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Mittwochsfrage #73 - Zeit und Raum

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    Mittwochsfrage #73 - Zeit und Raum

    Aus welchem Grund spielt Euer Romanprojekt in der Vergangenheit/Gegenwart/Zukunft und dort, wo er eben spielen?
    Bei mir ist es so, das ein Projekt in der Gegenwart spielt, da ich die aktuellen technischen Errungenschaften für meinen Plot brauche (Handy, Laserpointer, PC ...). Ein anderer spielt in einem fiktiven Mittelalter. Warum? Tja, wohl nur wegen der Athmosphäre. Theoretisch könnte er auch in der Gegenwart oder Zukunft spielen. Aber von der Zukunft habe ich keine Ahnung und ich müsste dann futuristische Waffen bemühen und müsste die Technik dahinter recherchieren und gedanklich zusammen pappen und erklären ohne das es zu Infodump wird.
    Räumlich spielt das eine Projekt teilweise in Berlin und "jwd" und das andere spielt ... wo anders ... ein ausgedachtes Land irgendwo in den gemäßigten Breiten. Beide Projekte haben den Vorteil: Ich kann mich nicht verhauen mit Stadt- oder Straßennamen, die ich vielleicht erwähnen müsste, was wiederrum Rechercheaufwand ist, denn auf einer falschen Karte möchte ich meine Protas nicht rumlaufen lassen und auf einer weißen "och, ich erwähne so gar nicht, wo sie sich befinden" auch nicht. Persönlich brauche ich den Ort, um auch mich einzuorten und somit ein Bild zu haben. Wobei mir als Ort sogar ausreicht zu wissen das es eine urbane Gegend oder ein Wald ist.



    Also: Warum habt Ihr Euch für diese Zeitepoche und diesen Ort entschieden? Persönliche Vorliebe, Zufall, Athmosphäre? Gibt es Schwierigkeiten mit dieser Zeit/Raum (Bspw. großer Rechercheaufwand ...)? Was gefällt Euch an dieser Zeit/Raum und könnte Euer Roman nicht auch gegenwärtig spielen oder im viktorianischen England?
    Nein das war ich nicht.
    Ach so, das!
    Ja, das war ich.

    Kontakt: administrator@wortkompass.de

    #2
    Ohm. Da ich jetzt mehr oder weniger zufällig auch zum Weltenbau gekommen bin, mache ich hier mal mit.

    Mein Techniklevel hat einige Elemente, bei denen es unserer Technik voraus ist, aber es ist recht ähnlich zu unserem. Als Kontrast dazu habe ich die Kultur an das antike Rom angelehnt, mit Senat, Sklaven, und römischen Gebräuchen. Die Gesellschaft hat eine strenge Hirarchie, je höher je römischer, und zum buchstäblichen Rand hin geht es Richtung multikulti. Umgeben ist das Ganze von einem fremden Planeten voller Insektenwesen.

    Das Techniklevel richtet sich nach den Bedürfnissen des Plots. Der Rest richtet sich nach den Bedürfnissen der Stimmung. Ich bin ziemlich schnell (gleich bei den ersten paar Sätzen) auf die Idee eines modernen Roms gekommen, weil ich eine Zahl von aus der Stadt ragenden Arkologien brauchte, und mir fielen die sieben Hügel Roms ein, und das habe ich dann genommen und durchgezogen. Das kulturelle Zentrum heißt dann eben Forum, die Frisuren der Bürgerinnen sind aufwändige Flechtfrisuren, und die Städte ganz kreativ "NeoRome" und "New South Portia" (mit Namen war ich schon immer mies).

    Natürlich bringt das Rechercheaufwand mit sich, aber der wiederum auch neue Ideen. Wusstet ihr, dass man in Rom die Geister seiner Ahnen vererbt hat? Und wenn das Erbe einkassiert wurde, dann musste sich der Schuldeneintreiber um die Ahnengeister kümmern ... Keine Ahnung, ob und wie ich das einbaue, aber jedenfalls macht es mir Spaß, solche Dinge zu entdecken. Und dadurch, dass die Geschichte nicht im echten Rom spielt, sondern nur in einem vagen Abklatsch auf einem fremden Kolonieplaneten, muss ich es nur so genau nehmen, wie es mir gefällt, und den Rest baue ich so, wie ich es brauche. Ein Grund, weswegen ich zukünftige Settings lieber mag als vergangene

    Gegenwärtig könnte die Geschichte nicht spielen, dazu sind die nötigen gesellschaftlichen Rahmenbedingungen zu anders. Theoretisch könnte sie mit einigen Änderungen tatsächlich im antiken Roms spielen, aber siehe Punkt Recherche. Außerdem gefällt mir der wilde Mix besser.
    Poems are never finished.
    Just abandoned.

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    • Gast-Avatar
      Gast kommentierte
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      Welche meinst du? Die, die vorher da war? Es ist kein Buch, sondern ein Film: Apocalypto von Mel Gibson

    • Ankh
      Ankh kommentierte
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      Achso, nee. Davon lass ich mich nicht abhalten XD

    • Gast-Avatar
      Gast kommentierte
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      Ankh - Normalerweise nicht, aber die Parallelen waren zu groß.

    #3
    Meine Rapper-Dämonen-Geschichte spielt in Detroit der 90er und 00er Jahre. Da der Hauptcharakter in großem Maße auf Eminem aufbaut und das sowohl Zeit und Ort seines Lebens/Erfolges ist, macht das einfach Sinn. Die Stadt und die Zeit sind wichtige Punkte, wieso Eminem die Musik macht, die er macht, die Texte schreibt, die er schreibt und den Erfolg hat, den er hat. Zu einer anderen Zeit oder an einem anderen Ort wäre er nicht mehr er und seine Musik nicht mehr seine Musik. Es muss für meine Geschichte also diese Zeit und dieser Ort sein.

    Für meinen Tödchen-Zyklus habe ich mit Zufall und Recherche festgelegt, dass es auf slawischem Boden zwischen 879 und 1879 spielt. Wie sehr das für den Leser von Bedeutung ist, sei mal dahingestellt. Zeit verliert irgendwann Bedeutung, wenn die Geschichte einer Figur über Jahrhunderte spannt. Die Orte sind meist nur Bühnenbilder, damit die Figuren nicht im luftleeren Raum stehen. Obwohl ich mir immer die Müge mache und viel recherchiere, einen Ort mit Bedeutung für die Figuren zu finden und seine geographischen Eigenschaften zumindest plausibel klingen zu lassen.

    Für andere Geschichten und Kurzgeschichten ist Ort und Zeit meist bereits Teil der Idee. Ich musste noch nie über eine Geschichte brüten und mir Ort und Zeit aus dem Ärmel ziehen. Die sind einfach da. Ich brüte manchmal, um meinen wirren Ideen ein System zu geben, damit ein Leser dem folgen kann, aber in der Idee sind Ort und Zeit bereits verankert. Ohne kann ich mir meine Ideen nicht (bildhaft) vorstellen.
    Ayo, my pen and paper cause a chain reaction
    to get your brain relaxin', the zany actin' maniac in action.
    A brainiac in fact, son, you mainly lack attraction.
    You look insanely whack when just a fraction of my tracks run.

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      #4
      Die meisten meiner Projekte spielen hier und jetzt, einfach, weil es mir ein wenig Recherche erspart. Staatsformen, Gebräuche, Alltäglichkeiten sind mir geläufig. Was fremde Länder anginge, würde ich wahrscheinlich auf von mir bereiste zurückgreifen, auch wenn touristische Eindrücke nicht mit dem tatsächlichen Alltag übereinstimmen und ich eventuell tiefer eintauchen müsste und wollte. Gleichzeitig fühle ich mich in einem fiktiven Setting, obwohl es in der "Realität" spielt, nicht an reale Verhältnisse sklavisch gebunden, ich schreibe jedenfalls derzeit keine Reiseführer (und auch da kenne ich zwei, drei fiktive).
      Ein Projekt spielt in der Zukunft; dabei ist es kein SciFi-Thema und kein SciFi-Roman. Ich verwende das Bild einer erdfernen, technologisierten Welt, damit mein Prota auf die Erde und zur Menschlichkeit zurückfinden kann. Daher mache ich mir wenig Gedanken, wie genau die Lebenserhaltungssysteme der Raumstation funktionieren, solange sie funktionieren und ggf zerstört werden können. Auch um die Waffen- und Antriebstechnik kümmere ich mich wenig (aber nicht gar nicht), weil das nicht mein Thema ist. Natürlich gehört das zur Staffage, genau wie Teddybären auf dem Bett eines Kleinkinds, aber auch da frage ich mich nicht, wie die Herstellung von Brummel und Mummel abläuft, wenn ich davon lese (wenn es nicht Thema der Geschichte ist, wie Teddybären zusammengetackert werden).
      Ein Projekt wird in einem Teslapulp-Setting in einem fiktiven kaiserlichen Berlin spielen, davor habe ich allerdings Respekt, obwohl es nicht einmal -punk, sondern nur -pulp werden soll. Auch wenn historische Fakten dabei nur grobe Orientierungspunkte sind, will ich die wenigstens einigermaßen berücksichtigen, weil ich sie plot- und nicht nur atmosphärenrelevant in die Story einflechten will. Daran reizt mich einfach alles. Retro ohne Verpflichtung zur historischen Überkorrektheit, Technik zum Herumspielen, soziale Brennpunkte, spinnerte Story. Schön!

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        #5
        1866 - Die Cholera-Morde spielt 1866, weil da die größte Cholera-Epidemie in Erfurt grassierte. (Das klingt einleuchtend) Erfurt ist es, da eben dieses Ereignis mit dem Deutschen Krieg zusammenfiel und das unheimlich dienlich für die Geschichte ist. Außerdem kann ich direkt vor Ort (bspw. Stadtarchiv) recherchieren, kenne die Stadt sowie die Umgebung und hoffe daher, dass es authentischer wirkt, als hätte ich das Medzilaborce des 14. Jahrhunderts genommen.

        P.S. Inspiriert wurde ich eigentlich von Dan Simmons' Buch "Drood", welches im viktorianischen London zur Zeit von Charles Dickens spielt. Ich war sehr beeindruckt von der Atmosphäre, die er in diesem Buch geschaffen hat und dachte "schade, dass es so etwas nicht für hiesige Städte gibt". Na ja, dann recherchierte ich ein wenig im 19. Jhd. von Erfurt herum und ... täddäh ... So war das also.
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          #6
          An die Vergangenheit habe ich mich noch nicht so richtig herangewagt, ansonsten bin ich offen für alles, vielleicht wage ich mich auch in die Geschichte vor.

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            #7
            Das ist eine gute Frage - ich habe erst kürzlich festgestellt, dass manche Geschichten auch in einem ganz anderen Setting als dem ursprünglich angedachten erstaundlich gut funktionieren. (Eine Kurzgeschichte, die ursprünglich im Setting Kolonialzeit / Arktis & Kenya gespielt hat, ist für die Biomechanomicon-Ausschreibung kurzerhand zu Sci-Fi / Eisplanet & Minenasteroid geworden - und ist dadurch sogar besser geworden.)

            Generell suche mich mir das Setting aber ganz banal erst nach der Atmosphäre aus, die ich vermitteln will, und dann überlege ich, ob ich vom Plot her irgendwelche Einschränkungen brauche. Der Rest ergibt sich dann von selbst:
            Bei meinem derzeitigen Hauptprojekt wollte ich eine Welt, die technisch dem im Fantasy-Genre leider so häufigen Pseudomittelalter überlegen ist, in der aber Reisen und das Übermitteln von Nachrichten immer noch aufwändige Angelegenheiten sind. Und ich brauchte eine Welt, in die ich mich gut einfühlen kann, was Klima, Landschaft etc betrifft. Damit bin ich ziemlich schnell bei der europäischen Renaissance als Inspiration gelandet. Nur ohne das südländische Flair, sonst ist es zu sehr geklaut bei Witcher (Toussaint) oder DSA (Horasreich, Almada).

            Und es passiert mir ganz oft, dass mir ein Setting einfällt, aber erstmal kein Plot dazu...
            Always avoid alliteration.

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              #8
              Die meisten meiner Geschichten spielen in der Gegenwart. Warum? Ganz einfach, da ich wenig Lust an geschichtlichen Kram habe und es somit einiges leichter Macht. An der Zukunft und den technischen Errungenschaften habe ich noch weniger Interesse. Daher gibt es auch nur noch eine Geschichte, die ein mittelalterliches Setting hat an einem fiktiven Ort. Da war es der einzige Grund, da ich keine Schusswaffen in der Geschichte haben wollte.
              Der Ort ist meist, wenn er nicht fiktiv ist, irgendwo in Deutschland, aber zumindest in Europa. Warum weit reisen, wenn es doch auch hier viel Brauchbares gibt? ^^
              Daher sind meine Entscheidungen was Zeit / Ort anbelangt meist persönliche Vorliebe, dazu noch wenig Rechercheaufwand. Wenn es der Atmosphäre bzw. das Setting es nicht anders zulässt, dann weiche ich auch mal "zähneknirschend" davon ab.

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                #9
                Während ich so die Antworten der anderen lese, kommt mir ein Gedanke: Zeit und Ort (für mich zumindest) lassen sich von meinen Interessensgebieten ableiten.
                Wie gesagt, großer Eminemfan: Detroit, 90er/00er
                Ich lerne Russisch: slawisches Verbreitungsgebiet
                Ich bin ein großer Enthusiast von Geschichte: Rurik Dynastie, Hanse (neue Projektidee von mir), Ghengis Khan (meine Nomadengeschichte)

                Alles, wofür ich mich interessiere, findet irgendwie Eingang in mein Schreiben. Meist ist es banal "das ist cool/das inspiriert mich" und ich denke, deswegen sind Zeit und Ort bei mir bereits so tief in die Idee verankert. Ich sehe das an meiner neuen Projektidee, wie ich Ideen entwickle und ich weiß schon Ort, Zeit, Magiesystem und den linguistischen Hintergrund - aber Figuren hab ich noch nicht, nur Platzhalter und einen Plot oder Handlung hab ich so noch überhaupt nicht. Ich will zwar sagen, das ist selten für mich, aber ich habe den schleichenden Verdacht, dass mir das häufiger passiert. Wenn ich mir selbst ein Projekt pitche, ist der Plot selten ein Teil davon. Mein erster Impuls ist zu sagen, Jan, du bist ein schlechter Schriftsteller, aber da ich fest glaube, dass sich alle Geschichten auf eine handvoll basaler Konzepte destillieren lassen und grundsätzlich immer das gleiche erzählt wird, tangiert mich das irgendwie wenig.

                Was ich eigentlich sagen will: Mein Wissen über andere (vergangene) Zeiten und Orte ist der kreative Pool, aus dem ich meine Ideen schöpfe. Deswegen steht das bereits früh im Leben einer Idee fest. Ich will etwas über die Zeit, den Ort, diese Kultur schreiben und dann muss die Geschichte auch dort angesiedelt sein. Meine Arbeitsweise macht dieses Wissen unabdingbar.

                Und ich lese hier, andere arbeiten anders (glücklicherweise) und deswegen entscheiden sie anders oder später, wo und wann eine Geschichte spielt.
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                  #10
                  Als ich mit dem Schreiben anfing, wollte ich, angespornt, vielleicht auch verdorben von diversen "ähnlichen" Büchern unbedingt eine Fantasygeschichte schreiben, so richtig mit Fabelwesen, Zauberei, fiktiven Welt etc. Diese Zeit ist vorbei und daransetzen werde ich mich so schnell nicht wieder daran, wenn überhaupt. Auch aus dem Gedanken heraus, dass es davon ohnehin zuviel gibt. Auch meine Geschichten sollten im Mittelalter spielen, also Leben, Umfeld, Arsenal an Waffen, Schiffe etc. Wobei ich mich heutzutage ohnehin frage, was bei so vielen Schreibern und Lesern solcher Büchern daran den Reiz ausmacht. Nüchtern/realistisch betrachtet war das Mittelalter immerhin ein dunkle, schmutzige, todbringende Epoche in der Menschheit, erst recht in Mitteleuropa. Eine Epoche des Rückgangs.

                  Wenn ich zum Schreiben komme und zum Erfinden von Geschichten sind sie beinahe ausschließlich in der heutigen Zeit angesiedelt. Einfach aus der Bequemlichkeit heraus. Man kennt das Leben wie es ist und was man dann noch braucht, recherchiert man nach. Wobei der Umfang der Recherche sich dabei, meiner Meinung nach, in der Regel im erträglichen Maße hält. Was das Problem mit Straßennamen, bekannten Plätzen angeht, das umgehe ich, indem ich explizite Beschreibungen weglasse. Eine Stadt ist eine Stadt, Straße ist Straße, Haus ist Haus. Die Menschen und deren Problemen sind ja doch dieselben.
                  Warum also ausgerechnet die heutige Zeit? Interesse und Bequemlichkeit...

                  Die Vergangenheit habe ich hinter mir, auch aus literarischer Sicht, die Zukunft in Richtung Sci-Fi war nie mein Ding. Stand aktuell: ich bleibe in der heutigen Zeit, wobei ich es mir aber nicht nehmen lasse, ab und an doch in die Fantasie abzugleiten...

                  It's my life, don't you forget, caught in the crowd, it never ends! (Talk Talk)

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                  • In-Genius
                    In-Genius kommentierte
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                    Die Zeit zwischen 500 und 1500 (ungefähr "Mittelalter") ist nur in Europa so düster und schmutzig und rückständig, der Rest der Welt war zu dieser Zeit mit Zivilisation, Wissenschaft und künstlerischen Höhen beschäftigt. Es ist schade und ein wenig unsinnig, unsere Zeiteinteilung als Universale zu benutzen. Meist lese ich solche "europäisches Mittelalter"-Settings nicht, eben weil ich die anderen Länder und Kontinente zu dieser Zeit viel spannender finde.

                  #11
                  Meistens spielen meine Geschichten möglichst zeitlos. Indem beispielsweise Hightech nicht näher beschrieben wird. Handys waren schon Handys als sie noch Antennen hatten und sind es auch noch, wenn sie kleine Plättchen mit Lichtbildschirm oder Animation oder sonst was sind. Autos waren schon Autos als sie grade keine Kutschen mehr waren und sind es auch noch, wenn sie keine Räder mehr brauchen, usw.. Ähnlich halte ich es auch meistens mit dem Ort, ich beschreibe ihn zwar, aber welches Land das dann tatsächlich ist, ist meist schwer zu erkennen. Die Klimazone ist klar und die Kulturrichtung, aber das war's dann auch. Warum genau ich das so handhabe, weiß ich auch nicht. Wahrscheinlich weil ich eine exakt verortete Geschichte eingeschränkt finde, sofern Ort und Zeit nicht handlungsrelevant sind. Handlungsrelevant hatte ich sowohl schon Vergangenheit (Ägypten, weil es um eine Pharaonenfrau ging, Mittelalter/frühe Neuzeit oder 18. Jahrhundert, weil ich es mag), als auch Zukunft (weil sich die Welt von unserer Welt als Ausgangspunkt verändert hat).
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                    #12
                    Mein aktuelles Projekt spielt in Japan, genauer in Tokyo. Zumindest hauptsächlich. Und das nicht nur, weil meine beiden Protagonisten Japaner sind, sondern weil ich einfach Japan liebe und auch schon dort war und die Atmosphäre dort liebe. Außerdem ist das für mich auch ein bisschen Urlaub im Kopf *g* Es ist aber längst nicht so, dass ich meine Geschichten immer aufgrund meiner persönlichen Vorliebe nach Japan verfrachte. Theoretisch hätte die Geschichte auch in Berlin oder in Russland oder wegen mir auch in Brasilien spielen können. In Tokyo/Japan kenne ich mich aber ein bisschen aus und das Setting sowie das Mindset der Bevölkerung passt einfach zu dem, was ich schreiben will. In Berlin hätte ich das Ganze definitiv auch ansiedeln können (dann wären die beiden vermutlich keine Japaner geworden), da kenne ich mich auch aus und ich mag es, durch die Örtlichkeit Atmosphäre zu erschaffen. An anderen Orten kenne ich mich nicht gut genug aus, um sie als Handlungsort zu nehmen, zumindest für längere Geschichten. Und den Ort so gar nicht zu definieren, das wollte ich nicht. Bei Kurzgeschichten ist das anders. Da habe ich manchmal gar keinen definierten Ort, manchmal spielen sie in Deutschland, mal in Italien, Schlesien, Frankreich, Österreich oder an einem unbenannten Ort mit fantastischer Note. Für kürzere Sachen recherchiere ich dann oft nur minimal – sodass es für die Atmosphäre reicht, aber nicht zu konkret wird. Oder ich verlass mich einfach auf meine Erinnerung, wenn ich mal vor Ort war.

                    Da meine Geschichten meist in der Gegenwart spielen, habe ich wenige Probleme mit dem Rechercheaufwand o.ä. Allerdings hatte ich auch schon mal ein historisches Setting (etwa die Zeit des zweiten Schlesischen Krieges von Friedrich II. (1744/1745 ff.)), wofür der Rechercheaufwand natürlich recht gewaltig ist. Die Geschichte ist auch nicht abgeschlossen, aber zu 100% aufgegeben habe ich sie noch nicht *g*


                    "könnte Euer Roman nicht auch gegenwärtig spielen oder im viktorianischen England?"
                    Ich musste schmunzeln bei dieser Eingangsfrage, denn im Rahmen einer Charakter-Challenge in einem anderen Forum wurde als Zusatzaufgabe gestellt, den Charakter und das ganze Setting mal in ein alternatives Universum zu verlagern. Und das hab ich durchaus wörtlich genommen, denn ich habe Minoru auf einen anderen Planeten eiiiinige Jahre in der Zukunft geschickt. Hat Spaß gemacht Theoretisch könnte die Geschichte auch dort spielen, aber mir wäre das auch zu viel, auf Dauer zu recherchieren, wie technische Details jetzt aussehen und sich vermutlich entwickeln werden und überhaupt und sowieso. Ich glaube, um da eine gute Grundglaubhaftigkeit zu haben, wäre mir das zu viel vor dem Schreiben zu recherchieren und zu planen …
                    Wartest du dort hinterm Horizont? Schmiegt die Erde sich so müde an das Himmelreich? Sturm zieht auf mit dunkler Wolkenfront. Ganz egal wie schnell ich lauf, der Abstand bleibt doch gleich. Die alte Sehnsucht ist mein einziger Begleiter. Und trotzdem steh ich auf und gehe taumelnd weiter. — ASP, Ziel

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