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Mittwochsfrage #72: Der einsame eigensinnige Autor

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    Mittwochsfrage #72: Der einsame eigensinnige Autor

    Das Bild vom Autor besteht auch aus Klischees. Autoren sind diese Lebewesen, die in ihrem Stübchen hocken, Alkohol trinken, 36 Stunden ohne Pause schreiben und am Ende dem Verlag das Manuskript auf einer 120 Fuß langen Tapetenrolle anbieten. Wenn ich an "den Autor" denke, fallen mir Ernest Hemingway, Jack Kerouac oder Dazai Osamu ein.

    • Was ist für euch der Prototyp vom Autor? Was für ein Autor wärt ihr gern?
    • Glaubt ihr, dass es heutzutage möglich ist, als Autor im stillen Kämmerlein zu bleiben und nur frische Luft zu schnappen, wenn man sich mit dem Verleger trifft? (Frische Skype-Luft zum Beispiel.)
    • Wie sehr muss man sich den Wünschen der Verlage beugen? Wo hören für euch Kompromisse auf, wo fängt Verbiegen an?
    • Wie sehr muss man als Autor bei der eigenen Vermarktung mitmachen? Wie sehr muss man in den Social Medias vertreten sein? Braucht man unbedingt eine eigene Webseite?
    • Gehört es zum Autorenleben, sich unter die Menschen zu mischen – also auf literarischen Veranstaltungen zu sein?
    • Ab wann ist ein Autor eine Person öffentlichen Lebens?
    • Fallen euch noch mehr Gedanken ein, die ihr uns mitteilen wollt?

    #2
    Die aufgezählten Autoren gehen alle in eine Richtung, beim Japaner habe ich nachschauen müssen. Sie schrieben meist autobiografisch und stellten sich damit in den Vordergrund. Sie wären wahrscheinlich bei Facebook.
    Ansonsten jeder nach seiner Fason. Die beste Inszenierung ist die, die einem am nächsten kommt. Manche drängen sich in den Vordergrund (beispielsweise Hemingway, Stuckrad-Barre), andere verschwinden hinter ihrem Werk, dazu zählen Elena Ferrente, Walter Moers und Thomas Pynchon, übrigens auch eine Inszenierung. Mir sind die letzteren persönlich näher.
    Und manchen würde ich eher zu mehr Zurückhaltung mahnen.
    Zuletzt geändert von Milch; 25.07.2018, 16:58.

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      #3
      Es gibt ein Foto von Neil Gaiman, auf dem er in einem Theater als Zuschauer zu sehen ist. Es ist nach der Vorstellung, der Raum leert sich, nur er sitzt noch da und kritzelt eifrig was in sein Notizbuch. Er hat es auf Facebook veröffentlicht mit dem Kommentar "That is how books are made." - Und genau das ist für mich der Prototyp des Autors. Jemand, der von seinen Geschichten besessen ist. Der immer ein Notizbuch bei sich hat, um Gedankenblitze schnell festhalten zu können.

      Ach ja, und das hier ist für mich auch ein Autoren-Klischee: http://www.dorktower.com/2018/05/29/...ower-29-05-18/

      Zu den anderen Fragen:

      Ja, ich denke schon, dass es auch heutzutage immer noch möglich ist, im stillen Kämmerlein zu sitzen und die Öffentlichkeit zu meiden. Sogar, bei der eigenen Vermarktung gar nicht mitzumachen.
      Es gibt Beispiele für Leute, die das erfolgreich durchziehen - Elena Ferrante, Patrick Süsskind, Jean-Luc Bannalec. Allerdings muss man bei den drei Beispielen einschränkend sagen, dass sie alle schon irgendwie Kontakte in der Literaturszene hatten und dass in allen drei Fällen das Mysterium um ihre Person als Kult und damit Werbung aufgebaut wurde.

      Generell glaube ich aber, dass eine gewisse Bereitschaft, sich unter die Menschen zu mischen und "präsent" zu sein zum Autorenleben dazugehört. (Vielleicht nicht so sehr, wenn man unter Pseudonym pornographische Einhandliteratur veröffentlicht...)
      Auf Messen und Cons zu gehen bedeutet, dass man andere Leute trifft und mit denen in's Gespräch kommt - anders wäre ich nie dazu gekommen, bei Burgenwelt Mitherausgeber der nächsten Anthologie zu sein.
      Die eigene Website und Social Media sind ebenfalls nützlich - nützlicher, als ich vorher gedacht hätte. Plötzlich bedanken sich wildfremde Leute für Kurzgeschichten von mir. Ein Wahnsinnsgefühl.
      Präsenz in Foren und Schreibgruppen ist wichtig. Ich habe in den letzten 4 Jahren Dutzende Bücher nur deshalb gekauft, weil ich den Autor oder einen der Kurzgeschichtenautoren über ein Forum kenne. Manches hat mir nicht gefallen, aber ich bin trotzdem froh, das Buch gekauft zu haben und damit den befreundeten Autor unterstützt zu haben. In anderen Fällen bin ich auf Perlen gestoßen, die mir sonst entgangen wären. Und wer weiß, vielleicht kauf ja auch von Euch mal eine/r ein Buch, in dem eine Kurzgeschichte von mir ist.

      "Person des öffentlichen Lebens" ist man, finde ich, deshalb noch lange nicht. Eine Person des öffentlichen Lebens ist ein richtiger Prominenter. Bei den meisten Autoren wissen ja nichtmal die Nachbarn, dass da ein "berühmter Autor" wohnt - selbst bei richtig erfolgreichen Autoren.
      (Andreas Eschbach hat auf seiner Homepage geschrieben: "Die Wahrheit ist, dass selbst Bestsellerautoren im Jargon der Medien nur sogenannte "C-Promis" sind: Nur eine Meldung wert, wenn man freien Platz füllen muss - allenfalls der Tod des Autors ist eine Nachricht." Quelle hier.)
      Always avoid alliteration.

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      • Milch
        Milch kommentierte
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        Wer vorlesen kann, soll es bitte tun. Mir ist ein geschulter Schauspieler bei einem Hörbuch lieber.
        Schauspieler kann man wohl erst bitten, wenn sich die Lesungen rentieren.

      • Victoria
        Victoria kommentierte
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        Die Erfahrungen habe ich auch gemacht, und ich stimme dir voll zu.

      • Dodo
        Dodo kommentierte
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        Ich stimme Milch zu. Wer vorlesen kann, soll es machen.
        Und wer es versuchen will, sollte es wirklich wollen - incl Vorbereitung und Überlegungen zur Sprechtechnik und wenigstens einmal vor anderen üben, für eine kritische Rückkopplung durch die Zuhörer.
        Wer nicht will oder kann - bloß nicht!

        Ein Hörbuch dagegen ist noch eine andere Liga. Das sollte jemand machen, der die Artikulation, die Stimme und die Stimmung dafür hat.

      #4
      Ich glaube das Walter Moers bewusst die große Öffentlichkeit meidet, hatte ich irgendwo mal gelesen.

      Abgesehen davon gucken sich die Leute wohl lieber hünsche Menschen an, als clevere, die ein gutes Buch geschrieben haben. Daher hat man es wohl als Autor leichter nicht in der Öffentlichkeit stehen zu müssen . Sieht man aber gut aus, vielleicht hat es dann sogar einen positiven Effekt auf die Verkausfzahlen? Wer weiß. Darüber hatte ich mal ein Gespräch mit meiner Mutter, sie wollte ein Buch nicht lesen, weil sie den Autor (der leider mit Foto abgebildet war) zu schmierig fand und in diesem Buch kam eine Sexszene vor. Sie wollte nicht von diesem schmierigen Typen seine Sexgedanken lesen ... Kann also auch nach hinten losgehen.

      Wie auch immer, als Autoren erschaffen wir die Illusionen, die Geschichten, wollen aber meist (also mir geht es so) nicht Teil davon sein, das können dann besser bezahlte Schauspieler machen.
      Zuletzt geändert von weltatlas; 01.08.2018, 19:40.
      Nein das war ich nicht.
      Ach so, das!
      Ja, das war ich.

      Kontakt: administrator@wortkompass.de

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      • Victoria
        Victoria kommentierte
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        Ich kann das unterschreiben. Mir würde es bei dem schmierigen Typen auch so gehen …

        Wie auch immer, als Autoren erschaffen wir die Illusionen, die Geschichten, wollen aber meist (also mir geht es so) nicht Teil davon sein, das können dann besser bezahlte Schauspieler machen.
        Ja!
        Man müsste Autoren wohl eher mit Regisseuren vergleichen. (Und die haben mich in meiner Jugend kaum interessiert.)

      #5
      Was ist für euch der Prototyp vom Autor? Was für ein Autor wärt ihr gern?
      Hm, seit jeher habe ich mir einen Autor genauso vorgestellt, wie VickieLinn es eingangs beschrieben hat. Eine romantische, wenn aber wahrscheinlich überholte Vorstellung. Doch mich selbst sehe ich als genauso einen. Ehrlich gesagt brauche ich auch meine Ruhe und Zurückgezogenheit, um überhaupt schreiben zu können. Und in der richtigen Stimmung muss ich auch sein. Wie einst Eduard Mörike, über den ich vor kurzem ne Biographie las, bin ich somit wohl kein literarische "Arbeiter", der wirklich über einen längeren Zeitraum und/oder unter Zeitdruck produktiv sein könnte...

      Glaubt ihr, dass es heutzutage möglich ist, als Autor im stillen Kämmerlein zu bleiben und nur frische Luft zu schnappen, wenn man sich mit dem Verleger trifft? (Frische Skype-Luft zum Beispiel.)
      Nein, das glaube ich nicht. Wie schon oben erwähnt, ist es heutzutage ja fast unmöglich abgeschieden sein Werk zu schreiben, zumindest will man nicht in der Flut der vielen (Hobby-)Schriftsteller untergehen, will man sich einen Namen machen, sich abgrenzen. Eine gewisse Präsenz kann vor allem als Neuling sicherlich nicht schaden, auf Messen wie auch medial. Das aber auch anders geht, zeigt aber auch ein Beispiel wie Walter Moers, der allerdings mit dem Schreiben zu einer "anderen" Zeit begann...

      Wie sehr muss man sich den Wünschen der Verlage beugen? Wo hören für euch Kompromisse auf, wo fängt Verbiegen an?
      Ich denke nicht, dass es etwas Neues ist, wenn ich dazu schreibe, dass man als Autor sicherlich einige Erfolge vorzuweisen hat, Verkaufszahlen, um wirklich mitbestimmen zu können, wie lange der nächste Band zu dauern hat oder wie die Serie fortzuschreiben wäre. (Was für mich eine ziemlich unerträgliche Sache wäre...) Doch ist es hier nicht wieder Erfolgsdruck, der einen dazu zwingt, schnell zu liefern? Ist da überhaupt noch Platz für Kompromisse, bleibt ein Verbiegen nicht aus, will man nicht selbst publizieren?

      Wie sehr muss man als Autor bei der eigenen Vermarktung mitmachen? Wie sehr muss man in den Social Medias vertreten sein? Braucht man unbedingt eine eigene Webseite?
      Teilung von Arbeit ist wichtig. Das ist in der Literatur nicht anders. Es kann an sich nur zugunsten des Autors sein, wird ihm die Sache der Vermarktung aus der Hand genommen. Er hat das Buch zu schreiben, sollen die anderen sehen, wie es in den Laden kommt. Wobei zumindest in Sachen der Gestaltung, Darbietung der Autor nicht außen vor gelassen werden sollte.
      Social Medias? Geht es eigentlich noch ohne? In Zeiten der Erwartung, der Schnelllebigkeit? Ist man nicht gezwungen, um seine Leser nicht zu verlieren, sie am Leben teilhaben zu lassen, zumindest am literarischen? Wann kommt das neue Buch? Wie sieht die Arbeit daran aktuell aus? Die Frage nach einer eigenen Webpage beantwortet sich folglich von selbst.

      Gehört es zum Autorenleben, sich unter die Menschen zu mischen – also auf literarischen Veranstaltungen zu sein?
      Wie gesagt, geht es überhaupt ohne? Was das angeht bin ich selbst etwas zwiegespalten: Meine Ansicht mag altmodisch sein, aber ich brauche es nicht, andererseits...ist es nicht auch hilfreich auf Veranstaltungen von seinen Lesern zu erfahren, was gefallen hat und was nicht? Neue Ideen?
      Licht und Schatten? Nutzen und Schaden?

      Ab wann ist ein Autor eine Person öffentlichen Lebens?
      Ab dem Zeitpunkt, wo er sich mit seinem Werk einen Namen gemacht und seine dunkle, abgeschottete Kammer verlassen hat!
      It's my life, don't you forget, caught in the crowd, it never ends! (Talk Talk)

      Kommentar


      • Milch
        Milch kommentierte
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        Du behauptest, dass sich ein Autor nur durch Medienpräsenz von Hobbykünstler abgrenzen kann.
        Man erfährt bei solchen Veranstaltungen nur, was eine kleine Zahl von Lesern wünscht. Das sind meistens Fans, das ist nur ein kleiner Teil der Kundschaft. Oder es sind andere Autoren. Ich bin mir nicht sicher, ob ein Großteil der Leser in sozialen Medien verfolgt, was der Autor macht. Sie interessieren sich höchstens, wenn das nächste Buch rauskommt, was es für ein Buch ist.

        Komprommisse ist nicht gleich Verbiegen.

      • Zukunftsträumer
        Zukunftsträumer kommentierte
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        Oh nein, dass Medienpräsenz die einzige Möglichkeit ist, sich vom "Rest" abzugrenzen, hab ich nicht behauptet. Es ist EIN Weg, der meines Erachtens, heutzutage in Erwägung gezogen werden sollte, um halt nicht unterzugehen.
        Dass man als Autor auf Veranstaltungen nur auf einen "kleinen" Teil der Leserschaft eingehen kann, versteht sich glaub ich von selbst. Aber selbst wenn es halt nur "wenige" sind, so kann man dennoch aus deren Meinungen sicherlich Rückschlüsse aufs eigene Werk ziehen, sofern man dazu bereit ist.

        "Ich bin mir nicht sicher, ob ein Großteil der Leser in sozialen Medien verfolgt, was der Autor macht. Sie interessieren sich höchstens, wenn das nächste Buch rauskommt, was es für ein Buch ist."

        Das sehe ich genauso. Wie auch geschrieben, wirklich relevant sollte nur das "literarische" Leben sein. Alles andere, also jeden Sch**ß posten, das kann der Rest.

      #6
      • Was ist für euch der Prototyp vom Autor? Was für ein Autor wärt ihr gern?
      • Glaubt ihr, dass es heutzutage möglich ist, als Autor im stillen Kämmerlein zu bleiben und nur frische Luft zu schnappen, wenn man sich mit dem Verleger trifft? (Frische Skype-Luft zum Beispiel.)
      • Wie sehr muss man sich den Wünschen der Verlage beugen? Wo hören für euch Kompromisse auf, wo fängt Verbiegen an?
      • Wie sehr muss man als Autor bei der eigenen Vermarktung mitmachen? Wie sehr muss man in den Social Medias vertreten sein? Braucht man unbedingt eine eigene Webseite?
      • Gehört es zum Autorenleben, sich unter die Menschen zu mischen – also auf literarischen Veranstaltungen zu sein?
      • Ab wann ist ein Autor eine Person öffentlichen Lebens?
      • Fallen euch noch mehr Gedanken ein, die ihr uns mitteilen wollt?



      Ich glaube nicht an einen Prototypen. Jeder, der gute Geschichten schreibt, ist ein Autor. Ich wäre gerne ein guter Geschichtenschreiber.

      Auch ein Autor ist ein freier Mensch und dürfte somit im Rahmen machen dürfen, was er ein freier Mensch darf. Wie schnell man so an Erfolg gelangt, mag auf einer anderen Seite stehen, aber allein durch Präsenz funktioniert es sicher nicht. Ein Autor ist kein Schauspieler, er verkauft nicht sich, sondern eine Geschichte. Ein Verlag sollte der Verkaufsprofi für Bücher sein, der Autor Lieferant verkäuflicher Geschichten.
      Dass man als Autor nicht alle Marketingentscheidungen boykottieren sollte, ist auch klar. Webseite, warum nicht. Aber wenn es an das Privatleben geht, verstehe ich schon, dass manche Autoren - die vielleicht keine Marktschreierqualitäten, dafür aber ein Bedürfnis, in Ruhe schreiben zu können, zu haben meinen - sich zurückhalten.
      Ich selbst interessiere mich herzlich wenig für die Menschen, die meine Lieblingsromane schreiben. Die sollten lieber das nächste Buch schreiben, als in Talkshows herumzulabern oder in Krimis mitzuspielen (da wird es dann auch peinlich, und die Werke des gemeinten Autoren zähle ich gewiss nicht zu meinen Favoriten )
      Ein Autor macht sich zur Person des öffentlichen Lebens, wenn er entsprechend erfolgreich schreibt, allgemein wiedererkannt wird UND gewisse Individualrechte dem "Gemeinwohl" unterordnen will. Rowling mag so einen Status wohl erreicht haben, aber im deutschsprachigen Raum ...

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      • Dodo
        Dodo kommentierte
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        VickieLinn Das hatte ich befürchtet Sowas macht das Marketing leichter. Aber überzeugen muss er den Käufer mit der Geschichte, nicht mit dem Aufkleber. (Mir fällt dazu immer ein Filmplakat-Prototyp aus einem Mad-Heft ein, wo in Riesenlettern und in einem Strahlensternchen steht: "Von dem Macher eines Films kommt jetzt ein anderer!")

      • Victoria
        Victoria kommentierte
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        Dodo
        Theoretisch schon. Aber Leser bewerten die Inhalte anders, je nachdem, was vorn draufsteht. Es hat ja einen Grund, weshalb sich Frauen ein männlich klingendes Pseudonym zulegen, wenn sie ernst genommen werden sollen. (Da gab es doch auch solche Versuche, wo in einer Firma Kollege und Kollegin bei Mails die Namen getauscht haben. Wie deren Ideen oder Kritik reagiert wurde, war deutlich namensabhängig.)

      • Dodo
        Dodo kommentierte
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        Das wird so sein, dass man mit einem Pseudonym eine Menge Marketingstrategien und Lesererwartungen bedienen kann. Aber gerade der mit dem "unpassenden" Pseudonym wird wahrscheinlich nicht als Person, sondern über seine Bücher/Webseite/Social Media an die Öffentlichkeit treten? Das finde ich auch legitim, denn - wie gesagt - der Mensch dahinter interessiert mich nicht. Ich würde das auch sofort machen.
        Ich lese auch gelegentlich auf der Webseite "meiner" Autoren irgendwelche Schreibtipps oder plot- oder figurenbezogenen Kurzgeschichten. Das ist aber Geschichten- und Stilhunger. Infos über die Privatperson brauche ich nicht.

        Ich dachte zuvor an Autoren, die sich als Person in den Vordergrund drängen, die aber nichts zu erzählen haben, was (mich) interessieren könnte bzw deren persönlicher Auftritt oder Stil mir missfällt. Denen nützt ihr Label nicht, im Gegenteil. Das Label, das man sich zulegt, muss eindeutig schreibwerk-, nicht personenbezogen sein.

      #7
      Was ist für euch der Prototyp vom Autor? Was für ein Autor wärt ihr gern?
      Prototyp: Stilles Zimmer/Kämmerlein/Fleckchen Natur, Schreibgerät und der Autor, der schreibt und etwas altmodisch ist.
      Was ich gerne wäre? Ich glaube, ich komme dem schon recht nahe. Okay, die meisten Menschen finden mich zu altmodisch, ich sehe den Prototypen als altmodischer an, als mich selbst^^

      Glaubt ihr, dass es heutzutage möglich ist, als Autor im stillen Kämmerlein zu bleiben und nur frische Luft zu schnappen, wenn man sich mit dem Verleger trifft? (Frische Skype-Luft zum Beispiel.)
      Glauben? Da bin ich mir nicht sicher. Hoffen? Ja.^^ Weitestgehend. Ich bin zwar eigentlich ein geselliger Mensch und ich organisiere und plane auch gerne, aber irgendwie möchte ich viel Zeit allein beim Schreiben verbringen.

      Wie sehr muss man sich den Wünschen der Verlage beugen? Wo hören für euch Kompromisse auf, wo fängt Verbiegen an?
      Keine Ahnung. Auf der einen Seite, haben die zumindest solange man noch neu in der Branche ist, einfach viel mehr Ahnung was sich verkauft. Auf der anderen Seite ist Profit nunmal nicht meine Priorität, sondern die Menschen mit meiner Geschichte zu erreichen, wozu die Geschichte natürlich weitestgehend gleich bleiben sollte.

      Wie sehr muss man als Autor bei der eigenen Vermarktung mitmachen? Wie sehr muss man in den Social Medias vertreten sein? Braucht man unbedingt eine eigene Webseite?
      Gehört es zum Autorenleben, sich unter die Menschen zu mischen – also auf literarischen Veranstaltungen zu sein? Ab wann ist ein Autor eine Person öffentlichen Lebens?

      Genau davor graut es mir. Mit Social Media kann ich absolut nichts anfangen. Facebook benutze ich für die Uni, aber Twitter, Snapchat, Pinterest und Instagramm hab ich noch nie benutzt und bei der Hälfte davon verstehe ich nicht mal, wozu die gut sind. Literarische Veranstaltungen sind so ne Sache. Ob mir das Spaß machen wird, weiß ich noch nicht.
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