Ankündigung

Einklappen
Keine Ankündigung bisher.

Ethnische Merkmale beschreiben, ohne jemandem auf die Füße zu treten

Einklappen
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge

    Ethnische Merkmale beschreiben, ohne jemandem auf die Füße zu treten

    Zu allererst: Diejenigen, die political correctnes für unnötig halten möchte ich bitten, sich in dem Thread zurückzuhalten. Ich möchte keine Grundsatzdisskusion starten, sondern konkrete Tipps austauchen. Ok? Ok!

    Mich beschäftigt zur Zeit der Gedanke, wie man bestimmte äußere Merkmale in seinem Buch am besten beschreibt, ohne Gefühle zu verletzen. Spezifischer, wie beschreibt man Hautfarben und Gesichtszüge (Asiatisch, Afrikanisch)?

    Alle Vergleiche mit Essen und Trinken sind blöd, wurde mir beigebracht. Verstehe ich auch irgendwie. Also müssen Alternativen her: Einfach die Farbe benennen? Sie hatte schwarze Haut? Sie hatte dunkle Haut? Soweit ok, aber was ist mit helleren Tönen? Braune Haut? Klingt irgendwie blöd, oder?
    Und Gesichtszüge? Mandelaugen gehen wohl nicht (Oder? Ich bin mir da nicht ganz sicher), aber ich kann meinem Leser ja auch nicht einfach "Epikanthus-Falte" hinwerfen.

    Ich frage deshalb, weil in dem Zukunfts-Szenario, dass ich für mein neues Projekt entworfen habe, die einzige logische Entwicklung ist, dass fast alle Menschen ethnisch gemischt sind. In meinem Ensemble aus sechs Personen ist nur eine weiß. Mir ist das auch wichtig und deshalb möchte ich, dass meinen Lesern das bewusst ist. Nur habe ich festgestellt, dass dieses "Default to white" Phänomen dafür sorgt, dass Figuren, die man nicht sehr explizit als nicht-weiß beschreibt von den Lesern für weiß gehalten werden.
    In einem meiner Romane hatte ich eine junge Frau, die ich mit dunkler Haut, vollen Lippen und krausen Haaren beschrieben habe. Ich dachte eigentlich, das wäre recht eindeutig, aber alle meine Testleser hatten eine weiße Frau mit gebräunter Haut und Locken im Kopf.

    Habt ihr Ideen? Vorschläge? Wie macht ihr das?

    #2
    Ich habe da kein Problem. In Lyr gibt es dunkelhäutige Rassen, und ich schreibe dann auch "Dunkelhäutig". Aber in einem realistischen Szenario? Da hätte ich auch kein Problem. Aber, wenn es so viele Abstufungen von weiß zu Afrikanisch Schwarz gibt, würde ich es vielleicht aus der Sicht des PoV machen und Vermutungen anstellen alÁ  "Sie hatte Afroamerikanische Wurzeln, hatte aber vermutlich auch weiße Vorfahren/verwandte" oder so?

    Kommentar


      #3
      Aber, wenn es so viele Abstufungen von weiß zu Afrikanisch Schwarz gibt, würde ich es vielleicht aus der Sicht des PoV machen und Vermutungen anstellen alÁ  "Sie hatte Afroamerikanische Wurzeln, hatte aber vermutlich auch weiße Vorfahren/verwandte" oder so?
      Da gibt es mehrere Probleme.
      1. Meine Handlung spielt etwa 800 Jahre in der Zukunft, wo die Erde nur noch ein Planet von vielen ist und sich die Ethnien überall ordentlich durchmischt haben. Würde die Menschen da wirklich noch in Kategorien wie "Weiß" und "Afrikanisch" denken?
      2. Nach 800 Jahren werden die Menschen vermutlich Vorfahren aller möglichen Ethnien haben. Da ist schon fraglich, wie weit meine POV-Figuren da die Herkunft noch identifizieren können. Schau dir mal die Brasilianische Nationalmannschaft an (Brasilien ist ein ethnisch sehr durchmischtes Land. Da haben sich die Indigenen Südamerikaner mit den portugiesischen Eroberern, den afrikanischen Sklaven und asiatischen, arabischen und europäischen Immigranten gemischt). Bei den meisten könntest du jetzt nicht mehr zuverlässig sagen, was da wohl alles drin steckt.
      3. Macht sich das stilistisch nicht so gut, für jede Figur eine ethnische Rezept-Liste anzugeben. Liest sich einfach nicht schön.

      Kommentar


        #4
        Das mit dem Essen und Trinken hab ich auch gehört, nur frag ich mich, ob das generell als abwertend empfunden wird, oder eher abgedroschen. Kommt sicher auch auf den Vergleich an, ich persönlich finde schokobraun jetzt nicht schlimmer als milchweiß oder honigblond, aber das kann jemand mit dunklerer Hautfarbe wohl besser einschätzen.

        Bei deinem Beispiel hätte ich jetzt schon eine dunkelhäutige Frau vor Augen. Ich hab aber auch schon die Erfahrung gemacht, dass ich mir ein eigenes Bild von Figuren mache, das nicht immer dem entspricht, wie sie beschrieben sind. Wenns um einen männlichen Love Interest geht, dann sieht der eben eher meinem persönlichen iIdeal ähnlich, als dem, wie der Autor sich das ausgedacht und beschrieben hat.

        Bei anderen Figuren habe ich schnell Stereotype vor Augen - was vielleicht ach wieder damit zusammenhängt, dass ich gesichtsblind bin, aber da kaum eine Figur wirklich ausführlich von der Nasenform bis zur Schuhgröße beschrieben wird, füllt sich wohl jeder seine Bilder auf, wie es ihm einfällt. In unserem Kulturkreis hat man dazu nun einmal ein breiteres Angebot an mitteleuropäischen Stereotypen, und ich nehme an, deine Testleser haben nach so einem gegriffen, weil sie mit der Beschreibung eben spontan keine dunkelhäutige Gestalt parat hatten, die sie da "reinsetzen" konnten. Das ist nicht das Problem deiner Beschreibung, sondern der Erfahrungswelt deiner Leser.

        Zur Frage, wie du das nun am besten beschreibst, würde ich sagen, das kommt auf deiner Perspektivfigur an. Man beschreibt normalerweise vor allem Dinge, die die Person von anderen abhebt. Wenn sie die einzige Dunkelhäutige ist, dann würde ich den ungewöhnlichen Farbton in den Worten der POV-Figur beschreiben. Ob die dabei an Holzarten, Lebensmittel oder Erdtöne denkt, hängt von der Figur ab. Wenn es allerdings normal ist, dass alle möglichen Tönungen von Hautfarben herumlaufen, und die zu beschreibende Figur nicht gerade irgendwo am Rand des Spektrums liegt, dann würd ich vielleicht gar nicht auf die Hautfarbe eingehen, sondern auf ein anderes auffälliges Merkmal, wie die Größe, das Alter, die Haarlänge, den fehlenden Arm, die riesige Nase etc. Wenn du dann noch einen passenden ethnischen Namen wählst, dann bastelt sich der Leser schon irgendwas exotisches zusammen. Und wenn die Figur dann am Ende in seiner Vorstellung trotzdem milchweiß ist, dann ist es eben so.
        Poems are never finished.
        Just abandoned.

        Kommentar


          #5
          gen gehen wohl nicht (Oder? Ich bin mir da nicht ganz sicher)
          Mandelförmige Augen? -- Im Prinzip können auch Europäer mandelförmige Augen haben, also sehe ich da kein Diskriminierungsproblem.

          Ich hab in meinem Roman auch dein ein- oder anderen Ausländer anderer ethnischer Herkunft. Meistens nenn ich einfach das Land/den Kontinent, aus dem derjenige kommt (oder es ist anhand ihrer Namen wohl halbwegs klar ^^). Aber das mit dem Land/Kontinent fällt bei dir vermutlich flach, weil bei dir ja alle Ethnien ohnehin schon durchmischt sind. Also, wie sähe es mit Namen aus? Wenn deine genannte Frau mit den krausen Haaren und den vollen Lippen nicht gerade Brunhilde heißt, sondern eben auch einen dementsprechend ethnischen Namen hat, dann sollte das ja eigentlich die richtigen Assoziationen wecken, oder?

          Kommentar


            #6
            Also, wie sähe es mit Namen aus? Wenn deine genannte Frau mit den krausen Haaren und den vollen Lippen nicht gerade Brunhilde heißt, sondern eben auch einen dementsprechend ethnischen Namen hat, dann sollte das ja eigentlich die richtigen Assoziationen wecken, oder?
            Fällt noch viel flacher. Warum sollten sich Menschen, die die Erde vor mehreren Jahrhunderten verlassen haben um irgendwelche Namensgewohnheiten ihrer Vorfahren scheren? Schwarze US-Amerikaner tragen ja auch nicht alle afrikanischen Namen sondern hauptsächlich Englische.
            Selbst im Jahr 2016 helfen uns ja Namen nicht mehr unbedingt dabei, die Herkunft zuzuordnen. Nachnamen noch etwas mehr als Vornamen, aber das wird sich in 800 Jahren wohl auch erledigt haben. Nur weil jemand vor einigen Generationen mal einen Chinesischen Ur-Ur-Ur-Ur-Opa hatte und deshalb "Yang" mit Nachnamen heißt, heißt das nicht, dass man von diesem Chinesischen Vorfahren Phänotypisch noch irgendetwas erkennen muss.

            Kommentar


              #7
              Es gibt Untersuchungen, dass Schwarze ihre Kinder anders nennen als Menschen mit Schweinchenrosahautfarbe.

              Vor allen Dingen, dunkelhäutige mögen es nicht, wenn man ihnen unangefragt an die Locken fasst. Anscheinend müssen das einige Menschen tun, mehrmals in Bücher über Rassismus gelesen.

              Kommentar


              • Julestrel
                Julestrel kommentierte
                Kommentar bearbeiten
                Wobei ich es auch ohne Afro nicht mag, wenn Leute einem einfach an die Haare fassen, und ich würde es bei anderen auch nicht ungefragt machen, egal was für Haare der oder die nun hat.

              • Victoria
                Victoria kommentierte
                Kommentar bearbeiten
                Ich mag das auch nicht. Wenn ich die Haare offen hab, grapscht jeder rein.

                Dir sind deine Haare wichtig, deshalb hast du auch mehr Respekt davor. Kann man das so sagen?
                Leute denken sich ja nichts dabei. Das ist so, als würdest du einen schönen neuen Schal tragen, und Bekannte nehmen einen Zipfel in die Hand und bewundern ihn.

              • Zwielicht
                Zwielicht kommentierte
                Kommentar bearbeiten
                Ich kann es grundsätzlich nicht nachvollziehen, wenn Leute so grenzüberschreitend einfach andere anfassen. Ich finds beim Schal schon daneben, bei Haaren total ... wie sag ich's am besten? Total dreist. Vor allem, wenn Fremde es tun. Leute SOLLTEN sich was dabei denken, und es dann lassen. Hat mMn nichts mit Respekt vor Haaren zu tun, eher mit Respekt vor dem anderen Menschen.

                Aber es stimmt, dass das wohl bei lockigen / krausen / Afro-Haaren weit eher passiert.

              #8
              Wenn die Ethnie in dem Sinne keine Rolle mehr spielt (oder überhaupt), was spricht dagegen, es wirklich einfach deskriptiv zu halten? Wenn die Person mandelförmige Augen hat, dann ist es eben so. Ohne Zuordnung. Die Farbe der Haut könnte man Á  la "hatte den Ton von ..." (keine Ahnung) oder simpel "ein tiefes Braun", "fast transparentes, rosiges Weiß", "pockennarbig" etc, was halt zu sehen ist. Freundliche Vergleiche, auch wenn's der Bösewicht ist. Feine, zarte Gesichtszüge gegenüber eher kantigen oder groben; betonte oder schmale Lippen oder Orbitastrukturen, Jochbögen. Zierlichkeit, Grobknochigkeit. Frisuren: "ein modischer Vierkantschnitt" oder "wie er es einmal im Geschichtsbuch über die Hanse gesehen hatte", blablabla. Wie man halt auch den Nachbarn beschreiben würde. Bei den Lesern entsteht nun einmal ein Bild, das wir ohne Foto nicht weiter lenken können. Wenn der Leser sich - bei Deinem Beispiel - eine weiße Frau vorstellt, weil es seiner Erfahrungswelt halt nahe kommt, und es für die Geschichte egal ist - dann ist es doch egal.

              Kommentar


                #9
                Hmm ... in meiner Fantasy-Welt habe ich ja nicht die gleichen Ethnien, aber bei meinen "Asiaten" schreibe ich von Mandelaugen und bei einer dunkelhäutigen erwähne ich die ebenholzfarbene Haut. Für mich ist das eine gleiche neutrale Beschreibung wie "blonde Haare". Bei manchen Personen wähle ich noch den Namen entsprechend, aber manchmal habe ich schon den Eindruck, man kann es eh nicht 100% richtig machen.

                Abwertende Beschreibungen finde ich übrigens okay, wenn deutlich ist, dass es die Meinung des PoV ist. Es ist einfach so, dass wir unser Gegenüber nicht immer nett beschreiben. Auch wenn es manchmal nur in den eigenen Gedanken ist
                »Elezeis Blut schien in Aufruhr zu sein und brannte unerwartet kalt durch ihren Körper. Es war ein Gefühl, das nach Zerstörung dürstete.« – Blutgesang

                Kommentar


                  #10
                  800 Jahre, entsprechen in etwa 25 Generationen. Nimmt man eine fortschreitende Globalisierung, Verstädterung und Durchmischung dazu, werden sich die dominanteren Gene stark durchgesetzt haben. Blonde Blauaugen und rotehaarige Grünaugen wirst du wahrscheinlich kaum noch finden. Afrikaner, Europäer, etc. wird es wahrscheinlich nur noch als Beschreibung des Wohnortes, aber nicht mehr in bezug zu Ethnien geben.

                  Ich unterscheide zwischen dem, was ein Prota sagt oder denkt - und das kann extrem politisch unkorrekt sein - und dem, was beschrieben wird.
                  Vieles beschreibe ich im Zusammenhang, Blässe der Haut bringt das rot der Haare zum leuchten, etc.
                  I love deadlines. I like the whooshing sound they make as they fly by.

                  Douglas Adams

                  Kommentar


                    #11
                    Ich versuche, keine Merkmale direkt zu nennen, sondern sie natürlich in die Handlung einfließen zu lassen. Wenn ich aus den Augen meiner POV-Figur eine neue Person kennenlerne und explizit benenne, dass diese espressofarben ist, bedeutet es ja, dass es für sie/mich ungewöhnlich ist, einen Dunkelhäutigen zu sehen.
                    Irgendwo in meinem Text hat sich mal eine Dame auf den Schoß meines Perspektivträgers gesetzt und er war genervt, weil der Afro sich in einen Bartstoppeln verfing und in seine Nasenlöcher pikste … hm, ist "Afro" politisch inkorrekt?

                    Ich habe irgendwie kein gutes Gefühl für PC. Einerseits bestehe ich drauf, weil ich es wichtig finde, andererseits haue ich oft Dinge raus …

                    Kommentar


                    • Julestrel
                      Julestrel kommentierte
                      Kommentar bearbeiten
                      Ja, es stimmt schon, die (Be-)Nennung von Merkmalen hängt bis zu einem gewissen Grad vom PoV ab. Entsprechend sollten auch die Vergleiche sein, aber schwierig ist es manchmal schon.

                    • Mona
                      Mona kommentierte
                      Kommentar bearbeiten
                      Bei "espressofarbener Haut" fiele mir irgendwas ein von wegen "Ihre/seine espressofarbene Haut schimmerte im Sonnenlicht, als blablubb ..."
                      Also das "espressofarben" irgendwo einbauen, wo es vielleicht halt "positiv" oder sonst wie hervorsticht, ohne, dass es generell für de PoV ungewöhnlich wäre (ich hoffe, man versteht, was ich meine. Bin noch nicht ganz munter ^^).

                      Mit PC geht's mir auch so. Ich habe u.a. auch ausländische Täter im Roman (Pfosten gibt's halt überall). Ich saß stundenlang da und hab überlegt, wie ich sie beschreiben soll, ohne, dass die Szene gleich mal rassistisch rüberkäme. ^^ Gar nicht so einfach.

                    #12
                    In meiner Rappergeschichte (heutige Zeit) gibt es einige auch wichtige Afroamerikaner, aber ich beschreibe diese nicht detallierter als meine weißen Protagonisten - was bedeutet: im Grunde gar nicht. Menschen gut zu beschreiben ist richtig schwer und bringt meiner Meinung nach nur wenig Mehrwert.
                    Da ich stark aus Arics Sicht schreibe und für ihn beide Ethnien normal sind, ist das auch für meinen Text normal, sodass Hautfarbe, Frisuren, Klamotten etc. nur dann explizit beschrieben werden, wenn's in der Situation wichtig oder auffällig ist - und dann benutze ich kein anderes Vokabular als sonst auch.
                    Aber ich hab die Namen schon so ausgewählt, dass sie eher der einen oder der anderen Ethnie entsprechen (da gibt's ja durchaus statistische Unterschiede).
                    Wie und ob das bei den Lesern ankommt, weiß ich nicht.


                    In deiner Zukunftswelt würde ich mir eher die Frage stellen: Achtet die Erzählfigur auf diese Dinge überhaupt? Wenn die Durchmischung soweit forgeschritten ist und die Ethnien offenbar so unwichtig sind, warum sollte der Erzähler dann so gesondert darauf eingehen? Auf Normalität achtet halt niemand.
                    Da würde ich viel mehr im Text unterbringen, dass Ethnien praktisch nicht mehr vorhanden sind und phänotypische Merkmale verwaschen. Und dann eben die herausstehenden Merkmale der Figuren beschreiben, wenn du sie unbedingt beschreiben willst.
                    Ayo, my pen and paper cause a chain reaction
                    to get your brain relaxin', the zany actin' maniac in action.
                    A brainiac in fact, son, you mainly lack attraction.
                    You look insanely whack when just a fraction of my tracks run.

                    Kommentar


                      #13
                      Wenn die Ethnie in dem Sinne keine Rolle mehr spielt (oder überhaupt), was spricht dagegen, es wirklich einfach deskriptiv zu halten?
                      Gar nichts. Ich denke, dass ist die beste Lösung. Nur genau damit tue ich mich ein bisschen schwer. Mein Wortschatz ist da irgendwie recht begrenzt. Deine Beispiele waren aber schon super.
                      Habt ihr noch mehr?

                      Blonde Blauaugen und rotehaarige Grünaugen wirst du wahrscheinlich kaum noch finden.
                      Da wäre ich mir gar nicht mal so sicher. Helle Augen treten bei Menschen mit einem Schwarzen und einem Weißen Elternteil gar nicht mal so selten auf. Gene verschwinden ja nicht einfach. Gerade in Ländern mit großer ethnischer Durchmischung laufen viele Menschen rum, die eher afrikanisch aussehen, aber rezessive Gene für Blaue Augen und blonde Haare haben.

                      Der brasilianische Fussballer Neymar sieht ohne Styling zum Beispiel:

                      Verortet man ethnisch eher in der Richtung Schwarz, wenn auch eher hellhäutig.

                      Wenn man genau hinschaut stellt man aber fest, dass der ziemlich helle Augen hat:


                      Und sein Sohn sieht so aus:

                      Ganz blond.

                      Rothaarig geht auch:

                      Alles gemischte Kinder mit roten Haaren.

                      In dieser National Geographics Galerie gibt es noch mehr interessante Kombinationen:
                      http://ngm.nationalgeographic.com/20...er-photography

                      Ich glaube also eine Vermischung der Ethnien führt eher dazu, dass das Bild bunter wird und nicht das alle Menschen mittelbraun, dunkehaarig und braunäugig werden.

                      Kommentar


                      • Victoria
                        Victoria kommentierte
                        Kommentar bearbeiten
                        Sehr schöne Fotos. Danke! ♥

                        Ich war der Meinung mit meinen dominanten Genen ebenfalls ein schwarzhaariges und schwarzäugiges Kind zu bekommen.
                        Es hatte anfangs dunkellblaue Augen, ziemlich wie das Forumsblau hier. Jetzt sind die Augen braun-grün-bernsteinfarben … und er ist hellblond!

                      • Maggi
                        Maggi kommentierte
                        Kommentar bearbeiten
                        Und wem sieht er sonst ähnlicher? Könnt ihr das schon sagen?

                      • Victoria
                        Victoria kommentierte
                        Kommentar bearbeiten
                        50/50 meinen alle inkl. mir. Kaukasischgroße Mandelaugen oder wie man das nennt. Ich bin gespannt, wie es sich entwickelt.

                      #14

                      Zitat von Maggi Beitrag anzeigen
                      Ich glaube also eine Vermischung der Ethnien führt eher dazu, dass das Bild bunter wird und nicht das alle Menschen mittelbraun, dunkehaarig und braunäugig werden.
                      Kann ich bestätigen. Ich hab dunkelbraune Haare und fast schwarze Augen, mein jüngerer Sohn ist blond (mit weißer Strähne) und blauäugig. Ich bin aber auch schon gefragt worden, warum der ältere mir so ähnlich sieht und der jüngere überhaupt nicht. Dafür hat er meinen Charakter geerbt Allerdings denke ich, dass solche rezessiven Merkmale dann eben besonders auffallen, denn gewöhnlich ist es eben auch nicht, dass sowas durschschlägt. Dementsprechend würde ich bei der Beschreibung verstärkt solche "besonderen", rezessiven Merkmale erwähnen, während mittelbraun eben normal und nicht weiter erwähnenswert ist.

                      Zitat von Maggi Beitrag anzeigen
                      Habt ihr noch mehr?
                      Ganz unabhängig vom genetischen Mix würde ich mir wie gesagt auffällige Merkmale raussuchen: Ein großer, muskulöser Körperbau, sehr langes Haar, buschige Augenbrauen, hervorstehende Ellbogen und Knie, abstehende Ohren, Sommersprossen, große Brüste, Hakennase, 30 kg Übergewicht, lange Finger mit noch längeren Nägeln, Dreitagebart und eben ein beliebiger Mix aus natürlichen und in 800 Jahren vielleicht modernen künstlichen Haar- und Augenfarben. Dazu Tattoos, Piercings, Haarschnitte und --frisuren, Cyberimplantate, Spuren von Krankheiten oder genetischen Mutationen, Kleidungsvorlieben, Accessoires wie Brillen, Schmuck, ständig Kaugummi im Mund ...

                      Viele meiner Protas haben innerhalb ihres Lebens mehrmals den Kontinent gewechselt und haben einen interessanten Mix aus Abstammungen. Das spiegelt sich noch teilweise in den Namen und ein paar Merkmalen, aber wenn Scratch sich die Haare weiß bleicht und ein viridiangrünes Cyberauge hat, dann sieht man ihm eben nicht auf den ersten Blick an, dass er Mestize ist (man hört aber, dass er mit einem leichten Akzent spricht). Ich finde es auch nicht weiter wichtig, darauf innerhalb der Geschichte hinzuweisen, so lange seine Herkunft nicht plotrelevant ist.



                      Poems are never finished.
                      Just abandoned.

                      Kommentar


                        #15
                        Zitat von SaJaehwa Beitrag anzeigen
                        In deiner Zukunftswelt würde ich mir eher die Frage stellen: Achtet die Erzählfigur auf diese Dinge überhaupt? Wenn die Durchmischung soweit forgeschritten ist und die Ethnien offenbar so unwichtig sind, warum sollte der Erzähler dann so gesondert darauf eingehen? Auf Normalität achtet halt niemand.
                        Da würde ich viel mehr im Text unterbringen, dass Ethnien praktisch nicht mehr vorhanden sind und phänotypische Merkmale verwaschen. Und dann eben die herausstehenden Merkmale der Figuren beschreiben, wenn du sie unbedingt beschreiben willst.
                        Sehe ich auch so.

                        Ansonsten gibt es ja die ganz typischen Beschreibungen (von denen ja schon einige gefallen sind), unter denen sich jeder so ziemlich dasselbe vorstellt, obwohl es stellenweise überhaupt nicht passt. Olivfarbene Haut z.B. für einen Indianer. Aber, ich meine, es gibt pechschwarze Oliven und, na ja, grüne...

                        Ich persönlich habe Probleme mit der Bezeichnung "afro-amerikanisch", nicht, weil ich den Begriff für politisch inkorrekt halte, sondern, weil er überall außer in den USA einfach nicht passt (jedenfalls nicht immer). Wenn ich in Deinem Zukunftssetting einen Schwarzen vom Planet XY hätte, den Du als afro-amerikanisch bezeichnest, würde ich vermutlich genervt die Augen rollen.

                        Kommentar

                        Lädt...
                        X
                        Um unsere Webseite für Sie optimal zu gestalten und fortlaufend verbessern zu können, verwenden wir Cookies. Durch die weitere Nutzung der Webseite stimmen Sie der Verwendung von Cookies zu. Weitere Informationen zu Cookies erhalten Sie in unserer Datenschutzerklärung