Komplexe Romane mit mehreren Handlungssträngen und mehreren Perspektivträgern können sehr spannend sein. Leider ist diese Art von Roman aber gar nicht so einfach zu schreiben.
Der Wechsel von Perspektive und Handlungsort erschließt sich dem Leser meist von selbst, auch ohne Floskeln wie „Was währenddessen geschehen war“. Trotzdem verwenden viele Autoren gerne unterstützend Orts- und Datumsangaben am Kapitelanfang.
Unabhängig davon, ob man eine Szenenreihenfolge plottet, oder eine schon niedergeschriebene Szenenfolge überarbeitet: wenn man sie für den Roman die endgültige Reihenfolge bringt, dann stellt man oft fest, dass die streng chronologische Reihe nicht unbedingt die ist, die auch am angenehmsten zu lesen ist.
Fünf Szenen hintereinander mit Jim auf Schatzsuche sind langweilig, obwohl sie jede für sich spannend und wichtig sind und sich alle am gleichen Vormittag abspielen. Der Leser will trotzdem zwischendrin mal an Mike erinnert werden, der daheim auf der Ranch arbeitet – nur leider wird Mike erst am nächsten Tag wieder aufregende und berichtenswerte Abenteuer erleben.
Wie handhabt Ihr das?
Habt ihr ein festes Schema, wann ihr zu welchem POV-Charakter wechselt, und versucht die Chronologie der Geschichte dem anzupassen?
Oder erzählt Ihr streng chronologisch, und wenn das bedeutet, dass sich Dutzende Jim-Szenen abspielen, bevor Mike mal wieder dran kommt, dann ist das Euch auch egal?
Oder habt Ihr einen eleganten Mittelweg zwischen den beiden Ansätzen gefunden?
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