Ankündigung

Einklappen
Keine Ankündigung bisher.

PoV in High Fantasy

Einklappen
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge

    PoV in High Fantasy

    Eines meiner beiden NaNo Projekte ist eine High Fantasy Geschichte und ich bräuchte mal eure Meinung zu PoVs.

    Ich habe die Geschichte bisher in der Ich-Perspektive geschrieben und beginne jetzt weitere aber untergeordnete Erzählstränge einzufügen, die ich in der 3. Person schreibe, hier passt die 1.Person nicht, bzw. verwirrt mich beim Schreiben. Zur Zeit ist es noch ein recht überschaubarer Plot mit einem begrenzten Cast, wird aber im Laufe der Entwicklung deutlich komplexer.

    Was würdet Ihr beim Lesen angenehmer finden, alles in der 3. Person (wie 99% der High Fantasy Geschichten, die ich kenne) oder eine Mischung aus Ich Erzähler und 3. Person in den Nebenhandlungen?


    I love deadlines. I like the whooshing sound they make as they fly by.

    Douglas Adams

    #2
    Überall die dritte Person!!!!!!!!!!!!!!!!

    Kommentar


    • Peter
      Peter kommentierte
      Kommentar bearbeiten
      Arynah VickieLinn

      Die andere Geschichte ist modernes Urban Fantasy Zeug, durchgängig in der 1. Person geschrieben. Dort will ich aber gerne auf einen zweiten Erzählstrang verzichten.


      VickieLinn

      Meine literarischen Frischlinge würde ich dir ja auch mal kurz zum Babysitten überlassen. Obwohl ich keine Wildschweinmama bin.

      OK, das hieße ein paar Szenen (etwa 30) umschreiben.
      Nervig, ich kenne das noch aus Hope, das ich in der 3. Person begonnen und dann in der 1. Person beendet habe.

    • Peter
      Peter kommentierte
      Kommentar bearbeiten
      VickieLinn

      Dabei hatte ich mich gerade bei der einen/einzigen leicht erotisch angehauchten Szenen mit der 1. Person angefreundet.

    • Victoria
      Victoria kommentierte
      Kommentar bearbeiten
      Peter
      Auch wenn ich etliche Ausführungszeichen benutze, ist meine Meinung immer noch die Meinung von einer Person.

    #3
    Ist PoV ein Ding, das vom Genre bestimmt wird?
    Ayo, my pen and paper cause a chain reaction
    to get your brain relaxin', the zany actin' maniac in action.
    A brainiac in fact, son, you mainly lack attraction.
    You look insanely whack when just a fraction of my tracks run.

    Kommentar


    • Victoria
      Victoria kommentierte
      Kommentar bearbeiten
      Es gibt schon ein paar Konventionen und Lesererwartungen.
      Episches Zeug ist auktorialer angehaucht; die gleiche Distanz in einer YA-Romanze kommt weniger gut an.

    • In-Genius
      In-Genius kommentierte
      Kommentar bearbeiten
      Dass verschiedene Leser verschiedene Präferenzen haben, ist selbstverständlich. Es war mir nur neu, dass das irgendwas mit dem Genre zu tun hat und das wunderte mich, deswegen die Nachfrage. Mich persönlich würde deine Ausgangssituation nicht stören (vorausgesetzt Qualität), aber ich lese nicht viel High Fantasy.

      VickieLinn Das macht definitiv Sinn. Aber liegt das nicht mehr am Stoff der Geschichte als am Genre per se? Das ist vielleicht auch Haarspalterei.

    • Victoria
      Victoria kommentierte
      Kommentar bearbeiten
      Doch ja, es liegt am Stoff (aber auch am Duktus usw). Ich hab vereinfacht an "Genre" gedacht.

    #4
    Ich fände wohl auch alles in der 3. Person angenehmer.

    Zum einen mag ich 1. Person eh nicht besonders (was für dich natürlich kein Kriterium sein sollte ), zum anderen würde ich mich glaube ich die ganze Zeit fragen, warum ein Charakter durch die 1. Person so gezielt vom Rest abgehoben wird.

    Kommentar


    • Peter
      Peter kommentierte
      Kommentar bearbeiten
      Danke.

      Die eine Person wird vom Rest der Geschichte abgehoben, da es die Protagonistin ist.
      Es ist ihre Geschichte, die erzählt wird.

    • Ruyi
      Ruyi kommentierte
      Kommentar bearbeiten
      Das dachte ich mir schon und genau daran würde ich mich als Leser wahrscheinlich stoßen: "Wenn es im Grunde eh nur um die Protagonistin in der 1. Person geht, wozu dann noch die anderen Perspektiven?"

      Wenn du alle Perspektiven in der 3. Person hast, bleibt die Protagonistin trotzdem Protagonistin und es ist weiterhin ihre Geschichte, aber mir wäre das weniger, hmm, Holzhammer und mehr, äh, Gleichberechtigung. Aber ich will nicht urteilen, ich kenne deine Geschichte ja nicht. Das ist nur die erste Assoziation, die ich bei deiner Frage hatte.

    • Peter
      Peter kommentierte
      Kommentar bearbeiten
      Erste Assoziation ist gut, danach hatte ich auch gefragt.
      Das Argument hat seine Berechtigung.

    #5
    Ich werfe mal eine Gegenstimme ein.
    Also eigentlich bin ich auch kein Freund der Mischung 1. Person Singular und 3. Person Singular. Aber es kann funktionieren - gerade, weil es noch ein bisschen mehr Distanz schafft zwischen dem Hauptstrang in 1. Person und den untergeordneten Strängen.
    In (guten) FanFictions habe ich das gelegentlich gelesen, auch wenn mir gerade leider kein konkretes Beispiel einfällt.

    Natürlich schafft das Genre eine gewisse Erwartungshaltung. Aber manchmal tut es ja auch gut, wenn gerade diese Erwartungshaltung durchbrochen wird - denkt an die Hexer-Bücher. Das ist ganz klar epische High Fantasy, aber in einem völlig "unpassenden" Stil.
    Always avoid alliteration.

    Kommentar


    • Alys II.
      Alys II. kommentierte
      Kommentar bearbeiten
      VickieLinn, Am Ende von "Der letzte Wunsch". Geralt brüllt dem Wasserdjinn doch diesen "Exorzismus" entgegen, den er aufgeschnappt hat, und von dem er gar nicht genau weiß, was es bedeutet - und prompt verschwindet der Djinn wutschnaubend. Irgendein Priester übersetzt ihm dann errötend die Worte des "Exorzismus", und, tja, das war Geralts erster Wunsch und der Djinn musste ihn wortwörtlich erfüllen...

      Edit: Eine Sapkowski-Leserunde? Da musst Du dann aber mitmachen. ;-)

    • Victoria
      Victoria kommentierte
      Kommentar bearbeiten
      Alys II.
      Ach ja, stimmt! Hehe. Ich fand's so lustig.


      Mach ich.

    • Peter
      Peter kommentierte
      Kommentar bearbeiten
      Alys II.

      Ich habe mal reingeschnüffelt. Jetzt bombardiert amazon mich mit Sapkowski Werbung.

    #6
    Ich hab ja grundsätzlich was gegen die Mischung aus 1. und 3. Person POV, völlig unabhängig vom Genre. Ich werde den Eindruck nicht los, dass der Autor sich nicht entscheiden konnte und aus Bequemlichkeit zwischen beidem wechselt. Weil er die absolute Nähe zur Hauptfigur möchte, aber nicht auf andere Perspektiven verzichten. Und / oder weil es so viel einfacher ist, verschiedene Erzählstimmen zu etablieren. Nicht falsch verstehen Peter, das unterstell ich explizit nicht DIR. Den Eindruck hab ich immer, wenn ich auf diesen POV-Mix stoße.

    Außerdem finde ich es einfach anstrengend zu lesen. Bei jedem POV-Wechsel kickt's mich erstmal aus dem Lesefluss. Das mag ich nicht.

    Auch ich hab übrigens schon ein (vermutlich dasselbe wie die anderen) Urban Fantasy-Beispiel gelesen, dem ich es verziehen habe. Aber auch da würde ich nicht sagen "es hat gut funktioniert", sondern eher ... "es war trotzdem gut".

    and it's not what we think
    rather the opposite
    it's staring at the end of you.

    Kommentar


    • Peter
      Peter kommentierte
      Kommentar bearbeiten
      Keine Angst, ich sehe da keinerlei Unterstellung.

      Wenn ich den Handlungsstrang wechsele, d.h. ich befinde mich plötzlich nicht mehr in MInas Tirith sondern in Mordor, werde ich ja auch aus meinem Lesefluss gerissen. Hier einen Wechsel des PoV einzubauen, finde ich nicht allzu kritisch. Würde mich beim Lesen auch wahrscheinlich nicht sonderlich stören. Ist aber sicherlich Geschmacksache.

    • Zwielicht
      Zwielicht kommentierte
      Kommentar bearbeiten
      Ich hab ja nix gegen POV-Wechsel (also von 3. zu anderer 3. Person), im Gegenteil. Aber ein Ich-Erzähler ist für mich ein eigenes Erzähl-Universum, das nur durch seine Brille stattfindet. Wenn das mit ner 3. Person abwechselt, hab ich jedes Mal das Gefühl, ich wechsel zwischen zwei Büchern hin und her. Das haut mich dann auf eine Art raus, die ich unangenehm finde. Wie Ankh weiter unten sagt: fühlt sich falsch an. Und ich finde auch, neben einer Ich-Perspektive hat ein zweiter Erzählstrang keinen Platz.

    #7
    Ich mag es wenn der PoV über ein Buch hinweg gleich bleibt. Da geht es mir wie Ruyi. Ich würde mir ebenfalls ständig die Frage stellen: Wieso wird die Perspektive jetzt gewechselt? Gerade zwischen Ich und 3. Person liegen für mich Dimensionen im Erleben zwischen: nah und fern. Die Frage bleibt: Welches dramaturgische Erleben soll dem Leser dadurch vermittelt werden? Welches Ziel hat der Wechsel?
    Auf mich würde es so wirken, als rutsche dem Ich-Erzähler die Geschichte aus der Hand. Aber, wieso?

    Generell schließe ich mich auch gern dem zweiten Absatz von Alys II. an (und füge neben BG 2, The Witcher 3 auch Morrowind hinzu. Das Spiel hat mich ein Jahr meines Lebens doch sehr in Anspruch genommen. Wobei das Levelsystem mich nicht mehr überzeugt). Und würde auch hier die Hexerromane empfehlen. Die sind allerdings in auktorial gemixt mit personalen Elementen geschrieben. Das funktioniert, da beides eine gewisse Distanz hat. Nur wenn man etws Innenleben bzw. die Perspektive vom Hexer benötigt, um ein Drama ... usw. zu verstehen, nachempfinden zu können wird in die Personale gewechselt. Zumindest empfinde ich es so.

    Generell finde ich es aber schön und gut nicht den Erwartungen zu entsprechen.
    Nein das war ich nicht.
    Ach so, das!
    Ja, das war ich.

    Kontakt: administrator@wortkompass.de

    Kommentar


    • Peter
      Peter kommentierte
      Kommentar bearbeiten
      weltatlas

      Wenn man es schafft stringent beim DeepPoV zu bleiben, sehe ich zwar Unterschiede, aber keinen Dimensionssprung beim Erleben der 1. oder 3. Person.
      Da ich mehrere Handlungsstränge habe, die sich auf einen gemeinsamen Klimax hinbewegen, und ich mehrere Ich-Perspektiven in einer einzigen Geschichte nicht mag, werden die Nebenstränge, bzw. die Hauptfiguren der Nebenstränge ganz klar in der 3. Person geschrieben. Ich bin mir nur unsicher, wie ein Wechsel von 1. auf 3. Person auf Leser wirken kann. Wahrscheinlich gehe ich widerwillig zur 3. Person über.

      Ankh

      Hieße das nicht, dass ein Geschichte, die in der Ich-Perspektive beginnt, keinen zweiten Erzählstrang bekommen darf, in dem die Protagonistin nicht körperlich präsent ist?
      Vielleicht einen Entwicklungsbogen für den Antagonisten?

    • weltatlas
      weltatlas kommentierte
      Kommentar bearbeiten
      Peter, an den DPoV hatte ich auch kurz gedacht. Vermutlich müsste ich es lesen, um wirklich beurteilen zu können, wie es auf mich als Leser wirkt.
      Aus Erfahrung kann ich nur sagen, das es mich mit Fragezeichen in den Augen zurücklassen würde.

      Aber, probieren geht über ... nachfragen.

    • Ankh
      Ankh kommentierte
      Kommentar bearbeiten
      Peter Ich würde in einer Geschichte, die ich in Ich-Perspektive beginne, auch keinen zweiten Erzählstrang aus einer anderen Perspektive dazunehmen. Das geht für mein Gefühl eben an der Ich-Perspektive vorbei, die sich um *eine* Person dreht die *ihre* Geschichte erzählt. Klar kann es funktionieren und vermutlich gibt es auch Beispiele, wo es gut geklappt hat. Ich persönlich würde es trotzdem nicht machen, weil es sich einfach falsch anfühlt.

    #8
    Wenn man es sprachlich kann, kann man einen zweiten Icherzähler einbinden, aber sie müssen sich deutlich abgrenzen.

    Kommentar


      #9
      Danke für euren Input, hat mir bei der Entscheidungsfindung geholfen.

      Ja, ich werde in die 3. Person wechseln (schweren Herzens, weil ich gerade zwei Schreibprojekte habe, eines in der 1. und eines in der 3. Person. Macht den Umstieg etwas holpriger.)

      Nein, ich werde mir keine PS4 oder ähnliches kaufen und mit dem Zocken anfangen.
      I love deadlines. I like the whooshing sound they make as they fly by.

      Douglas Adams

      Kommentar


      • Alys II.
        Alys II. kommentierte
        Kommentar bearbeiten
        Finde ich fast schade. Mich hätte das interessiert zu lesen.

      #10
      Ich möchte mich Alys II. anschließen, dass eine Mischung aus 1. und 3. Person durchaus funktionieren kann, wenn man gezielt damit arbeitet. Ich hatte es auch schon in zwei Büchern gelesen, wo es jeweils zwei PoVs gab: Einen in der ersten Person, an dem man als Leser sehr nache dran war. Und einen zweiten PoV in dritter Person, der etwas distanzierter wirkte.

      Deswegen bin ich der Meinung, dass man es durchaus machen kann, wenn man es als Stilmittel bewusst einsetzt und nicht nur aus Bequemlichkeit macht


      edit: Mark Lawrence schreibt übrigens auch Fantasy aus der Ich-Perspektive, und es passt einfach wunderbar zur Geschichte und dem Stil.
      »Elezeis Blut schien in Aufruhr zu sein und brannte unerwartet kalt durch ihren Körper. Es war ein Gefühl, das nach Zerstörung dürstete.« – Blutgesang

      Kommentar


        #11
        Auch wenn du deine Entscheidung bereits getroffen hast, schließe ich mich der großen Mehrheit mal nachwirkend an Ein Buch aus der Ich-Perspektive wirkt auf mich immer wie eine direkte Erzählung, eine Art Tagebuch oder "gefangen sein im Protagonisten". Wenn da eine Perspektive in der 3. Person dazukommt, dann wirkt es auf mich unvollständig und auch die Ich-Perspektive nehme ich nicht mehr so richtig ernst.
        Derweilen ist auf dem Feld schon alles gewachsen, bevor die wussten, warum und wie genau es gedeiht. - Franziska Alber

        So nah, so fern.

        Kommentar


          #12
          Ich springe auch nochmal nachträglich rein und würde gerne anmerken, dass es sehr wohl Bücher gibt, bei denen so eine Mischung funktioniert.
          Als Beispiel nenne ich gerne eine meiner absoluten Lieblingsreihen: Bartimäus von Jonathan Stroud. Ist wohl eher bei Urban Fantasy einzureihen, oder so, aber es funktioniert. Sehr gut sogar. Und man gewöhnt sich innerhalb kürzester Zeit an die doch sonst eher ungewöhnliche Form, die anfangs auch noch Zeitsprünge zwischen den PoV beinhaltet, soweit ich mich erinnern kann.

          Kommentar


          • Zwielicht
            Zwielicht kommentierte
            Kommentar bearbeiten
            Das ist auch mein Beispiel. Und ich bleib dabei: Ich fand den POV-Mix extrem anstrengend, aber das Buch war trotzdem gut (weil Bartimäus einfach klasse ist ). Gewöhnungseffekt ist nicht eingetreten, es war immer wie ... mitten in der Story drin, dann wieder raus. Wieder rein, wieder raus. Baaaaah
        Lädt...
        X
        Um unsere Webseite für Sie optimal zu gestalten und fortlaufend verbessern zu können, verwenden wir Cookies. Durch die weitere Nutzung der Webseite stimmen Sie der Verwendung von Cookies zu. Weitere Informationen zu Cookies erhalten Sie in unserer Datenschutzerklärung