt erinnert, zu retten, dazu braucht er Witz und Verstand. Vielleicht geht es noch konkreter.

    #17
    Was für eine hitzige Diskussion

    Was ist das besondere an deinem Roman? Überzeuge mich von dir.
    Oben kam kurz die Frage auf, inwiefern man sich hier einem Verlag oder einer Lesergruppe bewerben soll und ob das einen Unterschied macht. Ich denke schon, denn die Zielgruppe unterscheidet sich in diesem Moment deutlich voneinander. Wenn ich einen Roman für 14 bis 18jährige schreibe, dann habe ich eine andere Zielgruppe vor Augen als bei einem Lektor, der diese Zielgruppe zwar vertritt, für seinen Beruf aber den professionellen Blick hineinbringt. Da spreche ich dann tatsächlich nicht von "spannenden Pferdeabenteuern", sondern vielleicht eher von "Geschichten, die Mädchen helfen sollen, die Pubertät gut zu überstehen" ... zum Beispiel.

    So, wie du die Frage gestellt hast, Vickie, verstehe ich sie als persönliche Frage zwischen zwei Menschen die sich unterhalten. Ich soll dich überzeugen, dich als Privatperson. Und um irgendwelche Enttäuschungen von vorneherein auszuschließen, würde ich versuchen, hier konkret zu werden, auch wenn das vielleicht heißt, dass du sagst: "Nee, noch einen Fantasy-Roman, und mag er noch so gut geschrieben sein, brauche ich echt nicht."



    Lass mich überlegen.

    In meinem Roman geht es um komplexe Fantasywelten und klassische Kämpfe um Thron und Macht. Was meine Geschichte allerdings ausmacht, ist, dass keiner meiner Protagonisten die Welt retten will. Ich schreibe aus Sicht der Antagonisten, derjenigen, die das Reich nicht retten, sondern vernichten wollen. Mein Protagonist ist von Rache derart zerfressen, dass er die Menschen um sich herum, die dem Reich helfen wollen, manipuliert und immer tiefer mit sich in den Abgrund reißt.
    Es ist eben kein Roman über politische Intrigen, sondern über menschliche Abgründe, die sich mit menschlichen Qualitäten untrennbar verschlingen, sodass der Leser am Ende innehalten wird, um seine Moral völlig neu zu hinterfragen.
    Derweilen ist auf dem Feld schon alles gewachsen, bevor die wussten, warum und wie genau es gedeiht. - Franziska Alber

    So nah, so fern.

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      #18
      Jetzt wollte ich 10 min im Forum vorbeischauen, finde den Thread, verbringe gefühlt eine Stunde damit, jeden Beitrag und Kommentar zu lesen und stelle dann fest, dass das Thema von März ist! (Naja, eher habe ich Nadine zugerufen, was für eine interessante Diskussion hier ist und sie guckt mich ganz verwirrt an "Das ist doch schon voll alt! Guck mal aufs Datum"). Aber gestern war Mittwoch und die Frage ist zeitlos, also versuche ich es mal mit meinen Büchern

      A: Du magst Zeitreisen? Du magst Elemente Magie? Du magst Traummagie? In meiner Fantasy-Trilogie gibt es für jeden etwas.

      B: Glaubst du an Freundschaft "für immer"? Vier Freundinnen schwören sich in der Schulzeit für immer befreundet zu sein. 60 Jahre später liegt eine von ihnen im Sterben und aus vier sind drei geworden. Wer hat sich wann abgewandt und wie kann eine Freundschaft bis zum Tod bestehen, wenn Julias Schulfreundinnen noch nicht mal wissen, dass ihre Mutter alkoholkrank ist?

      C: Stell dir vor, deine große Liebe und die Herrscherin des Landes sind todkrank. Runa soll das verschwundene Buch suchen, dass die Heilung bringt. Sie kann nur eine der beiden Frauen retten. Wie würdest du dich entscheiden, wenn die Zeit tickt?

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      • Lia Roger
        Lia Roger kommentierte
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        Haha, es ist ein cooles Thema. Die Beiträge sind auch noch auf meiner To-Read-Liste, sobald ich mich besser konzentrieren kann (fast 90% Luftfeuchtigkeit und wäh ... da leidet die Konzentration und Energie und jeder Text erscheint einem zu viel).
        Ich muss ja sagen, mich spricht C gerade ziemlich an ... Ein interessanter Gewissenskonflikt, bei dem es scheinbar echt keine richtige Entscheidung gibt (und okay, ich bin auch für LGBT-Geschichten zu haben, zumindest wenn ich richtig verstanden hab dass das alles Frauen sind XD).
        Die anderen beiden Geschichten klingen aber auch echt spannend. Woran schreibst du denn gerade?

      • Scribere
        Scribere kommentierte
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        Lia Roger Hehe, das kenne ich Du willst gar nicht wissen, wie sehr ich mit der Uni hinterherhinke, dabei habe ich in den nächsten Tagen drei Sprechstunden und muss da ja was vorweisen können.
        Dankeschön!! Ja, ich fand das halt so interessant, weil es immer heißt "Welt retten" und so, aber was ist, wenn die Auserwählten das Heilmittel lieber für die persönlichen Zwecke nutzen würden? Ja, ihre große Liebe ist eine Frau. Das hat sich mit der Zeit einfach so ergeben
        Das freut mich sehr! Danke. Also ich schreibe gerade an Band 1 von B), die Reihe wird aber viele Bände haben Da stehe ich bei 125k und es fehlen noch 5 Kapitel. Währenddessen überarbeite ich Band 1 der A) Trilogie und nächstes Jahr möchte ich Band 2 von B) schreiben, Band 2 von A) überarbeiten, bestenfalls Band 1 von A) veröffentlichen und das Fantasy Projekt C) überarbeiten. Das ist nämlich ein Einzelband

      • Lia Roger
        Lia Roger kommentierte
        Kommentar bearbeiten
        Oh, lass uns lieber nicht über Uni reden ... das ziiieeeeeht sich. XD Dann drück ich aber die Daumen für die Sprechstunden
        Ja, meistens ist die Moral bei solchen Geschichten auch Welt > Einzelpersonen und die Einzelperson um die es geht opfert sich freiwillig und nimmt der Hauptfigur die Entscheidung ab. Das ist natürlich nicht schlecht oder so, aber ich finds auch interessant, wenn's mal nicht so straightforward ist und die Hauptfigur nicht entweder nur nobel entscheidet oder ihr die Entscheidung abgenommen wird. ^^ Irgendwie würden mich grad auch die Folgen der Entscheidung interessieren, falls sie sich für ihre große Liebe entscheidet ... ich schätze mal, damit würden beide sich so einige Feinde machen. Wäre interessant, zu lesen, wie ihr Leben danach aussieht und wie sie sich mit der Entscheidung fühlen.
        Du bist echt fleißig! Ich schreib gerade nur ein Projekt und das geht schon langsam voran. XD

      #19
      Okay, uraltes Thema, aber da es schon hervorgeholt wurde, reih ich mich auch mit ein.

      Warum könnte meine Geschichte dich ansprechen ... nun ja, falls du Interesse an einer Geschichte hast, in der nicht alles schwarz-weiß ist, dann könnte sie dich interessieren. Wenn es dich nicht frustriert sondern du es sogar magst, wenn es für schwierige Probleme - sowohl gesellschaftliche als auch persönliche - keine einfache Sofortlösung gibt, für manche sogar gar keine perfekte Lösung aber das Leben trotzdem irgendwie weitergeht, dann könnte sie auch etwas für dich sein. Und wenn du Engel und Dämonen magst, wenn es dich nicht stört, dass die auch nur Menschen sind, und wenn du dich von einer gehörigen Portion Blasphemie nicht auf den Schlips getreten fühlst.

      Zumindest hoffe ich, dass am Ende eine Geschichte rauskommt, auf die das alles zutrifft. Ob das nun wirklich der Fall sein wird, sei dahingestellt ... ich bin auch keine Meister-Autorin. XD Aber noch ist das sowieso alles Theorie, noch hab ich nur zweieinhalb Kapitel.
      There are many ways to make music.

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