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Mittwochsfrage #75: Lesen in anderen Sprachen

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    #16
    Mir fällt das Schreiben in einer Sprache schwerer, wenn ich vermehrt eine andere lese. Das geht mir schon innerhalb der gleichen Sprache so, wenn ich zwei völlig andere Ebenen gerade jonglieren muss. Zum Beispiel fällt es mir sehr schwer zwischen Literaturwissenschaftlicher Literatur, die ich lese und die ich meist furchtbar gestälzt und absichtlich unverständlich finde, und meiner Schreibstimme zu wechseln. In solchen Studienarbeitszeiten finde ich gar nicht in meine Romane rein. Wenn ich viel Goethe und so lese, werden meine eigenen Sätze wieder deutlich länger.
    Genauso geht es mir bei Fremdsprachen erst recht solchen, in denen ein anderer Stil bevorzugt wird. Ich bin der Meinung, auf lange Sicht bereichert jede Bildung mein Schreiben, aber beiden in der gleichen Phase zu tun, finde ich schwierig.

    Interessant wird es dann beim Übersetzen. Da ich gerade in Irland bin, spreche ich viel Englisch und viel Deutsch (der Großteil der Austaschstudenten sind Deutsche). Beim sprechen macht mir das keine Probleme, aber mein Unterricht ist vollständig auf Englisch und dann habe ich einen Germanistikmasterkurs in der Mitte der Woche in dem wir deutsche Literatur wie Thomas Mann in Englisch übersetzen. Das ist schon extrem schwierig, weil Englisch zwar von Deutsch abstammt und ich sowohl Mittelhochdeutsch als auch Mittelenglisch hatte und damit den Entwicklungsweg recht gut nachvollziehen kann, aber die Struktur eben doch sehr unterschiedlich ist.
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      #17
      Ich lese eigentlich nicht viel im Original. Bei mir wäre es ohnehin nur Englisch, weil mein Japanisch zu schlecht ist fürs Lesen von Büchern und beim Französischen verhält es sich genauso (nicht dass mir gerade auf Anhieb französisch-sprachige Autoren einfielen, deren Werke ich unbedingt auf Franzöisch lesen möchte. Abgesehen von kleinen Prinzen). Im Englischen gibt es aber schon das eine oder andere Werk, das ich sehr gerne im Original gelesen habe. Das aktuelle Buch von Rachel Joyce (The Music Shop) gehört dazu, auch wenn die deutschen Übersetzungen von ihren Büchern immer sehr gut sind. Und Oscar Wilde. Dorian Gray, das Gespenst von Canterville und vieles mehr. Sehr gern auf Englisch. Da ich allerdings nicht so viel fremdsprachlich lese, beeinflusst mich das auch nicht sonderlich. Ich kann da gut deutsche und englische Formulierungen trennen.

      Anders als bei deutschsprachigen Büchern, von denen ich mir stilistisch bzw. technisch (Charaktere, Story, ...) ab und an eine Scheibe abschneide *g*

      Serien und Filme im Original zu schauen, ist da schon eine ganz andere Hausnummer. Ich gucke gern deutsche Synchros, aber auch ganz gern mal einen Film im Original. Dann aber oft auch mit Untertiteln. Bei japanischen Filmen/Anime schaue ich generell auf Japanisch mit Untertiteln. Ausnahme sind die Studio-Ghibli-Filme, die eine wunderbare deutsche Synchro haben. Bei englischen Filmen oder Serien kommt es drauf an. Disneyfilmen (oder Pixar/Dreamworks etc.) sind kein Problem, da brauche ich logischerweise keine Untertitel. Aber … Sherlock, zum Beispiel, kann ich nicht ordentlich auf Englisch schauen, ohne das Gesprochene im Untertitel mitzulesen. Mein Hörverständnis ist allgemein recht schlecht, aber wenn ich mitlesen kann, ist alles gut. Von daher … es kommt ganz drauf an, was es für ein Film oder eine Serie ist. Übrigens haben die ganzen Bud Spencer und Terrence Hill Streifen durch die deutsche Synchro ja so sehr an Witz und Charakter gewonnen, dass die Macher (und andere Synchronstudios) das übernommen haben. Wäre dem nicht so gewesen, wären die Filme wohl nicht so krass zum Kult geworden, wie sie nun mal sind. Bei Ice Age war es mit Otto ja auch so, dass er dem Faultier Sid so eine eigene Note verpasst hat, dass das Original in den folgenden Filmen angepasst wurde. Ich finde, Filme und Serien können durch eine deutsche Bearbeitung sehr gewinnen. Außerdem sind sie für mich auf Deutsch auch einfacher nebenbei zu schauen. Aber nur wenn die Synchronstudios gute Arbeit leisten
      Wartest du dort hinterm Horizont? Schmiegt die Erde sich so müde an das Himmelreich? Sturm zieht auf mit dunkler Wolkenfront. Ganz egal wie schnell ich lauf, der Abstand bleibt doch gleich. Die alte Sehnsucht ist mein einziger Begleiter. Und trotzdem steh ich auf und gehe taumelnd weiter. — ASP, Ziel

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