Kennt ihr Motivation-Reaction-Units (von Dwight Swain), die kleinste Einheit, um eine Szene zu strukturieren? Falls nicht, hier in aller Kürze:
Ein Zyklus besteht immer aus zwei Teilen:
1. Motivation
Ein oder mehrere Sätze, was gerade geschieht. Ohne Wertung, Gefühle und Gedanken des Protagonisten.
2. Reaktion
Reaktion des Protagonisten, eingeleitet durch neuen Absatz. Kann min. einen der folgenden Punkte, idealerweise mehrere und in dieser Reihenfolge, umfassen:
a. (Reflexhafte) Gefühle/Gedanken
b. Reflexhaftes Handeln
c. Rationales Handeln/wörtliche Rede
Aus Faulheit ein schlechtes Beispiel (in besserer Form mal auf irgendeinem Blog gelesen):
Das Monster kam näher. (Motivation)
Was für ein hässliches Vieh! (a) Er riss die Knarre hoch (b) und legte den Finger auf den Abzug. Dann drückte er ab (c). "Sayonara!" (c)
Jetzt müsste der Fokus für einen neuen MRU wieder auf das Monster schwenken usw.
Damit lässt sich sicherstellen, dass der Protagonist ausreichend und in der richtigen Reihenfolge auf die Dinge reagiert, die um ihn herum geschehen, und dass sein Umfeld/Personen um ihn rum nicht vergessen werden.
Ich bin gerade dabei, die Grenzen dieser Methode zu testen. Bis jetzt habe ich festgestellt, dass bei einigen meiner Szenen, bei denen ich ein schlechtes Gefühl habe, tatsächlich öfter zu wenig Reaktion vom Protagonisten kommt oder die Reihenfolge nicht ganz passt. Die Stellen wurden tatsächlich besser, als ich sie nach dem obigen Schema umgebastelt habe.
Insgesamt kommt mir das momentan trotzdem wie ein ziemlich enges Korsett vor. Einige Schreibgurus behaupten sogar (ich meine es war Ingermanson, aber ich finde den Artikel dazu nicht mehr), alles was nicht in dieses Schema passt, müsse rigoros aus der Geschichte gestrichen werden. Das wären dann ja sämtliche Beschreibungen, Introspektive, Hintergrundinfos usw. Ob so diese ganzen nach Baukastenprinzip entstandenen, hmm, oberflächlichen US-Thriller entstehen?
Was ist eure Meinung dazu? Welche Erfahrungen habt ihr mit MRUs gemacht?
Ein Zyklus besteht immer aus zwei Teilen:
1. Motivation
Ein oder mehrere Sätze, was gerade geschieht. Ohne Wertung, Gefühle und Gedanken des Protagonisten.
2. Reaktion
Reaktion des Protagonisten, eingeleitet durch neuen Absatz. Kann min. einen der folgenden Punkte, idealerweise mehrere und in dieser Reihenfolge, umfassen:
a. (Reflexhafte) Gefühle/Gedanken
b. Reflexhaftes Handeln
c. Rationales Handeln/wörtliche Rede
Aus Faulheit ein schlechtes Beispiel (in besserer Form mal auf irgendeinem Blog gelesen):
Das Monster kam näher. (Motivation)
Was für ein hässliches Vieh! (a) Er riss die Knarre hoch (b) und legte den Finger auf den Abzug. Dann drückte er ab (c). "Sayonara!" (c)
Jetzt müsste der Fokus für einen neuen MRU wieder auf das Monster schwenken usw.
Damit lässt sich sicherstellen, dass der Protagonist ausreichend und in der richtigen Reihenfolge auf die Dinge reagiert, die um ihn herum geschehen, und dass sein Umfeld/Personen um ihn rum nicht vergessen werden.
Ich bin gerade dabei, die Grenzen dieser Methode zu testen. Bis jetzt habe ich festgestellt, dass bei einigen meiner Szenen, bei denen ich ein schlechtes Gefühl habe, tatsächlich öfter zu wenig Reaktion vom Protagonisten kommt oder die Reihenfolge nicht ganz passt. Die Stellen wurden tatsächlich besser, als ich sie nach dem obigen Schema umgebastelt habe.
Insgesamt kommt mir das momentan trotzdem wie ein ziemlich enges Korsett vor. Einige Schreibgurus behaupten sogar (ich meine es war Ingermanson, aber ich finde den Artikel dazu nicht mehr), alles was nicht in dieses Schema passt, müsse rigoros aus der Geschichte gestrichen werden. Das wären dann ja sämtliche Beschreibungen, Introspektive, Hintergrundinfos usw. Ob so diese ganzen nach Baukastenprinzip entstandenen, hmm, oberflächlichen US-Thriller entstehen?
Was ist eure Meinung dazu? Welche Erfahrungen habt ihr mit MRUs gemacht?
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