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Mittwochsfrage #92 - Auf die Länge kommt es an?

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    Mittwochsfrage #92 - Auf die Länge kommt es an?

    Aktuell stolpere ich immer wieder über das Thema "Szenenlänge" (ja!). Mal ist eine Szene zu kurz, mal zu lang. In meinem Projekt merke ich, das die Szenenlänge einigen Schwankungen unterliegt, das können durchaus einige Normseiten sein. Da denke ich mir als erstes: Nun ja, ist halt so. Ich muss dies und das erzählen um zu Punkt 2 zu Kommen, das Bedarf Zeit. Nicht so viel hetzten. Es wird schon genug gehetzt!
    Auf der anderen Seite höre ich auch Gegenstimmen: Aber das ist unausgewogen, ungewichtet usw.. Sicher sind auch diese Einwände relevant.

    Ich denke das auf jeden Fall Fingerspitzengefühl gefragt ist, um seine Szenen inhaltlich zu gestalten und zu gewichten.
    Wie ist es bei Euch?

    Macht Ihr Euch selbst Gedanken über die Länge von Szenen?
    Wie geht Ihr dabei vor Szenen zu strukturieren, relevantes von unrelevanten zu trennen?
    Spielt die Länge von Szenen für Euch eine Rolle? Wenn ja, welche?
    Nein das war ich nicht.
    Ach so, das!
    Ja, das war ich.

    Kontakt: administrator@wortkompass.de

    #2
    Szenen dürfen unterschiedlich lang sein, kurze Szenen sind okay, lange Szenen sind okay, langweilige Szenen sind nicht okay. Je länger die Szene, umso mehr Zeit hat sie, um zu langweilen.

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      #3
      Macht Ihr Euch selbst Gedanken über die Länge von Szenen?
      Eigentlich habe ich mir da nie groß Gedanken gemacht, aber jetzt habe ich plötzlich das Problem, dass ich eine ca. dreiseitige Szene habe, die zwischen zwei ca. 15-seitige Szenen mit anderem POV gequetscht ist. Auch das war für mich erst mal kein Problem, aber nachdem ich den Entwurf mit Abstand noch mal von Beginn an gelesen habe, ging die dreiseitige Szene zwischen den längeren total unter. Das müsste längenmäßig wohl etwas ausgeglichener werden – nur wo die Schere ansetzen und wo noch sinnvoll ausstopfen? (Und geht das überhaupt, eine Szene nachträglich noch sinnvoll ausstopfen, wenn doch eigentlich alles Relevante schon gesagt ist?)

      Wie geht Ihr dabei vor Szenen zu strukturieren, relevantes von unrelevanten zu trennen?
      Ich plane Szenen mit der Scene-Sequel-Methode, die hier im Forum so treffend Aktion-Reaktion-Prinzip genannt wird. Dadurch ist schnell klar, was für die Szene relevant ist und wo sie evtl. sinnvoll geteilt werden kann. Alles, was nicht in dieses Schema passt, überprüfe ich dann, ob es evtl. nettes Beiwerk ist (z.B. Charakterisierung) oder ob es weg kann oder vielleicht in einer anderen Szene besser passt.

      Spielt die Länge von Szenen für Euch eine Rolle? Wenn ja, welche?
      Ein Roman, der aus vielen sehr kurzen Szenen besteht, liest sich gern schneller, wirkt hektischer. Das passt bei Thrillern ganz gut. Aber als Leser wie als Schreiber ist mir generell erst einmal egal, wie lang Szenen sind. Um Milch zu zitieren: „kurze Szenen sind okay, lange Szenen sind okay, langweilige Szenen sind nicht okay“

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      • Dodo
        Dodo kommentierte
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        Und geht das überhaupt, eine Szene nachträglich noch sinnvoll ausstopfen, wenn doch eigentlich alles Relevante schon gesagt ist?
        Klar. Ist doch kein Sachbuch. Und selbst die wiederholen ihre Argumente.
        Ich finde, wenn man mit der Rohfassung fertig ist - oder noch weiter -, dann hat man durch aus die Chance, noch etwas Relevantes in früheren Szenen einzubauen, ohne dass man es gleich auswalzen muss. Aber ein elegantes Foreshadowing, eine sonst unter den Tisch fallende Facette oder das Einfügen eines plotrelevanten Vorgangs/Charakters/etc zu einem früheren Zeitpunkt ist doch eine nette Option.

      #4
      Grundsätzlich sage ich: Schreib eine Szene so lang und so kurz, wie sie sein will, muss und soll. Vieles kann, nichts muss, Hauptsache gut.

      Für mich gilt allerdings: Ich schreibe am besten, wenn ich mir eine bestimmte Länge vorher festlege. Das macht die Szenenlänge nicht ausgewogener, auch so gibt es sie sehr kurz oder sehr lang und alles dazwischen; ich mag es nur zu wissen: da vorne ist meine Ende! Dann hab ich ein festes, messbares Ziel vor Augen.
      Außerdem plane ich gar nicht so sehr in Szenen.
      Ayo, my pen and paper cause a chain reaction
      to get your brain relaxin', the zany actin' maniac in action.
      A brainiac in fact, son, you mainly lack attraction.
      You look insanely whack when just a fraction of my tracks run.

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        #5
        Macht Ihr Euch selbst Gedanken über die Länge von Szenen?
        Gedanken schon, aber die Länge der Szene ist kein Grund, etwas an ihr zu ändern, wenn sonst alles passt. Sie könnte höchstens ein Hinweis sein, dass die Szene zu langatmig sein könnte oder die Gewichtung der Kapitel zu einseitig.

        Wie geht Ihr dabei vor Szenen zu strukturieren, relevantes von unrelevanten zu trennen?
        Ich überlege mir, was ich mit eienr Szene erreichen will und ob das erfüllt ist. Dann schaue ich, ob da nicht zu viel unnötiges mit reingestopft ist, das davon wieder ablenkt. Vielleicht kürze ich manchmal zu viel weg, weil es eigentlich nicht relevant ist, aber eben wichtig wäre für die Atmosphäre oder den Rhythmus der Geschichte.

        Spielt die Länge von Szenen für Euch eine Rolle? Wenn ja, welche?
        Ich tendiere zu kürzeren Szenen, weil es Leser dazu verleitet, doch noch eine weiter zu lesen Ich blättere abends selbst oft noch im Buch, wie lange das nächste Kapitel ist, und wenn es zu lang ist, bleibt es bis zum nächsten Tag ungelesen.
        Allerdings mag ich es auch nicht, wenn ich durch ein Buch gehetzt werde. Die Handlung darf auch stellenweise gerne mal etwas langsamer werden. Ob dadurch die Szenen unbedingt länger werden, sei dahingestellt, aber meistens schlägt es sich das innere Tempo ja doch in der äußeren Form nieder.
        Poems are never finished.
        Just abandoned.

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        • Ruyi
          Ruyi kommentierte
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          "die Gewichtung der Kapitel zu einseitig"

          Das könnte das Problem in meiner kurzen Szene sein! Der POV-Charakter wird im Vergleich zum anderen POV erst später interessant. Anfangs gibt es einfach nicht viel zu sagen. Ich denke, seine ersten paar Szenen werde ich noch mal komplett neu schreiben müssen, vielleicht auch mit leicht verändertem Setting.

        • Ankh
          Ankh kommentierte
          Kommentar bearbeiten
          Sowas ist immer blöd, denn eine Figur erst sehr spät einzuführen ist auch nicht so super. Vielleicht kannst du ihm ja am Anfang der Geschichte noch etwas zu tun geben, das ihn mit deer Haupthandlung verknüpft?

        #6
        Macht Ihr Euch selbst Gedanken über die Länge von Szenen?

        Nö, eigentlich nicht. Die meisten finden ein natürliches Ende. Nur wenn sie so lang sind, dass mir das Setting zu langweilig wird, bremse ich noch beim Schreiben ab. Andersherum kann es auch passieren, dass ich zwei ursprünglich getrennte Szenen zu einer verbinde. Sie werden so lang, wie sie sein sollten.


        Wie geht Ihr dabei vor Szenen zu strukturieren, relevantes von unrelevanten zu trennen?

        Ich spinne mir einen Einstieg, und dann schreibe ich. Ich lasse mich überraschen, was die Figuren so auftischen. Ich habe schon ein-, zweimal die Erfahrung gemacht, dass eine popelige Bemerkung oder Begebenheit später an Bedeutung gewinnt, zum Foreshadowing, als Running gag oder sonstwas taugt. Das weiß ich frühestens beim Überarbeiten. Sowas kann ich nicht planen.


        Spielt die Länge von Szenen für Euch eine Rolle? Wenn ja, welche?
        Prinzipiell tariere ich Szenen und Kapitel nicht nach der Länge aus. Weder als Leser, noch als Schreiber. Wenn mir einer sagt: Bei der Hälfte des Buchs muss der Wendepunkt auftauchen, dann zucke ich die Schulter. Ist mir egal, wann er kommt, Hauptsache, das Buch langweilt mich nicht, bis er kommt. Danach erst recht nicht.
        Beim Lesen finde ich zu lange Szenen oft nervig, doch ehrlicherweise muss ich sagen: Dann hat mich das Buch wohl nicht gepackt, oder ich bin knülle und zu müde, um mittendrin abzubrechen und mir die Seitenzahl zu merken (Lösung: Lesezeichen. *Eselsohr mach*).

        Es gibt jedoch eine Szenenart, die finde ich in jeder Länge zu lang: Die epische Schlacht. Laaaaaaaaaaaaangweilig. Mir würde reichen, wenn dort stünde: "Kapitel 13. Die Truppen des Königs besiegten den Heiligen Bimbam. Absatz. Kapitel 14. ..."

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          #7
          Eine Szene ist für mich so lang wie sie lang ist. Künstlich kürzen oder strecken, macht in meinen Augen keinen Sinn. Passagen in einer Szene werden gekürzt, wenn sie unrelevant wirken oder eine Szene wird ausgebaut, wenn das Potenzial besteht, dass sie näher erläutert werden könnte.

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            #8
            Macht Ihr Euch selbst Gedanken über die Länge von Szenen?
            Nur selten, da ich mich mehr auf den Inhalt konzentriere. Aber lustigerweise hat sich bei mir inzwischen eine recht feste Szenen-Länge etabliert, die anscheinend bei mir passt.

            Wie geht Ihr dabei vor Szenen zu strukturieren, relevantes von unrelevanten zu trennen?
            Wenn ich meinen Plot in Szenen einteile, dann besteht jede Szene erstmal aus einem kurzen Satz. Dieser Satz ist dann mein Kern, der die Szene bestimmt und um den sich alles dreht. Ich versuche mich auch wirklich auf dieses eine Ereignis zu konzentrieren und nicht eine ewig lange Einführung oder Ausklingen zu schreiben.

            Es spricht allerdings nichts dagegen, eine zweite und "kleinere" Handlung noch mitlaufen zu lassen, um die ganze Geschichte vielschichtiger zu machen. Und den Leser neugieriger auf das, was noch kommt

            Was für mich relevant ist und was nicht, ist irgendwie Bauchgefühl oft merkte ich das auch erst beim Überarbeiten, ob manche Sachen wirklich so relevant sind wie ich dachte, oder ob sie mir beim ersten Entwurft fälschlicherweise unrelevant erschienen. Das muss dann halt umgebaut werden.

            Spielt die Länge von Szenen für Euch eine Rolle? Wenn ja, welche?
            Wie ich oben schon schrieb, ist mir die Länge eine Szene relativ egal, denn sie muss sich meiner Meinung nach der Handlung anpassen. Es bringt nichts, wenn meine geschriebene Szene nur 500 Wörter hat und ich dann meine, die auf 2000 Wörter aufblähen zu müssen, weil das halt so sein muss.
            »Elezeis Blut schien in Aufruhr zu sein und brannte unerwartet kalt durch ihren Körper. Es war ein Gefühl, das nach Zerstörung dürstete.« – Blutgesang

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